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Monika Hahn

Angebote besser vernetzen

Gnarrenburg. Die Gemeinde setzt auf Tourismusmanagement und Öffentlichkeitsarbeit - Sandra Junge und Jasmin Ukena übernehmen neue Aufgaben im Rathaus.

Stark für die Region: Jasmin Ukena (li.) und Sandra Junge kümmern sich um die Öffentlichkeitsarbeit und das Tourismusmanagement der Gemeinde Gnarrenburg.

Stark für die Region: Jasmin Ukena (li.) und Sandra Junge kümmern sich um die Öffentlichkeitsarbeit und das Tourismusmanagement der Gemeinde Gnarrenburg.

Vielfältige touristische Angebote existieren bereits in Gnarrenburg. Der Verein Touristik-Gnarrenburg bündelt diese Angebote und betreibt erfolgreich eine Tourist-Info. Die im Rathaus neu geschaffene und von Sandra Junge besetzte Stelle im Tourismusmanagement trete ausdrücklich nicht in Konkurrenz zu dem ehrenamtlich geführten Verein, so Junge. Bei einem Spaziergang am Moorerlebnispfad zeigte sich die Touristikerin begeistert von der Naturschönheit der Region und gab Einblicke in ihre Arbeit. Auch Gnarrenburgs neue Mitarbeiterin im Bereich Öffentlichkeitsarbeit, Jasmin Ukena, begleitete die Redaktion bei dem Rundgang und stellte sich vor.

 

Modernes Tourismusmarketing

 

Modernes Tourismusmarketing analysiert die vorhandenen touristischen Angebote und Potenziale, bewirbt sie zielgruppengerecht in unterschiedlichen Informationskanälen und kümmert sich um den Ausbau und die Vernetzung bestehender Angebote. Mit einer Informationsveranstaltung Anfang September bemühte sich die Gemeinde Gnarrenburg, über die Aufgaben und Zuständigkeiten verschiedener Institutionen im Bereich Tourismus aufzuklären.

Um übergeordnete touristische Angebote des Landkreises kümmert sich der Touristikverband des Landkreises Rotenburg. Dieser initiierte äußerst erfolgreich die Nordpfade und gibt regelmäßig das Freizeitmagazin „Nordwärts“ heraus. Für seine Arbeit ist der Verband auf Mithilfe lokaler Touristikvereine angewiesen, welche z. B. Wegstrecken empfehlen. So gibt es mit dem Touristikverein in Gnarrenburg einen sehr aktiven und erfolgreichen Verein, der eine Tourist-Info betreibt, Veranstaltungen organisiert oder Unterkünfte vermittelt.

Sandra Junge hingegen sieht sich eher als Koordinatorin, welche die Informationen über die lokalen Angebote zielgruppengenau und datenbankgerecht aufbereitet und mit Angeboten der Nachbarregionen vernetzt.

 

Strategiepapier für sanften Tourismus

 

Zurzeit ist ihre Hauptaufgabe, ein Strategiepapier für sanften Tourismus in Gnarrenburg zu entwickeln. Grundlage dieser Strategie wird zunächst eine umfassende Analyse der bestehenden und potenziellen Angebote hinsichtlich Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken sein. Auf deren Basis kann dann entschieden werden, welche Art von Tourismus ausgebaut und gefördert werden soll und wie im Zuge von Besucherlenkung zum Angebot passende Reisewillige gelockt werden können.

Entscheidend sei dabei die passende Sprache – zum Beispiel eher sachlich oder blumig – und ein wiedererkennbares angepasstes Design. „Es ist viel leichter ein bestehendes Angebot passgenau zu bewerben, als anhand von gewünschtem Besuchermilieu das Angebot auszurichten“, gibt die Touristikfachfrau aus Stade zu bedenken. Speziell für die Region Gnarrenburg attestiert sie: „Gnarrenburg ist ein echter Geheimtipp und bietet sich gerade für Radreisende an“.

Mit dem historischen Moorhof, dem Kartoffelmuseum, dem Glasmuseum, sowie dem Moorerlebnispfad und dem Moorturm sei bei einem Besuch in und um Gnarrenburg auf kleiner Fläche Kultur- und Industriegeschichte zum Anfassen und außergewöhnliche Natur erlebbar.

Sandra Junge befürwortet den Ausbau von multimedialen Informationen: Audiotouren, über QR-Codes gestartet, mit Videoclips vorgeführte historische Gerätschaften und so weiter. Am Beispiel des Glasmuseums beschreibt sie die Idee: „Solche Touren lassen sich gut auf individuelle Interessen anpassen. Der eine interessiert sich bis ins Detail für die Glasherstellung und den dafür notwendigen Sandabbau, der andere begeistert sich für die Schönheit und Formenvielfalt der hergestellten Flacons und Gefäße.“

 

Radtourismus und Fördermittel

 

Außerdem macht sie sich für den Radtourismus in der Region stark. Neben der Ausweisung von geeigneten Radwegen könnte die Installation von Reparatur-Boxen entlang der Radwege an überwachbaren Standorten die Attraktivität der Region für Reisende erhöhen.

Sandra Junge kümmert sich ebenfalls um öffentliche Förderung von geplanten Baumaßnahmen im Bereich Fremdenverkehr. Das Land Niedersachsen fördere mit dem Programm „Reisen für alle“ barrierearme Angebote, wie zum Beispiel Barfußparks, die alle Sinne ansprechen und auch von Menschen mit kognitiven Einschränkungen genutzt werden können. Wichtig sei, die vorhandene Infrastruktur clever zu nutzen und informative und unterhaltsame Angebote ohne großen zusätzlichen Personaleinsatz zu kreieren.

Ein gutes Beispiel wie dies in der Praxis schon heute erfolgreich umgesetzt wird, ist das Silvestertreffen in Gnarrenburg. Der Touristikverein bietet für Wohnmobilisten ein 5-tägiges Rundum-Sorglos-Paket für Wohnmobilreisende. Enthalten sind gemeinsame Essen, ein Rahmenprogramm und eine Silvestergala mit Shuttle-Verkehr zu den Wohnmobilstellplätzen.

 

Öffentlichkeitsarbeit

 

In der Rolle, notwendige und wichtige Informationen verständlich zu vermitteln ist seit Oktober 2022 Jasmin Ukena für die Gemeinde tätig. Sie wird Kommunikationsprozesse zwischen einzelnen Behörden und auch von den Behörden nach außen optimieren. Die gelernte Bürokauffrau bereitet die Informationen für die Öffentlichkeit zielgruppengerecht und verständlich auf.


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