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Ralf G. Poppe

Erfrischend nordisch

Mia Ohlsen begeisterte im Heimathaus

Bremervörde-Plönjeshausen. Das Heimathaus in Plönjeshausen war mit über 100 Gästen ausverkauft, und die Stimmung brodelte ab der ersten Note, die Mia Ohlsen spielte. Ihr nordischer Humor sowie ihre skandinavisch-maritimen Lieder schlugen hohe Wellen der Begeisterung.

Pünktlich um 19 Uhr begann der musikalische Törn von Mia Ohlsen, der die junge Musikerin aus Bevern mehrsprachig humorvoll durch die verschiedensten musikalischen Strömungen schippern ließ. Denn „Hoch im Norden“ (den gleichnamigen Titel spielte Ohlsen zu Beginn des zweiten Sets) wird nicht nur zünftig gefeiert, sondern zwischenmenschlich passiert hier ordentlich etwas. Mal geht es um „Liebeskummer“, dann wiederum ist es „Meine Oma“, die Ohlsens persönliche kleine Dramen verbal so in Noten fließen ließen, dass das Publikum entweder schunkelte, mit klatschte oder herzlich mitlachen ließ.

Traditionelle Lieder über „Min Leevsten“ in Platt wechselten sich ab mit hochdeutschen Interpretationen über „Rum“. Egal, ob mit (Wikinger- oder Bau-) Helm und Kazoo, oder mit Matrosenmütze und (angeklebtem) Seemannsbart – Ohlsen strahlte eine derartige Freude aus, dass es den Fotografen nicht möglich war, ein Bild zu belichten, auf dem sie ernst in die Menge blickte. Dafür sorgten auch Ohlsens Texte. Das erste Set beinhaltete z.B. die Eigenkomposition „Pommes Majo und Bier“. Hier thematisierte die Musikerin spielerisch das ernste Thema, das manche Veranstalter zwar gerne Künstler engagieren, sich mit der Wertschätzung in Euro jedoch stark zurückhalten. Hintergrund sind Anfragen von Veranstaltern, die die Künstlerin zu einem Gastspiel einladen möchten, ohne jedoch Mittel zu generieren, mit denen sie ihre Miete hätte zahlen können. Kurz zuvor hatten im „Sägewerk“ bereits allerhand virtuelle Protagonisten die Finger verloren. Mit einem Medley aus „What´s Up”, „The Boxer“, „Lady In Black” und “Take Me Home, Country Roads” schloss das erste Set.

Nach einer kurzen Pause ging es oft in Plattdeutsch weiter, ohne dass die Musik jedoch platt daherkam. Das Lied übers Hamburger „Tüdelband“ erklang dabei ebenso wie „Aloha Heja He“, „Blau wie das Meer“ und ein „Seewasser-Medley“. Dazu kam die öffentliche Uraufführung der Ohlsen-Komposition „Meine Oma, Part 2“. Mehrere Zugaben über das Meer (bzw. das Leben) „An der Nordseeküste“ sorgten dafür, dass die Stimmung freudig überschwappte. Mit „Me and Bobby McGee“, bzw. ihrer Interpretation eines Hits von Janis Joplin verabschiedete sich Ohlsen gegen 21.45 Uhr mit dem Lieblingssong ihrer Mutter -ohne die sie gar nicht da gewesen wäre, wie sie lächelnd bemerkte- von ihrem restlos begeisterten Publikum. Minutenlange stehende Ovationen waren die Folge.

https://mia-ohlsen.de

 


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