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Das Zentrum der Todesmärsche

Sandbostel (eb/pvio). Die Gedenkstätte Lager Sandbostel holt die für das letzte Jahr geplante Tagung „Todesmärsche im Elbe-Weser-Dreieck“ am 17. April als Online-Tagung nachgeholt.
KZ-Häftlinge in einer Baracke im Lager Sandbostel.  Foto: Georges Chertier,

KZ-Häftlinge in einer Baracke im Lager Sandbostel. Foto: Georges Chertier,

Die Todesmärsche
 
Kurz vor Kriegsende befanden sich etwa 13.000 Männer im Hauptlager sowie über 40.000 Männer und Frauen in den Außenlagern des KZ Neuengamme bei Hamburg. Die SS veranlasste aufgrund der näher rückenden Fronten die Räumung des Stamm- und der Außenlager.
Tausende KZ-Häftlinge wurden daraufhin unter katastrophalen Bedingungen in überfüllten Güterwaggons durch Norddeutschland transportiert und auf „Todesmärschen“ zu noch nicht geräumten Lagern getrieben. Wer nicht Schritt halten konnte, wurde erschossen. Die Transporte erreichten schließlich die später als „Auffanglager“ bezeichneten Lager Bergen-Belsen, Wöbbelin und Sandbostel. Weitere Tausende Häftlinge wurden auf Schiffe in der Lübecker Bucht gebracht. Nur etwa die Hälfte der Häftlinge überlebte die letzten Kriegswochen.
Ab dem 12. April 1945 erreichten etwa 9.500 KZ-Häftlinge in mehreren Transporten das Kriegsgefangenenlager Sandbostel. Sie kamen aus dem Stammlager Neuengamme und Außenlagern in Hamburg, Bremen, Meppen und Wilhelmshaven. Die Wachmannschaften trieben die kaum noch marschfähigen Häftlinge vor den Augen der deutschen Bevölkerung von den Bahnhöfen Bremervörde und Brillit in das Stalag X B Sandbostel. Von Brillit wurden kranke Häftlinge mit einer Feldbahn ins Lager gebracht. Etwa ein Drittel der nach Sandbostel gebrachten KZ-Häftlinge starb auf dem Transport, im Lager und trotz der eingeleiteten Rettungsmaßnahmen an Entkräftung noch nach der Befreiung. Die britischen Soldaten bezeichneten das Stalag X B als „ein kleines Belsen“, die französischen Überlebenden als „Sterbelager“.
 
Die Tagung
 
Andreas Ehresmann freue sich sehr, dass alle Referent:innen und ihre Zusagen aus dem letzten Jahr erneuert haben und die Gedenkstätte ein interessantes Programm anbieten könne.
In der Tagung werden die Todesmärsche durch das Elbe-Weser-Dreieck nach Sandbostel, die Situation im Stalag X B und die Erinnerung in der Nachkriegszeit thematisiert.
Anlass der Tagung letztes Jahr war der 75. Jahrestag der Befreiung des Stalag X B. Die Teilnahme an der Tagung ist kostenfrei. Die Teilnehmer:innenzahl ist begrenzt und die Plätze werden nach dem zeitlichen Eingang der Anmeldungen vergeben. Die Zugangsdaten werden nach Anmeldung mitgeteilt. Stattfinden soll die Tagung am 17. April ab 10 Uhr.
Hier geht es zur Anmeldung:
 


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