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Ulrich Evers

Freiwillige Feuerwehr Hesedorf wurde vor 100 Jahren gegründet

Hesedorf.. Die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Hesedorf können leider nciht stattfínden. Die kann man hoffentliich später nachholen. Zu erzählen gibt es aber jetzt schon vieles.
Seit 2013 an der Spitze einer erfolgreichen Freiwilligen Feuerwehr: Ortsbrandmeisterin Regina Pape hofft, das 100-jährige Bestehen ihrer Wehr im September doch noch feiern zu können.  Foto: ue

Seit 2013 an der Spitze einer erfolgreichen Freiwilligen Feuerwehr: Ortsbrandmeisterin Regina Pape hofft, das 100-jährige Bestehen ihrer Wehr im September doch noch feiern zu können. Foto: ue

Hesedorf. Corona macht in diesem Jahr vielen Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Auch die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Hesedorf können nicht in dem Umfang stattfinden, wie Ortsbrandmeisterin Regina Pape und ihr Team es gerne hätten. Doch davon lassen sich die Ehrenamtlichen nicht entmutigen. Stolz können sie auf ihre 100-jährige Tradition und die hohe Einsatzbereitschaft ihrer Wehr trotzdem sein. 1920 wurde erstmals die Notwendigkeit einer Ortswehr festgestellt. Alten Aufzeichnungen zufolge meldeten sich damals 57 Mann für den Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr Hesedorf. 1922 trat erstmals das Trommel- und Pfeifenkorps öffentlich auf, der Vorläufer des heutigen Spielmannszuges der Feuerwehr. Auch er erfreut sich im Ort nach wie vor größter Beliebtheit. „Wir haben heute noch den einzigen Spielmannszug im Stadtgebiet“, freut sich Regina Pape. Mit vielen Auftritten im Jahr sei er sehr gut ausgelastet. Unzumutbare Zustände In heutigen Zeiten, da dem Ehrenamt immer mehr Aktive fehlen, lässt sich das Engagement der Feuerwehrmänner und -frauen in Hesedorf nicht hoch genug bewerten. Ihr Einsatzort ist eben nicht nur dort, wo es brennt, sondern auch die aktive Gestaltung der Gemeinde. Die im Jahr 2007 begonnen kommunalpolitischen Planungen für das neue Feuerwehrhaus lassen sich als eine besondere Würdigung des gemeindedienlichen Engagements der Feuerwehrleute verstehen. Letztes Jahr konnte der Neubau eingeweiht werden. Jetzt verfügen Feuerwehr, ihre Jugendabteilung und der Spielmannszug über moderne und geräumige Räumlichkeiten, die dem modernsten Standard entsprechen und der wichtigen Arbeit der Ehrenamtlichen Rechnung tragen. „Vorher waren wir am Landwehrdamm angesiedelt, wo wir nur einen einzigen Raum für uns hatten“, berichtet Regina Pape und erinnert sich an die unzumutbaren Zustände, die in dem alten Schulgebäude geherrscht hatten. Schimmelbelastung und andere Faktoren hätten damals dazu geführt, dass man sich immer nur eine bestimmte Zeit dort aufhalten durfte. Zukunft ist gesichert Heute zählt die Freiwillige Feuerwehr Hesedorf 40 aktive Feuerwehrleute. Dazu kommen der Spielmannszug und die Altersabteilung. Auch über den Nachwuchs muss man sich in Hesedorf noch keine Sorgen machen: „Wir haben rund zehn Mitglieder in unserer Jugendfeuerwehr und 14 Kinder in der Kinderfeuerwehr“, so Regina Pape. Dort können die Kleinen schon ab sechs Jahren einsteigen, was die Ortsbrandmeisterin für wichtig hält: „Später sind sie meist schon in anderen Vereinen, wie zum Beispiel dem Sportverein, gebunden.“ Die erste Feuerwehrfrauengruppe Auch seien die Hesedorfer die Ersten gewesen, die eine reine Frauengruppe in ihren Reihen hatte. „Das war vor 27 Jahren noch etwas wirklich Ungewöhnliches“, erinnert sich Regina Pape. Heute leisten zwischen zehn und 14 Frauen ihren ehrenamtlichen Dienst in der Feuerwehr. Regina Pape selber ist seit 1993 dabei und wurde 2013 erstmals zur Ortsbrandmeisterin gewählt. Anfangs, so erinnert sie sich, sei es vor allem bei älteren Kameraden schwierig gewesen, sich als Frau zu behaupten. Doch diese Zeiten sind lange vorbei. „Ich habe heute tolle Kameraden und eine Feuerwehr, die wirklich hinter mir steht. Man lernt mit den Jahren, dass es auch ok ist, mal Fehler zu machen, wenn man zu ihnen steht. Und man wächst mit seinen Aufgaben.“ Die Bestätigung, die sie bekomme, dass sie einen guten Job mache, mache sie sehr stolz. Momentan befindet sie sich in ihrer zweiten Amtszeit. Und für sie ist es auch wohl die letzte. „Dann bin ich 52. Dann sollen die Jüngeren ran“, meint Regina Pape augenzwinkernd. Ausfall der Feierlichkeiten Eigentlich war für den 13. Juni das Stadtfeuerwehrfest geplant, mit dem man das runde Jubiläum würdigend feiern wollte, doch die Entwicklungen dieses Jahres machte der Wehr einen Strich durch die Rechnung. Jetzt hoffen Regina Pape und ihr Team auf den September: „Dann wird es vielleicht eine Art Kommersabend geben können.“ Form und Umfang seien aber noch völlig ungewiss, da man die weitere Entwicklung abwarten müsse. „Sonst machen wir vielleicht auch nur einen internen Grillabend für die Wehr“, überlegt die Ortsbrandmeisterin.


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