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Patrick Viol

Paula - eine emanzipatorische Frau  - Worpswede wird frauenORT

Worpswede (pvio). Paula Modersohn Becker war nicht nur eine herausragende Malerin, sondern eine emanzipatorische Frau. Die Initiative frauenORTE des Landesfrauenrates Niedersachsen e. V., die das Wirken von Frauen in der von Männern dominierten Geschichte sichtbar macht, würdigt das Leben und Werk der Künstlerin, indem sie Worpswede zum Jahr 2021 zum frauenORT erklärt.
Diese vier Frauen sind überzeugt vom Potenzial der Kunst und der Persönlichkeit Paula Modersohn-Beckers.   Foto: pvio

Diese vier Frauen sind überzeugt vom Potenzial der Kunst und der Persönlichkeit Paula Modersohn-Beckers. Foto: pvio

frauenORTE - hier werden historische Frauen vorgestellt, die im Hinblick auf ihr Selbstbewusstsein und Engagement Vorbildcharakter für heutige Frauen besitzen.
1901 schrieb Paula Modersohn-Becker in einem Brief: „Es ist gut, sich aus Verhältnissen zu lösen, die einem die Luft nehmen“ - besser lässt sich ein Begriff von selbstbewusster Emanzipation kaum fassen. Dass der frauenOrte Niedersachsen e. V., der den Anspruch verfolgt, emanzipatorische Frauenpersönlichkeiten in den Fokus der jeweiligen Ortshistorie zu rücken, 2021 Worpswede zum frauenORT erklärt, um das Leben, die Persönlichkeit und das Werk von Paula Modersohn-Becker aktuell erfahrbar zu machen, ist folglich nicht nur naheliegend, sondern nahezu zwingend.
Das dachten schließlich auch Heike Grotheer, Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Worpswede, Klaudia Krohn, die Kulturbeauftragte der Gemeinde, sowie die ortsansässigen Kunsthistorikerinnen Cornelia Hagenah und Dr. Birgit Nachtwey. Sie bewarben sich bzw. Paula Modersohn-Becker und Worpswede beim Landesfrauenrat, um Worpswede in die Reihe der frauenORTE aufzunehmen. In den nächsten zwei Jahren werden sie das Projekt gemeinsam umsetzen.
Die vier Frauen sind überzeugt vom Potenzial der Kunst und der Persönlichkeit Paula Modersohn-Beckers. „Paula bietet total viel“ bringt Klaudia Krohn es auf den Punkt. „Einiges ist vielen noch gar nicht bekannt.“
Am 26. Mai 2021, einen Tag und 120 Jahre nach der Hochzeit von Paula Becker und Otto Modersohn, wird die offizielle Auftaktveranstaltung stattfinden. Im Anschluss sollen das ganze Jahr über Veranstaltungen, Vorträge, Diskussionen und Ausstellungen organisiert werden, die „Paula als Frau in den Vordergrund“ rücken, so Dr. Birgit Nachtwey. Es solle darum gehen, die Künstlerin als die emanzipatorische Persönlichkeit darzustellen, die sie zu ihrer Zeit hier vor Ort war. Hiermit verfolge man zum einen ein kulturtouristisches Anliegen als auch ein gesellschaftspolitisches. „Große Ausstellungen zu Paula werden wir in Worpswede zwar nicht stemmen können. Sie ist gerade sehr gefragt. Aber wir werden inhaltliche Themen und aktuelle Debatten über ihre Person vermitteln und Orte ihrer Biografie sowie Spuren ihres Wirkens in Worpswede sichtbar machen,“ führt Krohn die weitere Planung aus. Dementsprechend werden das damalige Wohnhaus, das heutige Museum am Modersohn-Haus, und die Galerie Altes Rathaus - das alte Armenhaus, dem einige von Modersohn-Beckers Modellen entstammen - zu zentralen Orten im Jahr 2021.
Auch soll die Ernennung zum frauenORT zum Anlass genommen werden, Künstlerinnen vor Ort im Rahmen einer Ausstellung stärker der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Wer sich mit weiteren Ideen und Anregungen einbringen möchte, könne sich gern beim Projektteam melden. Im Grunde sei der ganze Ort aufgerufen, sich zu beteiligen, so Krohn.
Interessierte melden sich bei Klaudia Krohn, 04792/?987?89?19, krohn@worpswede-touristik.de, oder Heike Grotheer, 015224334819, h.grotheer@gemeinde-woprswede.de.


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