„Chance Handwerk“
Bremervörde (rgp). Die Veranstaltung war gut besucht. Sowohl Organisator Uwe Sanwald als auch Realschulleiterin Bettina Paquet, Hauptschulleiter Axel Müller und Lothar Schwarz (Lehrer für Berufsorientierung) zeigten sich sehr zufrieden mit den Ergebnissen der ersten Veranstaltung dieser Art.
Die Poppe Malereibetrieb und Fahrzeuglackierung GmbH gewährte am Messetag Einblicke in die Berufe von Malern und Fahrzeuglackierern, während die D. Schröder KG Fertigkeiten von Maurern sowie Beton- und Stahlbetonbauern aufzeigte. Parallel demonstrierte die Kurt Buck Baugesellschaft GmbH & Co. KG das Können von Tischlern und Zimmerern, und die GW Metallmanufaktur GmbH zeigte den Schülern der Haupt- und Realschulklassen in der Aula am Birkenweg 6, was Metallbauer und Konstruktionstechniker können.
Das Handwerk stärken
„Es gibt keine typischen Männerberufe mehr, auch das Handwerk ist inzwischen für alle offen“ konstatierte Axel Müller. „Wir Schulen auf dem Campus unterstützen solche Aktionen, denn wir wollen das Handwerk stärken“, sagten die beiden Schulleiter unisono, bevor Bettina Paquet positiv in die Zukunft blickte: „Auf solche Schnuppertage ins Handwerk lässt sich aufbauen. Kontakte können geknüpft werden, und die Schüler verlieren ihre Scheu, auch gezielt nachzufragen. Praktikumsplätze können vermittelt werden, und wer weiß, am Ende der Reihe steht eventuell ein Ausbildungsvertrag in Aussicht.“
Das Abitur stehe bei zu vielen Schülern im Vordergrund, findet Lothar Schwarz. Die besseren Verdienstmöglichkeiten und geänderte Berufswahlentscheidungen wären in seinen Augen unter anderem Gründe dafür. „Andererseits sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben, dass man häufig auf einen Elektriker, einen Dachdecker oder einen Tischler mehrere Wochen warten muss. Das liegt auch am mangelnden Nachwuchs, weil zu viele eben an eine akademische Laufbahn denken.
Berufe im Wandel
Im Handwerk gehe es nicht allein um das schwere Schleppen von Kanthölzern oder Steinen auf dem Bau. Vieles werde vorab am Computer vorgezeichnet bzw. geplant. Auch die Verdienstmöglichkeiten hätten sich zusätzlich verbessert. Spätere Aussichten, einen Meistertitel zu bekommen, wären zeitlich ebenfalls übersichtlicher als früher. Schwarz empfand es beeindruckend, wie die anwesenden Unternehmen zeigten, das auch Girl-Power angesagt sei: „Frauen, die Wände tapezierten oder einen Auto-Kotflügel auf Hochglanz brachten, wurden von Frauen der Firma Poppe angeleitet.
Weitere Betriebe gesucht
„Das war die Startveranstaltung“, so Uwe Sanwald, staatlich geprüfter Betriebswirt. „Es wäre schön, wenn wir in den nächsten Jahren aus allen Branchen der Region um Bremervörde Firmen dazu bekommen würden, damit wir den Schülern das komplette Spektrum als `Chance Handwerk´ anbieten können, denn es soll eine wiederkehrende Veranstaltung werden.“