Seitenlogo
Nie wieder

Wird die Erinnerung gelöscht, kehren Wahn und Gewalt zurück

Gastkommentar der Initiative „Nie wieder - Erinnern für die Zukunft - Gemeinsam gegen Rechts!“ Worpswede.

Seit 1996 ist der Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau und der beiden Konzentrationslager Auschwitz durch die Rote Armee am 27. Januar 1945 ein gesetzlich verankerter Gedenktag für alle Opfer des Nationalsozialismus. Zum diesjährigen Gedenken will die Worpsweder Initiative „Nie wieder – Erinnern für die Zukunft – Gemeinsam gegen Rechts!“ vor allem an das Schicksal der versteckten, ermordeten und überlebenden Kinder und Jugendlichen in der Shoah erinnern. Zwei Drittel der europäischen Juden – sechs Millionen Menschen - wurden von den Nationalsozialisten und ihren Kollaborateuren ermordet. Darunter waren eineinhalb Millionen Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 17 Jahre.
Der Weg, den Tausende Kinder mit ihren Familien oder auch allein gehen mussten, war eine Hölle aus vielen Stationen: sozialer Ausschluss, Ghetto, Deportation, Arbeitslager, Vernichtungslager, Todesmärsche. Nur wenige haben diese Hölle überlebt.
Wir leben in einer Zeit, in der öffentlich mit einem Judenstern auf der Brust die Meinung vertreten wird, das Erdulden der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie sei gleichzusetzen mit dem unvorstellbaren Leid der Verfolgten und Ermordeten während der Nazi-Diktatur. Wer hier Parallelen zieht, wer Kinderschuhe - das Symbol für die ermordeten Kinder in Auschwitz - nutzt (wie bei einer Demonstration von Coronaleugner:innen in Brandenburg im März 2021), um die Wahnideen einer Impfdiktatur u.ä. zu propagieren, handelt inhuman und ist bar jeden historischen und politischen Bewusstseins.
Die Ursachen und Grausamkeiten des nationalsozialistischen Terrorregimes dürfen niemals vergessen werden. Wird die Erinnerung gelöscht, können der Wahn und die Gewalt zurückkehren. Auch in diesem Jahr hat unsere Initiative alle Bürger:innen in Worpswede zu einem Stillen Gedenken auf dem Rosa-Abraham-Platz aufgerufen.
Wir gedenken der Ermordeten, ihrer Familien und der Überlebenden, die bis heute unter den Traumata der Verfolgung und der KZ leiden. Wir sind allen dankbar, die trotz Lebensgefahr Verfolgten dabei halfen, den mörderischen Nazis zu entgehen.
 


UNTERNEHMEN DER REGION