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Gemeinsam statt einsam

In Hemmoor gibt es für Menschen über 60 eine tolle und kostengünstige Gelegenheit, lecker zu essen und andere Menschen zu treffen.

 

Hochkonzentriert bereiten die Kleingruppen den jeweiligen Gang zu.

Hochkonzentriert bereiten die Kleingruppen den jeweiligen Gang zu.

Bild: Uml

Hemmoor. Wenn aus Fremden Freunde und aus einer Schulküche ein Ort voller Genuss wird - dann ist wieder Kochabend in der Förderschule „Alter Postweg“ in Hemmoor. Männer und Frauen über 60 treffen sich hier regelmäßig, um gemeinsam zu schnippeln, zu lachen und sich durch ein selbstgekochtes Vier-Gänge-Menü zu schlemmen. Dieses Mal haben sich Dörte und Marlene der Gruppe „Die Feinschmecker“ eine kulinarische Weltreise überlegt. Mit einem französischen Begrüßungscocktail ging es über den Gruß aus der Küche nach Spanien (Paprika mit Serano -Schinken) und eine Vorspeise (kalte Gazpacho). Der Hauptgang wurde feuriger mit dem indischen Hähnchenfilettopf und zum Dessert ging es auf den Afrikanischen Kontinent mit einer Giraffencreme. Dazu passende Weine oder andere Getränke. „So ein Menü mit Getränken könnten sich so Einige gar nicht mehr leisten“, sagt Dörte, „aber wir kaufen alles regional, saisonal und frisch ein - und teilen dann die Summe durch die Anwesenden. So bleiben wir im moderaten Rahmen.“

 

Gemeinsam kochen

Bevor es aber an den liebevoll gedeckten Tisch geht, heißt es „ran an den Herd“ und in kleinen Gruppen werden die vier Gänge zubereitet. Schürze umbinden, Händewaschen, Rezept genau durchlesen, Zutaten zusammensuchen und vorbereiten, klein schneiden, Töpfe raussuchen, kochen, würzen, anrichten - es gibt viel zu tun, aber der Spaß und die Unterhaltung kommen nicht zu kurz. In jeder der vier Küchenzeilen arbeitet man im Team zusammen und die Unterhaltung kommt nie zum Erliegen.

Alle vier bis fünf Wochen treffen sich die festen Gruppen - etwa zehn bis zwölf kochbegeisterte Ü60-Menschen aus der ganzen Region sind dabei.

Die Regeln sind absichtlich denkbar einfach gehalten: Zwei aus der Gruppe überlegen sich das Menü, kaufen dafür die Zutaten und Getränke ein. Sollte es mal Reste geben, dann können Teilnehmer sich etwas mit nach Hause nehmen.

Die Räumlichkeiten in der Schule wurden von den Kochgruppen entsprechend für ihre Anforderungen ausgestattet - auch hier wurde geschaut, wie man kostengünstig und nachhaltig die notwendigen Utensilien und Ausstattungen organisieren konnte, die Küche dürfen die Gruppen übrigens, dank der großzügigen Unterstützung der Kommune, kostenfrei nutzen.

 

Zeit miteinander verbringen

In WhatsApp-Gruppen sind die Teilnehmer untereinander vernetzt und verabreden sich nicht nur für die Kochabende, sondern für alle weiteren Veranstaltungen und Unternehmungen in der Region. Sei es zum Theater, Kino, Sport oder Radtouren - alles ist schnell und einfach möglich. Wichtig ist Zusammenhalt, Aktiv bleiben und sich gegenseitig unterstützen und motivieren.

Neben den Kochgruppen gibt es auch noch Wandergruppen, eine Boule-Gruppe, Boßelgruppen und in der kalten Jahreszeit einen Glühweintreff. Hin und wieder treffen sich auch mal alle sechs Kochgruppen zu einem gemeinsamen Abend. Dann sind 60 bis 80 Personen in der Aula und genießen ein fröhliches miteinander - egal von wo jemand kommt, welchen Beruf jemand hatte oder welcher Konfession er angehört - hier sind alle willkommen.

 

Weitere Gruppen möglich

Organisatorin und Initiatorin der Aktionen ist Christa Jacobi, die das Pendant zu ihrer Gruppe in Oldenburg als „Kochen gegen Einsamkeit“ kennengelernt hat. Mit den ersten Gruppen ging es vor etwa fünf Jahren los, damals noch im DRK-Haus im Oestiner Weg. Inzwischen sind sechs Gruppen mit jeweils etwa zwölf Personen voll. Aber Christa Jacobi ist noch in Planung für weitere Gruppen: „Ich kann mir vorstellen, noch eine Gruppe für Vegetarier ins Leben zu rufen oder eine neue gemischte Gruppe aufzumachen“, sagt die dynamische Hemmoorerin. Wer Interesse hat, kann sich telefonisch bei Christa Jacobi unter 01512/8878282 melden.


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