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Auf der Spur alter Kulturen

Archäologische Rätsel zwischen Moor, Mittelalter und SuedLink: Dr. Stefan Hesse öffnet im Jahresrückblick Fundkisten voller Funde, Fragen und überraschender Erkenntnisse – und macht Lust auf die nächsten Grabungen.

 

In Helvesiek wurden Gargruben untersucht, die vermutlich bei größeren Versammlungen der Zubereitung von Speisen dienten.

In Helvesiek wurden Gargruben untersucht, die vermutlich bei größeren Versammlungen der Zubereitung von Speisen dienten.

Bild: Eb

Landkreis Rotenburg. Im traditionellen Jahresrückblick lässt der Rotenburger Kreisarchäologe Dr. Stefan Hesse am Dienstag, 16. Dezember, um 19 Uhr im großen Sitzungssaal des Rotenburger Kreishauses Grabungen, Funde und Ereignisse aus dem archäologischen Alltag Revue passieren. In dem etwa einstündigen Vortrag wird das gesamte Spektrum der Aktivitäten der Kreisarchäologie an ausgewählten Beispielen der Jahre 2024 und 2025 vorgestellt.

Der Vortrag wird von der Kreisarchäologie zusammen mit der Archäologischen Gesellschaft im Landkreis Rotenburg (Wümme) e. V. veranstaltet. Er wird aufgenommen und soll im Nachgang dauerhaft online gestellt werden.

Ausgrabungen stellen in der öffentlich Wahrnehmung die Haupttätigkeit einer archäologischen Dienststelle dar. Auch wenn das Aufgabenspektrum der Kreisarchäologie wesentlich breiter ist, stehen diese am Anfang des Vortrages von De. Hesse.

In den Jahren 2024 und 2025 wurden zahlreiche Ausgrabungen für die Trasse der Stromleitung SuedLink gemacht. Dabei konnten in Scheeßel mittel- und jungsteinzeitliche Strukturen freigelegt werden.

 

Rätselhafte Grubenreihen und weitere Siedlungsspuren

In Volkensen und Helvesiek untersuchte die Kreisarchäologie bronze- und eisenzeitliche Grubenreihen. Diese reihenförmigen Kochgruben sind überregional bekannt und stellen die Forschung immer noch vor ein Rätsel. Vermutlich dienten sie der Zubereitung größerer Nahrungsmengen bei Festen oder Versammlungen.

Eine Siedlung der Römischen Kaiserzeit wurde in Ebersdorf untersucht. Spannend ist hier die Frage, ob es vielleicht eine kontinuierliche Besiedlung bis in das Frühmittelalter hinein gab.

 

Bekannte Fundplätze und neue Erkenntnisse

Eine Siedlung der Völkerwanderungszeit konnte in Wense nachgewiesen werden. Die langjährigen Ausgrabungen in Wittorf wurden 2024 abgeschlossen. Zahlreiche außergewöhnliche Funde und Befunde machten den Fundplatz überregional bekannt. Eine letzte Grabung fand 2024 statt. Die Aufarbeitung ging aber auch 2025 weiter. Überraschungen gab es bei der Restaurierung eines Messers, an dem sich Spuren von Federn erhalten haben.

In Zeven konnten erneut neue Erkenntnisse zur frühen Entwicklung des Ortes gewonnen werden. Hier zeigt sich die Dynamik der Entwicklung, nachdem im 12. Jahrhundert das Kloster von Heeslingen nach Zeven verlegt wurde.

Abseits der großen Ausgrabungen stellt Dr. Hesse Einzelfunde aus den Jahren 2024 und 2025 vor, darunter ein römischer Pferdegeschirranhänger und zwei frühmittelalterliche Gewandschließen aus der Frühphase der Christianisierung. So können kleine Objekte große geschichtliche Entwicklungen widerspiegeln.

 

Ausblick auf laufende Projekte

Abschließend wird Dr. Hesse über laufende Projekte berichten. Dazu zählen die Aufarbeitung der Ausgrabungen im Moor zwischen Gnarrenburg und Karlshöfen, der Münzschatz von Oerel und frühmittelalterliche Gewandschließen in Niedersachsen.


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