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Bachmann-Museum erhält wertvolle Schenkung

Bremervörde (eb). Das Regionalmuseum übernimmt Objekte aus dem Nachlass des Schriftstellers und „Heidedichters“ Friedrich Freudenthal.

Hans-Joachim Schmidt, Verwalter des Freudenthal-Nachlasses, und Annerike Schröder, Urenkelin Friedrich Freudenthals, vor dem Freudenthal-Gedenkstein am Heimathaus in Fintel.

Hans-Joachim Schmidt, Verwalter des Freudenthal-Nachlasses, und Annerike Schröder, Urenkelin Friedrich Freudenthals, vor dem Freudenthal-Gedenkstein am Heimathaus in Fintel.

Seit Anfang der 1890er Jahren bis zu seinem Tod im Jahr 1929 lebte und arbeitete der Schriftsteller und Dichter Friedrich Freudenthal in Fintel im heutigen Landkreis Rotenburg (Wümme), wo er auch aufgewachsen war. Seine Erbinnen und sein Nachlassverwalter haben nun einige der noch erhaltenen Objekte aus seinem Nachlass dem Bachmann-Museum Bremervörde übergeben.

Der Name Friedrich Freudenthal (1849-1929) ist eng verbunden mit dem Ort Fintel. Dort erinnern heute die nach ihm benannte Straße, die Friedrich-Freudenthal-Schule und ein Denkmal an den Schriftsteller. Nach seiner Soldatenzeit und vielen beruflichen sowie privaten Stationen, die ihn auch nach Altena in Westfalen und bis nach Amerika führten, kehrte er nach Fintel zurück und lebte dort in einfachen Verhältnissen bis zu seinem Tod.

 

Geschichten über das Leben auf dem Land

 

„In seinen Gedichten und Geschichten, die er zunächst oft in niederdeutscher Sprache verfasste, beschreibt er vor allem das alltägliche Leben der vorindustriellen Zeit auf dem Land in unserer Region“, fasst Hans-Joachim Schmidt aus Fintel, Freudenthal-Kenner und dessen Nachlassverwalter, das umfangreiche Werk des Heimatdichters zusammen.

Gemeinsam mit seinem Bruder gründete Friedrich Freudenthal die Zeitschrift Niedersachsen und stand in engem Kontakt mit anderen Vertretern der Heimatbewegung im Elbe-Weser-Dreieck wie Hermann Allmers und Hans Müller-Brauel.

Im Bachmann-Museum kümmert sich die wissenschaftliche Volontärin Sabrina Löcher M.A. mit um das regionalgeschichtlich interessante Konvolut. „Unsere Aufgabe als Museum ist es, die Objekte aus dem zentralen Elbe-Weser-Dreieck für die Zukunft zu bewahren und zu erforschen“, erläutert die Historikerin. Als erstes werde jeder Neuzugang begutachtet und der Zustand beurteilt. Anschließend werde jedes Objekt fotografisch dokumentiert und mit einer detaillierten Beschreibung in die Museumsdatenbank übernommen.

 

Von Möbeln bis zu Skiern

 

„Die Objekte sind sehr vielfältig und das macht die Beschäftigung mit diesem Nachlass für mich so interessant“, sagt Sabrina Löcher. Neben einigen Möbeln aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert sind viele Zeugnisse aus dem Lebensalltag Friedrich Freudenthals wie seine Schreibutensilien, Andenken, Pfeifen und sogar ein paar hölzerne Skier erhalten.

Seit vielen Jahren bemüht sich Hans-Joachim Schmidt zusammen mit Marianne und Annerike Schröder, Enkelin und Urenkelin Friedrich Freudenthals, um den Erhalt des Nachlasses. Bereits im Jahr 2021 hatte das Kreisarchiv des Landkreises Rotenburg die Bibliothek Freudenthals und viele private Schriftstücke übernommen, darunter Manuskripte, Briefe und Fotos.

Mit der Schenkung an das Bachmann-Museum, das eng mit dem Kreisarchiv zusammenarbeitet, ist nun sichergestellt, dass wichtige Teile des Nachlasses des „Heidedichters“ aus Fintel dauerhaft im Landkreis verbleiben und die weitere Erforschung dieses Schriftstellers ermöglicht wird.

Einige ausgewählte Objekte aus dem Leben Freudenthals und viele Bücher sind weiterhin im Heimathaus „Schimmes Hus“ in Fintel ausgestellt und können dort besichtigt werden.


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