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Ingrid Mahnken

Erfolgreiches Traditionsunternehmen - Seit 150 Jahren baut die Firma Steeneck auf Holz

Gnarrenburg. Wenn es um qualitativ hochwertige Handwerksleistungen aus Zimmerei, Holzbauarbeiten und Bauelementen geht, befindet sich der Kunde bei der Firma Steeneck in Gnarrenburg, Hindenburgstraße 21, in den allerbesten Händen. Das traditionsreiche Familienunternehmen in fünfter Generation kann nunmehr auf ein 150-jähriges Bestehen zurückschauen.

Geprägt von Professionalität, Leidenschaft und handwerklicher Akribie, schreibt es eine Erfolgsgeschichte, die stets eng mit der Gnarrenburger Ortsentwicklung verknüpft war. Von Anfang an arbeitete das Unternehmen der hobelnden Zunft an vielen, noch heute das Gnarrenburger Ortsbild prägenden Bauwerken mit, so zum Beispiel an der damaligen Glas-Schleiferei der Marienhütte und der dazugehörigen Arbeiterwohnungen oder der Schule an der Hermann-Lamprecht-Straße. Nicht zuletzt durch Fleiß und Schaffenskraft wurde im Jahre 1897 unter Mitwirkung der Firma Steeneck das erste eigene Schulhaus in Fahrendahl erstellt. Auch an dem Bau der Kirche in Hüttenbusch war das Unternehmen beteiligt.
1870 gegründet
Den Grundstein des Traditionsunternehmens legte Zimmermeister Gevert Steeneck am 1. April 1870. Nachdem der Firmengründer zunächst sein Auskommen noch mit dem Bau von Torfkähnen sicherte, übernahm er zum ersten Mal auch den Neubau eines Hauses in Kuhstedtermoor. 17 Jahre später verstarb er, und sein Sohn Hinrich übernahm den Betrieb, der schon bald außer Zimmerleuten auch Maurer beschäftigte. Doch die Auftragslage am Ende des 19. Jahrhunderts ernährte die damals große Familie kaum, sodass nebenher auch noch eine Gastwirtschaft und Landwirtschaft bis in die Fünfzigerjahre des letzten Jahrhunderts betrieben wurde.
Nach einer Feuersbrunst im Jahre 1894 wurde das Haus Steeneck bis auf die Grundmauern eingeäschert. Als im Februar 1917 Hinrich Steeneck verstarb, nahm sein Sohn Hinrich nach erfolgreichen absolvieren des Technikums in Bremen am 1. April 1920 den Betrieb in dritter Generation wieder auf. Trotz Nachkriegszeit mit Inflation und Weltwirtschaftskrise folgte eine positive Entwicklung. Das Baugeschäft belebte sich. Die Firma Steeneck führte 1925 unter anderem die Zimmerarbeiten beim Bau der damaligen Spar- und Darlehenskasse aus. Die Zahl der Mitarbeiter stieg an, es wurde das erste Sägewerk gebaut, mit dem Hinrich Steeneck seinen Betrieb auf ein grundsolides Fundament stellte.
Bauten in Hamburg und Bremen
Er führte das Unternehmen durch den Zweiten Weltkrieg hindurch, bis er nach einem erfolgreichen Geschäftsleben im Jahre 1966 seinem Sohn Karl-Heinz Steeneck das Zepter übergab. In dieser Zeit war das Hauptbeschäftigungsfeld noch Gnarrenburg und die nähere Umgebung. Unter anderem sorgte der öffentliche Bau, aber auch der private Wohnungsbau, für Beschäftigung der ortsansässigen Handwerker. Mit der Zeit vergrößerte sich der Aktionsradius der Firma. Ab 1971 wurden die ersten Bauten vor den Toren Hamburgs in Angriff genommen und einige Jahre später wurden Bauten im Großraum Bremen erstellt.
Die Gebäude des Firmengeländes in der Hindenburgalpenstraße 21 wurden erweitert und modernisiert. Doch folgende konjunkturelle Schwächen, die sich auf die Auftragslage auswirkten, setzten auch der Firma Steeneck zu. Zu dieser Entwicklung kam noch erschwerend hinzu, dass die Chefin zu jener Zeit schwer erkrankte und 1978 verstarb. Dieser Schicksalsschlag hat die Firma sehr getroffen, aber nicht umgeworfen. Mitte der achtziger Jahre durchlebte die Firma Steeneck eine große Talsohle, bevor es endlich wieder bergauf ging.
Karsten Steeneck in fünfter Generation
Nach der Absolvierung einer Zimmererlehre und einer Ingenieursausbildung an der Hochschule in Bremen übernahm Karsten Steeneck am 1. Januar 1988 mit dem Diplom in der Tasche im Alter von 26 Jahren die Verantwortung der Firma Steeneck von seinem Vater. „Es war ein sehr bescheidener und vorsichtiger Anfang“, erinnert er sich. Mit Wolfgang Eckert beschäftigte er damals einen Gesellen und mit Egon Bunk und Karsten Eckert zwei Lehrlinge, die schon bald ihre Gesellenprüfung absolvierten und seit dem tatkräftig zum Wohle der Firma Steeneck beitrugen. Eine sich neu belebende Baukonjunktur und ein erneutes Vergrößern des Aktionsradius mit Bremen auf der einen Seite bis ins Stadtgebiet von Hamburg auf der anderen Seite haben geholfen, die Firma wieder auf solide Füße zu stellen. Zurzeit stehen ein Meister, fünf Gesellen und zwei Auszubildende im Hause Steeneck in Lohn und Brot. Die Ausführung von Mauerarbeiten sei zwar im Verlauf der letzten Jahre auf der Strecke geblieben, aber ansonsten habe sich der Betrieb positiv entwickelt. Es hat sich das Aufgabenfeld von Karsten Steeneck, der im Büro maßgeblich von seiner Frau Christiane unterstützt wird, im punkto Technik und EDV erweitert. Heute arbeitet die Firma Steeneck insbesondere im Dachbereich auch mit anderen Gewerken zusammen.
Die Auftragsbücher sind gut gefüllt. Und so blickt der heute 58-jährige trotz weltweiter Krisen und der drohenden Corona-Epidemie zuversichtlich in die Zukunft. Seine drei mittlerweile erwachsenen Töchter haben sich beruflich anderweitig orientiert. Ihre vier Enkelsöhne und eine Enkeltochter stecken noch in den Kinderschuhen. Und so ist eine familiäre Nachfolge nicht in Sicht, doch das hat ja auch noch Zeit. Rückblickend kann Karsten Steeneck unterm Strich feststellen, dass es trotz aller Höhen und Tiefen erfolgreiche und erfüllte Jahre waren. Besonders stolz ist Karsten Steeneck darauf, dass sein Unternehmen auch außerhalb der Gemeinde- und Kreisgrenzen im Bereich der Zimmerei einen guten Ruf genießt. Er werde auch in Zukunft alles in seiner Macht stehende dazu tun, dass es so bleibt.
Es gibt also viele Gründe dieses stolze Jubiläum zu feiern. Doch durch den Ausbruch der Corona Epidemie sollen die Festivitäten mit den Mitarbeitern, Geschäftspartnern, Freunden, Familie, Nachbarn und Bekannten zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden.
 


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