Ralf G. Poppe

Hannebacher will weitermachen

Bremervördes Bürgermeister Michael Hannebacher will 2026 erneut für das Amt des Bürgermeisters antreten und erklärt, warum für ihn die Stadt selbst seine Partei ist.
Bürgermeister Michael Hannebacher tritt zur nächsten Bürgermeisterwahl erneut an.

Bürgermeister Michael Hannebacher tritt zur nächsten Bürgermeisterwahl erneut an.

Bild: Sabrina Adeline Nagel

Bremervörde. Amtsinhaber Michael Hannebacher hat offiziell bekanntgegeben, bei der Kommunalwahl im September 2026 erneut für das Bürgermeisteramt zu kandidieren.

„Ich bin, für mich gesehen, zu jung, um zu sagen, ich höre auf. Es war von vornherein für mich gedanklich keine Option, nach fünf Jahren aufzuhören. Vieles, was man angeschoben hat, will man natürlich gerne weiter begleiten“, so der 59-jährige Bürgermeister. Am Ende einer möglichen weiteren Amtszeit im Jahr 2034 wäre er 68 Jahre alt.

Lebensräume weiterentwickeln

Hannebacher betont, dass er seine Entscheidung nicht von Wahlchancen abhängig mache. „Erst einmal finde ich es wichtig, dass wir in Deutschland die Möglichkeit haben, frei zu wählen. Das wir Kandidaten haben, die sich zur Verfügung stellen, und das letztendlich Bürgerinnen und Bürger entschieden sollen, was ihnen gut oder nicht so gut gefallen hat.“ Dass es einen Mitbewerber geben werde, habe er ohnehin erwartet. „Mir geht es tatsächlich um meine Gedanken, meine Ideen. Ich will weiterhin, dass Bremervörde über die Stadtgrenzen hinaus als zukunftsoffener, familienfreundlicher und lebenswerter Ort für alle weiterentwickelt und wahrgenommen wird“, so der Amtsinhaber. Dafür sei es erforderlich, selbst ein positives Bilder der Heimatstadt zu entwickeln. „Das fängt beim Bürgermeister sowie in der Außendarstellung des Rathauses an und endet bei jeder Bürgerin und jede Bürger.“

 

Verwaltung als Fundament

Die Leitung der Verwaltung mit knapp 300 Beschäftigten sei Kernaufgabe und beanspruche fast 80 Prozent seiner Arbeitszeit. „Das Fundament ist die Verwaltung. Das kann einem gefallen oder nicht so attraktiv klingen, aber Fakt ist, das muss stimmig sein“, so Hannebacher. Ausfälle wie jüngst durch die längere Krankheit eines leitenden Mitarbeiters hätten gezeigt, wie sehr Abläufe ins Stocken geraten könnten.

Hannebacher selbst sehe sich weniger als Politiker im klassischen Sinn: „Ich habe immer von mir gesagt, dass ich kein Politiker bin. Ich sehe mich ein Stück weit eher als Organisator.“ Auf kommunaler Ebene halte er es für sinnvoll, wenn man sich stärker an Aufgaben und Lösungen orientiere.

Auf die allgemeinen politischen Entwicklungen blicke er sorgenvoll. Man merke, dass immer mehr Leute immer weniger mit den klassischen Parteien anfangen können, erklärt er. Seine Partei, das ist ihm wichtig, bleibe Bremervörde.

 

Schwerpunkte für Bremervörde

Als bisherige Erfolge in seiner Amtszeit nennt Hannebacher den neuen Wasserspielplatz, die Sanierung des Freibads, den Umzug und Neubau der Bauhöfe sowie den Umbau der Brunnenstraße. Weitere zentrale Projekte seien der Neubau der Kita am See, die Einführung eines Ganztagesangebots an den Grundschulen und zusätzliche Räume für die Oberschule. Die seien infrastrukturelle und strategische Maßnahmen für die Familienfreundlichkeit der Stadt.

Die Veränderungen des Dorfgemeinschaftshauses (DGH), der Feuerwehren Ostendorf und Nieder Ochtenhausen als auch die Nachfolgelösung für die Ortsmitte in Iselersheim seien längst überfällig gewesen. Wichtige Themen bleiben neue Baugebiete - wie aktuell am Alten Kirchweg - sowie die Unterstützung von Kultur und Veranstaltungen.

 

Kultur und Finanzen

Als Beispiel nennt er das geplante Heavy-Metal-Festival „Metal Lake“, am 18. Juli 2026 am Vörder See mit sechs Bands, darunter die Formation Victory. „Das ist jetzt nicht das klassische Beispiel für die Kulturförderung vor Ort. Das ist ein besonderes Event. Vor allem, wenn ein paar regionale Bands dabei sind. Ich finde es gut, das mal auszuprobieren. Gerade wenn man dabei schon eine gewisse Sicherheit sieht. Und ich weiß, dass an vielen Stellen noch Sponsoren sitzen, die entsprechend was dazugeben werden.“

Zugleich mahnt er an, bei knappen Haushalten Prioritäten zu setzen. Es bedürfe Ehrlichkeit, dass nicht alle Wünsche seitens der Stadt erfüllt werden könnten. Es müsse gemeinsam entschieden werden, was Vorrang hat, inklusive der Frage, an welcher Stelle Erhöhungen der städtischen Einnahmen erfolgen könnten.

 

Blick auf das Worgull-Gelände

Eventuell auf die Stadt zukommende Kosten bezüglich der Bebauung des in Bremervörde als „Worgull-Gelände“ bekannten Grundstücks in der Wesermünder Straße sieht Hannebacher dagegen eher gelassen. Dass aufgrund einer gegebenenfalls auslaufenden, bzw. dann vergebenen Fördermöglichkeit ein großer Kostenpunkt die Finanzen der Ostestadt in Bedrängnis bringen könne, empfindet er anders. „Das sehe ich ehrlicherweise nicht so dramatisch, weil wir dort für 700000 Euro ein Grundstück bekommen, das über eine Million Euro wert ist. Wir haben also einen Gegenwert dafür“, sagt Hannebacher. Ärgerlich wäre es nur, wenn man jahrelang plane, was dort gebaut werde könnte, und am Ende nichts daraus werde.


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