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Dimensionen eines Verbrechens

Neue Ausstellung über sowjetische Kriegsgefangene vom 1. März bis 15. September in Sandbostel.

Mehr als 70.000 sowjetische Kriegsgefangene haben das Lager in Sandbostel durchlaufen, viele Tausende starben dort.

Mehr als 70.000 sowjetische Kriegsgefangene haben das Lager in Sandbostel durchlaufen, viele Tausende starben dort.

Sandbostel (eb). Die Gedenkstätte Lager Sandbostel zeigt vom 1. März bis zum 15. September die Wechselausstellung „DIMENSIONEN EINES VERBRECHENS. Sowjetische Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg“ in der ehemaligen Lagerküche auf dem Gelände der Gedenkstätte Lager Sandbostel.

Am 22. Juni 1941 überfiel das Deutsche Reich die Sowjetunion. Bis Kriegsende nahm die Wehrmacht etwa 5,7 Millionen Soldaten und Soldatinnen der Roten Armee gefangen. Ihre Behandlung war verbrecherisch. Dabei spielten antibolschewistische und rassistische Einstellungen ebenso eine Rolle wie militärische und wirtschaftliche Interesse des NS-Regimes. Insgesamt kommen mehr als drei Millionen sowjetische Kriegsgefangene um. Obwohl sie damit eine der größten Opfergruppen deutscher Massenverbrechen sind, wird bis heute kaum an sie erinnert. Die Ausstellung will die Geschichte der sowjetischen Kriegsgefangenen einem breiten Publikum nahebringen.

 

Überblick bis in die Gegenwart

 

In neun Kapitel wird in der Ausstellung ein thematischer Überblick bis in die Gegenwart gegeben, zwölf Biografien stellen individuelle Schicksale vor und eine Europakarte zeigt ausgewählte Lagerorte und Opferzahlen. Zwei Medienstationen ergänzen die Erzählung: Sie ermöglichen die Recherche zu ausgewählten Gedenkorten und eine quellenkritische Auseinandersetzung mit Fotografien. In einem Blätterelement finden sich zudem zentrale Dokumente.

Die Ausstellung wurde vom Museum Berlin-Karlshorst in Kooperation mit der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten sowie dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und dem Deutschen Historischen Institut in Moskau entwickelt.

Die Ausstellung ist zweisprachig: deutsch/englisch.

 

Bezug zu Sandbostel

 

Ab Herbst 1941 bis zur Befreiung im April 1945 durchlaufen mehr als 70.000 sowjetische Kriegsgefangene das Kriegsgefangenenlager Stalag X B Sandbostel. Das Stalag X B verwaltet den Arbeitseinsatz der Kriegsgefangenen im gesamten Elbe-Weser-Dreieck.

Zu den sowjetischen Kriegsgefangenen zählt Peter Iwanowitsch Iwanow. Nach nur fünf Monaten in deutscher Kriegsgefangenschaft verstirbt er mit nur 22 Jahren im Lagerlazarett Sandbostel. Die genaue Zahl aller im Wehrkreis X B verstorbenen sowjetischen Kriegsgefangenen ist nicht bekannt, alleine auf dem Lagerfriedhof in Sandbostel liegen mindestens 5.000 sowjetische Kriegsgefangene in Massengäbern.

 

Öffnungszeiten

 

Öffnungszeiten bis einschließlich 15. September: Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr und Sonntag von 11 bis 17 Uhr, der Eintritt ist frei.


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