Abwasserreinigungsanlage Geestequelle - Informationsveranstaltung zur Trassenführung der Druckleitungen
Geestequelle. Mit einer Informationsveranstaltung zum geplanten Trassenverlauf der Druckleitungen ist in der Samtgemeinde der nächste Schritt zur Abwasserreinigungsanlage getan worden.
Der Ratssaal in Oerel war gut von interessierten Besuchern und auch betroffenen Grundstückseigentümern gefüllt. Samtgemeindebürgermeister Stephan Meyer wies zu Beginn der Veranstaltung ausdrücklich darauf hin, dass es dieses Mal nicht um die Finanzierung der Anlage, sondern nur um die ausführliche Darstellung der geplanten Druckrohrleitung gehe.
Diplom-Ingenieur Dieter Tschentscher vom Ingenieurbüro Galla & Partner zeigte in seiner Einleitung auf, welche Verlegungsmethoden gewählt werden. Je nach Bodenbeschaffenheit wird entweder das Fräsverfahren, das Horizontalspülverfahren oder das gesteuerte Bohrverfahren angewandt. Verlegt werden Rohre mit einem Durchmesser von 110 Millimeter bis 315 Millimeter. Die seien absolut sicher und druckfest.
Anhand von Kartenmaterial stellte Tschentscher die drei Druckleitungsstränge vor. So geht ein Strang von Heinschenwalde bis Oerel, ein Zweiter von Basdahl nach Oerel und der Dritte von Alfstedt zur geplanten Abwasserreinigungsanlage in Oerel.
60 Bohrsondierungen werde man vornehmen, um die Bodenbeschaffenheit zu ergründen. Die Rohre werden so tief verlegt, dass sowohl Frostfreiheit garantiert werden könne und auch eine Behinderung der landwirtschaftlichen Pflugarbeiten ausgeschlossen werde.
Insgesamt geht es um rund 32 Kilometer Druckrohrleitung. Diese kreuzen teilweise privates Gelände, Felder oder Ackerflächen. Deshalb werde man im nächsten Schritt Gespräche mit den jeweiligen Grundstückseigentümern führen. „Wir können niemanden zwingen, dass die Leitung über sein Grundstück geht“, betonte Meyer.
Auf Nachfrage aus dem Publikum bestätigte der Samtgemeindebürgermeister, dass eine Eintragung im Grundbuch erfolgen und ein finanzieller Ausgleich stattfinden werde. Auf die Höhe wollte er sich nicht festlegen, gab aber als Richtschnur etwa vier Euro pro Meter als Einmalzahlung vor, wie sie auch in Nachbargemeinden gezahlt wurden.
Tschentscher gab zu bedenken, dass bei einer größeren Umleitung eventuell weitere Pumpstationen nötig wären, die dann etwa mit 80.000 Euro zu Buche schlagen würden.
Die Ausschreibung für die Verlegung der drei Hauptstränge wird auch in drei Lose aufgeteilt. Das bedeutet, dass bis zu drei verschiedene Firmen die Arbeiten ausführen können. Da laut Tschentscher die Konjunktur zurzeit brummt, müsse man abwarten, wann Angebote eingereicht werden. Generell werden die Arbeiten bei einer Verlegegeschwindigkeit von etwa 800 Meter pro Tag etwa ein Jahr dauern.