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Heino Schiefelbein

Erster Abschnitt in Flurbereinigung - Sechs Wirtschaftswege werden ausgebaut

Mittelstenahe. 2017 leitete die Geschäftsstelle Bremerhaven des Amtes für regionale Landentwicklung Lüneburg das 23,5 Quadratkilometer umfassende Flurbereinigungsverfahren Balksee und Randmoore offiziell ein. Es umfasst Teile der Gemeinde Bülkau, Mittelstenahe und Wingst. Der erste Bauabschnitt des mehrjährigen Wegebauprogramms wird derzeit in den Ortsteilen Nordahn und Varrel umgesetzt.
Rundum zufriedene Gesichter bei der Baubesprechung am Nordahner Kirchweg.  Foto: sla

Rundum zufriedene Gesichter bei der Baubesprechung am Nordahner Kirchweg. Foto: sla

 Insgesamt investiert der Vorstand der Teilnehmergemeinschaft (TG) etwas mehr als eine Million Euro für den Ausbau von sechs Wirtschaftswegen. Den Auftrag erhielt die Firma Kriete aus Seedorf. Sie begann mit der bituminösen Befestigung des Nordahner Kirchweges. Es folgen der Ostermoorweg, der Varreler Kirchweg und die Varreler Stroh. Außerdem werden der Westerberg Weg und An’n Rumbohm saniert. Die Gesamtausbaulänge umfasst 6,3 Kilometer. Der Wegebau wird 2020 in der Wingst und 2021 in Bülkau fortgesetzt. Für 3,6 Millionen Euro wird damit wesentliche landwirtschaftliche Infrastruktur neu geschaffen. Insgesamt werden in den drei Gemeinden 13,7 Kilometer Wirtschaftswege in bituminöser Form und 8,2 Kilometer mit Schotter ausgebaut.
Zur Baubesprechung am Nordahner Kirchweg hatten sich neben dem TG-Vorsitzenden Hans-Dieter Tiedemann und seinen Vorstandskollegen Bürgermeister Axel Quast, Ulrich Zahn vom Amt für regionale Landesentwicklung sowie Volker Thiel und Jens Junge vom Börde-Bauamt eingefunden. Bürgermeister Axel Quast verwies auf den sehr hohen Fördersatz von 80 Prozent, mithin 2,9 Millionen Euro. „Diese Summe bringen die EU, der Bund und das Land Niedersachsen auf“, ergänzte Ulrich Zahn. „Mit 500.000 Euro beteiligen sich die drei Kommunen sowie die Samtgemeinden Börde Lamstedt und Land Hadeln. 240.000 Euro werden auf die 243 betroffenen Landeigentümer getragen.“ Diese müssten noch in diesem Jahr mit den ersten Umlagebescheiden (130 Euro/Hektar) rechnen.
Das Land Niedersachsen hat vor einigen Jahren unter dem Titel „Niedersächsische Moorlandschaften“ ein Programm zum Erhalt und zur Entwicklung der Moore aufgestellt. Es wurde durch „Flurbereinigungsverfahren für Umwelt und Klima“ unterstützt. Dieses Angebot griff das niedersächsische Amt in der Weserstadt auf. Es stieß beim Naturschutzamt des Landkreises und den Gemeinden auf offene Ohren. Nur wenige der angemeldeten Projekte erhielten eine Förderzusage. Allgemeines Ziel für das Gebiet ist die Erhaltung, Pflege und naturnahe Entwicklung des Balksees mit seinen Uferstrukturen und den Randmooren, der Nieder- und Hochmoorbereiche des Seemoores und des Basmoores sowie die extensive Bewirtschaftung der im Gebiet vorhandenen land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen.
Durch die aktuelle Eigentumssituation konnten bislang keine Maßnahmen zur Hochmoorrenaturierung (Wiedervernässung) und somit zum Klimaschutz sowie zur Biotopoptimierung umgesetzt werden. Zur Sicherung und Entwicklung der gebietstypischen Lebensräume werden Maßnahmen notwendig, für die derzeit noch im Privatbesitz befindliche Flächen in Anspruch genommen werden müssen. Die Flächenarrondierung ist somit wichtigstes Ziel des Verfahrens.


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