Ausgestaltung überlebenswichtig - Forum Baukulturland lädt zum Vortrag ein
Ausgestaltung überlebenswichtig
Forum Baukulturland lädt zum Vortrag ein
von Heino Schiefelbein
Lothar Tabery (v.l.), Kurt Koopmann und Manfred Bordiehn hoffen auf eine große Resonanz auf ihre Vortrags- und Diskussionsveranstaltung am 20.Februar im Hotel Daub. Foto: sla
Bremervörde. „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, sagte sich Kurt Koopmann, ehemals Leiter des Fachbereiches Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung in Bremervörde. Eine von ihm im Sommer 2017 geplante Vortrags- und Diskussionsveranstaltung „Baukultur und Handel“ musste aufgrund einer Erkrankung abgesagt werden. Für einen neuen Anlauf fand er mit Lothar Tabery, Vorsitzender des „Forums BauKulturland zwischen Elbe und Weser“ und Manfred Bordiehn, Vorsitzender des Bremervörder Kultur- und Heimatkreises (KuH), dankbare und engagierte Mitstreiter.
Am Mittwoch, 20. Februar, um 19 Uhr ist es endlich soweit. „Handel und Wandel - Stadt im Umbruch. Brauchen wir eine attraktive Innenstadt?“ lautet das Motto der kooperativen Veranstaltung des Forums und des KuH im Hotel Daub.
Kurt Koopmann verwies in einem Pressegespräch auf die Veränderungen im Einzelhandel, die für die Innenbereiche insbesondere der kleinen und mittleren Städte, nicht die der Metropolen, von Bedeutung sind. „So beschleunigen besonders die Digitalisierung und das Konsumverhalten einen dramatischen Wandlungsprozess im Einzelhandel. Hier müssen der Handel, die Grundstückeigentümer und die Kommunen entgegensteuern.“ Ein Ziel aller Beteiligten müsse es sein, die Attraktivität aller Zentren zu stärken. Dabei spiele die Gestaltung der Innenstädte eine wesentliche Rolle. Der Handelsverband Deutschland (HDE) gehe davon aus, dass die Baukultur einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf das Kundenverhalten habe.
Kurt Koopmann erinnerte an die bundesweite Untersuchung „Vitale Innenstädte 2016“ des Instituts für Handelsforschung Köln (IFH), in deren Rahmen auch Besucher der Bremervörder Innenstadt zu ihren Einkaufsgewohnheiten und der Attraktivität der Innenstadt befragt wurden. Dabei wurde deutlich, dass die Verbesserung von Ambiente und Flair von großer Bedeutung für die Gesamtattraktivität der Innenstadt ist. Besonders mit den in den vergangenen Jahren umgesetzten Maßnahmen der Stadtsanierung in der „Alten Straße“ und der dortigen Neugestaltung von Fassaden unter Berücksichtigung des Gestaltungsleitfadens für das Sanierungsgebiet habe die Ostestadt bereits den richtigen Weg beschritten.
Aus den Diskussionen zu aktuellen Maßnahmen entnehme er, dass die Besucher und Kunden der Innenstadt und die Bremervörder Öffentlichkeit wünschen sich ganz offensichtlich eine ansprechende bauliche Gestaltung, eine hohe Aufenthaltsqualität und eine besondere Atmosphäre dieses Bereichs. „Bremervörde ist das Herz im Elbe-Weser-Dreieck und verfügt über eine hohe Kaufkraft. Wir müssen aber trotzdem aufpassen.“
„Ohne eine gute Ausgestaltung der Innenstädte haben die Kommunen keine Überlebenschance“, ergänzte Lothar Tabery. Neues sollte aus dem Bestand heraus entwickelt werden. Auf Bundesebene seien sich die Verantwortlichen bewusst, was zu unternehmen ist. Diese Diskussion scheine in Bremervörde nicht angekommen. „Es ist wichtig, Handel und Baukultur miteinander zu verknüpfen.“ Als Beispiel nennte Lothar Tabery die Werbung. „Da ist Bremervörde teilweise in Müllplatz.
„Die Baukultur habe sich bereits vielerorts manifestiert“, sagte Manfred Bordiehn. Ziel seines Vereins sei es, maßgebliche Personen zum Nachdenken über diese Problematik zu bringen. „Wir wollen eine Diskussions- und Informationsplattform für Bremervörde schaffen.“ Eine besondere Aufgabe sehe er darin, den Identifikationseffekt zu verbessern. Der sei in Selsingen und Gnarrenburg deutlich besser.
„Wir wollen Bremervörde voranbringen. Und zwar als Vorschlags- und nicht als Meckerverein.“
Für die Veranstaltung am 20. Februar konnte Alexander Krack, Hauptgeschäftsführer Handelsverband Niedersachsen-Bremen, gewonnen werden. Er spricht zum Thema „Aktuelle Herausforderungen und Felder des Handel(n)s“. Die Moderation übernimmt Verleger Rolf Borgardt. Am Podiumsgespräch nehmen neben Alexander Krack Marin Bockler (Leitung Standortpolitik, IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum), Fridtjof Schröter (Vorsitzender des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung der Stadt Bremervörde), Susanne Morgenstern (Buchhändlerin aus Bremervörde) und Lothar Tabery teil.
Die Organisatoren wollen die Bürgerinnen und Bürger in diese Veranstaltung vorab einbinden. Unter dem Motto „Wo halte ich mich gerne auf“ oder „Was lässt zu wünschen übrig“ sind sie aufgefordert, sich in der Stadt umzusehen und ihre Eindrücke per Foto zu dokumentieren und diese bis zum 15. Februar an folgende E-Mail-Adresse zu senden: kuh@bordiehn.de. Wahlweise stehen die Webseite www.kulturundheimat.de und die Postanschrift des Vereins, Postfach 1119, 27421 Bremervörde, zur Verfügung. Name des Einsenders und eine kurze Beschreibung sind erwünscht.