Am 7. März war Equal Pay Day
Dieser geschlechtsspezifische Verdienstunterschied wird im Gender Pay Gap erfasst. In der amtlichen Statistik wird zwischen dem unbereinigten und bereinigten Gender Pay Gap unterschieden. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, fiel der unbereinigte Gender Pay Gap in Niedersachsen höher als im Bundesdurchschnitt aus. Der unbereinigte Wert lag in Deutschland im Jahr 2021 bei durchschnittlich 18%, der Gender Pay Gap für Niedersachsen hingegen bei 19%. Im Jahr 2021 betrug der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von niedersächsischen Frauen 17,97 Euro, der von niedersächsischen Männern 22,10 Euro.
Der unbereinigte Gender Pay Gap vergleicht den Durchschnittsverdienst aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in allgemeiner Form miteinander. Er stellt den Teil des Verdienstunterschieds dar, der durch schlechtere Zugangschancen von Frauen bei bestimmten Berufen oder Karrierestufen verursacht wird - diese sind möglicherweise ebenfalls das Ergebnis benachteiligender Strukturen.
Der bereinigte Gender Pay Gap hingegen misst den Verdienstabstand von Frauen und Männern mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiografien. Im bereinigten Gender Pay Gap wird jener Teil des Verdienstunterschieds herausgerechnet, der auf strukturelle Unterschiede zwischen den Geschlechtergruppen zurückzuführen ist. Dazu zählen Unterschiede bei den Berufen, beim Beschäftigungsumfang und Bildungsstand, bei der Berufserfahrung oder beim Anteil von Frauen in Führungspositionen.
Der bereinigte Gender Pay Gap wird in der amtlichen Statistik auf Basis der vierjährlichen Verdienststrukturerhebung berechnet. Zuletzt war das im Jahr 2018. Damals ergab sich für Deutschland und für Niedersachsen ein Wert von 6%. Damit verdienten Frauen - unter der Voraussetzung vergleichbarer Tätigkeit, äquivalenter Qualifikation, vergleichbarer Leistungsgruppe, gleichem Dienstalter und einer Beschäftigung mit vergleichbarem Umfang - im Jahr 2018 pro Stunde 6% weniger als Männer.