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Schwaneweder Beeke erforscht Bund veröffentlicht Ergebnisse

Schwanewede (eb/pvio). Wasserprobe zeigt: Die Schwaneweder Beeke leidet unter Strukturarmut sowie fehlenden Wasserpflanzen und -tieren. Mitte Juni soll eine Vergleichsprobe genommen werden.
Die BUND-Aktiven Leonie Mahlke (l.) und Ulrike Schnaubelt (r.) bei der Probennahme.

Die BUND-Aktiven Leonie Mahlke (l.) und Ulrike Schnaubelt (r.) bei der Probennahme.

Aktive der BUND Kreisgruppe Osterholz und des Arbeitskreises Bremen-Nord des BUND Bremen hatten im Rahmen der Projekte „Fließgewässer erforschen - gemeinsam Wissen schaffen“ (FLOW) und „Mehr Natur an der Schwaneweder Beeke - renaturieren und davon lernen“ Ende April an einem begradigten Abschnitt die Schwaneweder Beeke auf ihren ökologische Zustand hin untersucht. Nun liegen die Ergebnisse vor: Der Geestbach befindet sich in diesem Abschnitt in einem unbefriedigenden Zustand. Am 18. Juni erfolgt eine weitere Beprobung an demselben Bachabschnitt, um die Ergebnisse zu vergleichen. Interessierte sind herzlich willkommen dabei mitzumachen.
 
Wenig Lebensraum
 
„Entscheidend für die schlechte Gesamtbeurteilung des untersuchten Bachabschnitts ist die Strukturarmut, fehlende Wasserpflanzen aber auch das insgesamt geringe Vorkommen von kleinen Wassertieren. Wegen der Begradigung und der Gewässerunterhaltung finden hier typische Wasserorganismen nur wenig Lebensraum“, erläutert Sylvia Thomssen, die die Gewässeruntersuchungen an der Beeke leitet. Insgesamt fanden die Bürgerwissenschaftler:innen am Gewässergrund 16 Tierarten des sogenannten Makrozoobenthos. Am meisten zählten sie Bachflohkrebse, gefolgt von Zuckmückenlarven. Außerdem fanden die Hobby-Forscher:innen in zum Teil sehr geringen Zahlen Ruderwanzen, Wassermilben, Schlammröhrenwürmer, Wasserskorpione, Libellenlarven, Taumelkäfer, Steinfliegenlarven, Schneckenegel und Hundeegel. „Verwundert waren wir über das vergleichsweise starke Vorkommen von Köcherfliegenlarven. Insgesamt fanden wir vier Arten mit 45 Exemplaren“, sagt Thomssen. „Köcherfliegenlarven weisen mit wenigen Ausnahmen auf eine gute Wasserqualität hin. Dafür sprechen auch die Ergebnisse der chemisch-physikalischen Messungen.“
 
Den Köcherfliegenlarven sei Dank
 
Alle gemessenen Werte befanden sich in der Güteklasse 2, also „leicht belastet“ oder Güteklasse 1 „nicht belastet“. „Die chemisch-physikalischen Werte sind aber immer nur Momentaufnahmen“, betont Thomssen. „Eine deutlichere Sprache sprechen das Vorkommen und die Anzahl der Tiere am Gewässergrund sowie die Gewässerstruktur, da wir daraus Erkenntnisse über den ökologischen Zustand des Gewässers gewinnen. Betrachten wir also alle Parameter zusammen, ergibt sich nach unseren Untersuchungen, dass die Schwaneweder Beeke am untersuchten Abschnitt der Güteklasse 4, also „unbefriedigend“ zuzuordnen ist. Das aber auch nur, weil wir so viele Köcherfliegenlarven gefunden haben - sonst wäre die Bewertung wahrscheinlich schlechter ausgefallen.“ Der BUND vermutet, dass aus dem renaturierten Teil oberhalb des untersuchten Bachabschnitts eventuell Köcherfliegenlarven zugewandert bzw. abgedriftet sind. Denn dort sei schon mit dem bloßen Auge eine hohe Köcherfliegenlarvendichte zu sehen, so der BUND.
 
Nächste Untersuchung
 
Die ehrenamtlichen Aktiven haben die Daten nach einem standardisierten Verfahren erhoben und nun für eine bundesweite Gesamtauswertung in eine zentrale Datenbank des FLOW-Projekts eingegeben. Am 18. Juni werden die Osterholzer und Bremen-Norder BUND-Aktiven am selben Bachabschnitt noch einmal dieselben Wasseruntersuchungen durchführen.
Für die Wasseruntersuchungen am 18. Juni, 13 bis 18 Uhr sind Gummistiefel und eine Anmeldung unter bernd.quellmalz@nds.bund.net erforderlich. Der Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben. Die Plätze werden nach Eingang vergeben. Weitere Infos gibt es unter BUND-Weser-Elbe.de.


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