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Worpswedes Tourismus leidet

Worpswede (eb). Die Corona-Pandemie hat den Tourismus in Worpswede nahezu zum Erliegen gebracht. Die Gemeinde versucht Betroffene individuell zu unterstützen, hat aber selbst finanzielle Schwierigkeiten zu verzeichnen.

Durch die Covid-19-Pandemie notwendig gewordenen Kontaktbeschränkungen, das Beherbergungsverbot und die Reisebeschränkungen werde gerade das Künstlerdorf und der Erholungsort Worpswede als bedeutendste touristische Destination in der Region stark beeinträchtigt, wie Bürgermeister Stefan Schwenke mitteilt. Die Hotels, Ferienwohnung, Restaurants, Museen, Galerien, Einzelhandelsgeschäfte mussten für viele Wochen ganz schließen oder konnten und können nur mit erheblichem, aber notwendigem Hygieneaufwand teilweise wieder öffnen. Die Einnahmeeinbußen seien immens, so der Bürgermeister weiter.
Er wisse um die großen finanziellen Sorgen gerade der vom Tourismus abhängigen Betriebe, Unternehmen und der Soloselbstständigen. Hierzu gehören beispielsweise alle gastronomischen Betriebe, Beherbergungsbetriebe, touristischen Dienstleister, aber auch Künstler*innen und Kunsthandwerker*innen, der Einzelhandel und Veranstalter*innen: „Sie werden, wie der Großteil der deutschen Wirtschaft, dieses Jahr von einem erheblichen Umsatzeinbruch betroffen sein“, sagt der Bürgermeister.
 
Schwerer Saisonstart
 
In Worpswede ist der Saisonauftakt im März, April und Mai angesichts der notwendigen Absagen der geplanten und teilweise bereits vorbereiteten Veranstaltungen, wie beispielsweise das RAW Fotofestival, die Absage der Kunsthandwerkertage, des Maimarktes, des Frühlingsfestes, die Konzerte in der Music Hall usw. vollständig weggebrochen. Bei einem normalen Verlauf wäre Worpswede in diesen Wochen von geschätzten 40.000 Gästen besucht worden. Die Umsätze aller Beteiligten seien dementsprechend nach der regelmäßig ruhigen Winterzeit dann noch zusätzlich weggeblieben.
 
Unterstützung der Gemeinde
 
Schwenke sei sich mit seiner Verwaltung bewusst, dass die Gemeinde im Rahmen ihrer begrenzten Möglichkeiten Unterstützung leisten müsse.
In diesem Zusammenhang weist er darauf hin, dass bei konkreten Problemen Betroffene einen begründeten Antrag zunächst auf Stundung von Gebühren und Steuern stellen kann. Er betont jedoch auch, dass ein pauschaler Verzicht auf Gebühren und Steuern nicht möglich sei und dass die Betroffenheit bei Gewerbebetrieben und Dienstleistungsunternehmen, selbst im touristischen Bereich, sehr unterschiedlich ausfalle.
Bei der Fremdenverkehrsabgabe sei ebenfalls zu berücksichtigen, dass sie auf den Umsatz des vorvergangenen Jahres berechnet und beschieden wird, für 2020 also grundsätzlich das Jahr 2018 maßgeblich sei. Da die Fremdenverkehrsabgabe auf den Umsatz berechnet wird, werden die Umsatzeinbußen in den späteren Jahren automatisch zur Reduzierung der Abgabe führen, was den Betrieben jedoch in der akuten Situation nicht hilft.
Die Gemeinde Worpswede sei angesichts der außergewöhnlichen Situation weiterhin bereit, in Notlagen durch Einzelgespräche Lösungen zu finden. Dies müsse jedoch individuell erfolgen und die Betroffenheit müsse glaubhaft gemacht werden, so der Bürgermeister.
Die Gemeinde Worpswede selbst werde über Jahre hinweg an den finanziellen Folgen der durch die Corona-Pandemie ausgelösten Wirtschaftskrise leiden. Die Einnahmeeinbußen seien noch nicht abschätzbar.


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