Freie Künstlervereinigung Arche feierte 50-jähriges Jubiläum
Die Jubiläumsausstellung der Freien Künstlervereinigung Arche e.V. war ein voller Erfolg. In der Aula der Oberschule präsentierten nach zweijähriger Coronapause nun 46 Aussteller:innen eine Woche lang ihre künstlerischen Arbeiten. Fotografien, Gemälde und Skulpturen unterschiedlicher Werkstoffe ließen das Publikum teilhaben und eintauchen in die Welt der Kunst.
„Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele“. Mit diesem Zitat von Pablo Picasso begrüßte Bürgermeister Guido Dieckmann am Eröffnungstag das Publikum. „Was mit einer kleinen beschaulichen Zuschauerzahl Anfang der siebziger Jahre begann, ist inzwischen zu einem festen Bestandteil in Beverstedt geworden“, so Dieckmann. Künstler:innen bräuchten eine Plattform.
Einmalig in der Region
Mit der „Arche“ ist in Beverstedt etwas gelungen, was einmalig in der Region ist. „Das Ausstellungskonzept der Arche ist über Jahre gewachsen“, sagt Claudia Lüdemann, „wir verstehen uns als Aushängeschild in der Region.“ Lüdemann gehört zum Vorstandsteam und lobt die gegenseitige Unterstützung. Während der gesamten Ausstellung war immer jemand vom Vorstandsteam anwesend, um beratend zur Seite zu stehen.
Hauke Hedderich (42) ist extra aus München angereist. Er ist Stammgast und hält sich den Termin in den Herbstferien immer frei. Der Kunstliebhaber lobt die Auswahl der Bilder und die erschwinglichen Preise der angebotenen Objekte.
Beim Betreten der Oberschule fallen die Skulpturen von Edeltraud Hennemann und von Thorsten Schütt auf. An den Wänden hängen Bilder und lotsen die Besucher:innen durch die langen Flure. Farben und Formen laden dazu ein, sich inspirieren zu lassen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. So wie sich die Belichtung beim Fotografieren manipulieren lässt, ändert sich je nach Tageszeit der Lichteinfall in der Aula und taucht die Skulpturen und Bilder in ein anderes Licht.
Die Begeisterung an der Fotografie hat Friedel Ditsche (85) nie losgelassen. Der Zeichner und Fotograf ist seit 1975 Mitglied und Beisitzer im Vorstand der Künstlervereinigung. Gerne erinnert er sich an die gemeinsamen Reisen des Vereins nach Dänemark, Polen, Spanien und Italien. Beim Rundgang zeigt er auf eine Zeichnung und lächelt. „Dieses Bild habe ich damals in Italien gemalt“. Was den künstlerischen Nachwuchs angeht, wünscht sich der Vorstand mehr Bewerber:innen. Beeindruckend war, dass Juri Steinbrenner (11) es schaffte, die Jury mit seinen futuristischen Fotos zu überzeugen.
Der Besuch der Arche in den Herbstferien ist inzwischen Kult geworden. Die Erfolge sprechen für sich. Was 1972 unter der Regie von Gerhard Furtwängler begann und beinahe 40 Jahre währte, wurde 2011 von seinem Nachfolger Rolf Wittig und dessen Team fortgesetzt. Inzwischen werden rund 500 Werke von 50 bis 70 Teilnehmenden während der Jahresschau in der Aula der Oberschule präsentiert, die im Vorfeld von einer Jury aus aktiven Vereinsmitgliedern ausgewählt werden. Die Freie Künstlervereinigung hat 200 Mitglieder.