Mareike Kerouche

Corona-Hilfe der Kirche

Iselersheim (eb). Corona-Hilfe über die Kirche: so nennt die Evangelische Kirchengemeinde Iselersheim eine Aktion, mit der besonders gefährdete Gruppen mit Nachbarschaftshilfe unterstützt werden.
Ältere Menschen könmnen sich an die Kirche wenden. Foto: eb

Ältere Menschen könmnen sich an die Kirche wenden. Foto: eb

„Nicht nur der Virus grassiert in diesen Tagen, sondern auch die Ungewissheit, wie es weitergeht“, sagt Pastor Simon Laufer. „Was wir aber sicher wissen ist, das Menschen im Rentenalter und mit einer Vorerkrankung im Fall einer Ansteckung besonders gefährdet sind.“ Damit ältere Menschen keine unnötigen Gänge in Geschäfte und Apotheken machen müssen, will er junge, gesunde Helfer für die Aktion gewinnen. „Es kann um Lebensmitteleinkäufe gehen, eine Fahrt zum Arzt oder eine Runde Gassigehen mit dem Hund.“
Schon seit einigen Tagen bieten Bürger unter dem Schlagwort #coronahilfe ihre Unterstützung über soziale Netzwerke an. „Davon war ich gleich begeistert“, berichtet Laufer. „Allerdings sind ja gerade Senioren nicht unbedingt auf Twitter unterwegs.“
So kam ihm die Idee, an die ohnehin ausgeprägte Solidarität in den fünf Ortschaften Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Iselersheim der Gemeinde zu appellieren. „Außerdem rät die Landeskirche im Moment dazu, Veranstaltungen und Treffen einzuschränken. Dadurch habe ich Zeit, die Vermittlung von Helfern und Hilfesuchenden zu organisieren“, so Laufer. Es sei ihm durchaus bewusst, dass die Aktion neue Berührungspunkte schaffe, sagt Laufer. „Deshalb wollen wir natürlich auf maximale Hygiene achten, etwa bei der Übergabe von Einkäufen.“
Wichtig sei, dass die freiwilligen Helfer selbst möglichst sicher sind, nicht selbst infiziert zu sein. Zur Motivation für die „Aktion Coronahilfe“ sagt Laufer: „Die schnelle, unkomplizierte Hilfe hat für Christen Tradition: Sie geht schon auf Jesus selbst zurück, wie die Geschichte vom barmherzigen Samariter zeigt. Der hat einfach mit angepackt.“ Der Pastor ruft deshalb alle Bürger in den fünf Ortschaften auf, sich zu melden, wenn sie helfen möchten - eine Nachricht auf das Handy genügt. Und alle Hilfsbedürftigen sollen ebenfalls nicht zögern: „Falsche Scham ist in dieser Situation der schlechteste Ratgeber!“
Helfer und Hilfesuchende können sich melden unter 04769/410 und 0176/78910991.
Informationen zur „Coronahilfe über die Kirche“ auf coronahilfekirche.de.


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