

Marianne Hauschild begann vor fast 17 Jahren damit, sich für das Kunsthandwerk unserer Region zu interessieren. Sie knüpfte Kontakte, organisierte Märkte. Nachdem sie andernorts bereits damit aufgehört hatte, ließ sie sich 2014 vom Heimatverein Hesedorf überreden, einen Markt im Heimatort zu etablieren.
Seither wächst das Interesse mit großem Zuspruch in Bremervörde-Hesedorf stetig. Die Planungen für den 8. Kunsthandwerkermarkt am 12. Juni 2022 sind in vollem Gange. Es soll ein Zauberer kommen. Auch hofft das Veranstaltungsteam, das Kinderschminken wieder durchführen zu dürfen. Selbst für den 9. Kunsthandwerkermarkt am 2. Oktober werden bereits Vorkehrungen getroffen.
Nach dem Markt ist vor dem Markt
Ein gut organisierter Markt wie jener am Logehuus in Hesedorf benötigt ein Jahr Vorlaufzeit. „Denn nach dem Markt ist vor dem Markt“, sagt Hauschild. Zu jedem „ihrer“ Kunsthandwerkermärkte werden 60 Austeller:innen handverlesen eingeladen. Um die besondere Atmosphäre des Marktes zu wahren, wird die Teilnehmerzahl nicht vergrößert. Um dennoch Abwechslung zu bieten, dürfen zehn neue Bewerber:innen pro Markt hinzukommen, während die anderen 50 den beliebten Kern bilden. Gäste lieben und loben die gute Auswahl.
„Die gesamte Vorbereitung bringt viel Arbeit mit sich“, sagt Hauschild. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Hans - der sie nicht nur mit Plakaten und Flyern großartig unterstützt - ist sie permanent unterwegs, um auf thematisch passenden Veranstaltungen neue Attraktionen für Hesedorf zu finden, um Kontakte zu pflegen, um zu Netzwerken. „Die Chemie untereinander muss stimmen. Unser Ambiente kann nur deshalb so herzlich sein, weil es unter den Austeller:innen keinen Neid gibt“, erklärt die Initiatorin, die im Hesedorfer Logehuus zudem bereits (plattdeutsche) Lesungen mit Gerd Spiekermann, Matthias Stürwold bzw. Pastor Matthias Schlicht organisiert hat, auf Nachfrage.
Wie die anderen in diesem Stadtmagazin porträtierten Damen arbeitet auch Marianne Hauschild lieber im Hintergrund. Allein ließe sich ein derartiges Event auch gar nicht umsetzen, betont sie. Dennoch: Konzept und Organisation der Kunsthandwerkermärkte liegen in ihrer Hand. Veranstalter ist jedoch der Hesedorfer Heimatverein e.V., deren 1. Vorsitzender Henry Fischer seit März 2015 im Amt ist.
Dank an alle Einwohner:innen des Ortes
Fischer ist begeistert von Hauschilds Engagement, möchte jedoch im gleichen Atemzug das gesamte Team loben. Auch wenn sich insgesamt vielleicht zehn Leute etwas mehr einbringen - der Dank gebühre dem gesamten Team. Es engagieren sich nicht nur Mitglieder vom Heimatverein, sondern ehrenamtlich viele Einwohner:innen des Ortes, freut sich Fischer. Ohne diesen Zuspruch hätte man nach dem Corona-bedingtem Ausfall 2020/21 von drei ausgefallenen Märkten am 3. Oktober 2021 den 7. Kunsthandwerkermarkt gar nicht realisieren können. Schließlich mussten permanent kurzfristig Konzepte neu ausgearbeitet werden, die gesamte Wegstrecke des Marktes zur Einbahnstraße umstrukturiert, das Gelände dafür erweitert werden. Und doch ist alles gut gegangen. Gäste und Austeller:innen waren begeistert.
Eine große Familie
Begonnen hat die Zusammenarbeit von Marianne Hauschild mit dem Hesedorfer Heimatverein im Februar 2014. Vorab hatte es einige Treffen mit dem damaligen 1. Vorsitzenden Friedrich Michaelis gegeben. „Damals haben wir mit den Planungen begonnen. Eigentlich wollte ich nach meinem Ruhestand nicht wieder aktiv werden. Dann habe ich den Hesedorfern doch zugesagt“, sagt Hauschild. Schließlich hat sie ausgiebige Erfahrungen sammeln, und langjährige Kontakte in der Kunsthandwerkerszene aufbauen können – die im Übrigen mit ihrem zuvor ausgeübten Beruf nicht in Verbindung stehen. „Von Anfang an haben wir unseren Fokus auf die besonderen Dinge gelegt, und mit überschaubarem Aufwand alles hinbekommen.“
Nicht nur die Besucherzahlen wachsen seither stetig, auch der Einzugsbereich der größtenteils aus dem norddeutschen Raum stammenden Austeller:innen steigt. „Auf einem Markt in Fischerhude habe ich einmal eine Dame getroffen, die gern nach Hesedorf kommen wollte. Sie kommt aus Lingen, hat drei Stunden Anfahrt, ist dann morgens angereist, abends zurückgefahren, und kommt seitdem immer gern wieder.“
Um den Tag für gleichgesinnte Kolleg:innen so angenehm wie möglich zu gestalten, startet der Markt um 11 Uhr, um 17 Uhr ist Schluss. Egal, ob Seifensiederin oder Keramikerin, die Ausstellenden kommen gern nach Hesedorf, das Feedback fällt stets positiv aus. Dies hat nicht nur damit zu tun, dass Absprachen untereinander verlässlich sind. „Am Veranstaltungstag werden alle Kunsthandwerker:innen mit einem kleinem Präsent, überreicht durch einen Vorsitzenden des Heimatvereins und von mir, persönlich mit Vornamen begrüßt. Das ist ein bisschen Wertschätzung. Mittlerweile fühlen wir uns wie eine große Familie“, betont Marianne Hauschild.