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Ausstellung in Ritterhude pünktlich zum Frauentag

Ritterhude. Im Rathaus in Ritterhude hängen zurzeit 20 Acrylgemälde der Malerin Katrin Uthoff. Allesamt Portraits von Frauen. Farbenfroh, kräftig, positiv. „Diese Ausstellung steht schon ein wenig unter dem Segel des bevorstehenden internationalen Frauentages“, sagte Bürgermeisterin Susanne Geils. „Diese Weibsbilder passen so richtig dazu.“
Karin Uthoff ist die Malerin, die die „Frechen Frauen“ gemalt hat vor dem Hintergrund der Frage „Wann wird es endlich anders?“.  Foto: ek

Karin Uthoff ist die Malerin, die die „Frechen Frauen“ gemalt hat vor dem Hintergrund der Frage „Wann wird es endlich anders?“. Foto: ek

Diese Bilderserie sei aus einer Laune heraus entstanden, während eines etwas langweiligen Aufenthalts unter Menschen. Um sich die Zeit ein wenig zu vertreiben, entwarf die studierte Kunst- und Behindertenpädagogin diese weiblichen Portraits, die viel Raum bräuchten, um zu wirken. „Wie im richtigen Leben“, fand Bürgermeisterin Geils, „denn es braucht Mut und Selbstbewusstsein und eine gesunde Portion Frechheit, um sich in dieser immer noch von Männern dominierten Welt zu behaupten.“ Sie forderte die Frauen auf: „Sucht euch euren Platz, schließlich haben wir die gleichen Rechte wie die restlichen rund 50 Prozent der Menschen dieser Welt.“
 
„Wann wird es endlich anders?“
 
Unter dem Titel „Wann wird es endlich anders?“ hat die Künstlerin diese Bilder ausgesucht. „Bei den Mädels und Weibsbildern dieser Ausstellung spiegeln sich diese Fragen nach Gleichberechtigung, gleichem Lohn, gleicher Wertschätzung der Arbeit, gleicher Arbeitsteilung im Haushalt und bei der gleichen Verantwortung in der Kindererziehung in den Gesichtern mit Zweifel, Akzeptanz, Resignation, Hoffnung, aber auch mit Überlegung, Gelassenheit, Entspannung und Freude“, zitierte Uthoff aus ihrer Pressemitteilung. „Anders wird es, wenn wir Frauen uns querstellen, frech werden, verweigern und laut werden.“ Man könne aber als Frau auch mit erworbener Selbstsicherheit darüber hinweglächeln, mit Charme die Widersacher um den Finger wickeln und auflaufen lassen. Bei den Portraits, die flächig und mit scharfen Konturen die Frauen vor schattenlosen Hintergründen darstellten, habe Uthoff den Fokus auf die Augen und die Münder der Gemalten gelegt und diese Attribute vergrößert oder versetzt. Doch immer gibt es Glanz in den Augen der Portraitierten, „die mehr gesehen haben könnten, als es das Gesicht zulässt“, formulierte es Karin Uthoff.
 
Musik und Gedichte
 
Zwischen diesen erfrischenden und tiefsinnigen Bildern sang Ursula Villwock, begleitet vom Pianisten Marcus Seifert, „Weibslieder“, die die Zuhörer zum Lachen brachte wie „An jedem Finger zehn…“ aus den 50er Jahren oder den gesungenen Tipp „Du musst die Männer schlecht behandeln (sonst spielen sie den Herrn im Haus)“. Die Gedichte von Karin Uthoffs langjähriger Freundin, der Autorin Ulrike Kleinert, konnten in ihrer Zartheit kaum gegen die Farbenfrische und die frechen Lieder der beiden Mitkünstlerinnen bestehen. Ihre Gedichte spannten den Bogen eines Frauenlebens weit zurück ins „im Waschwasser verlorenen Glücks“ und „zwischen Berge ungewaschener Wäsche“. Die „Frechen Frauen“ sind im Ritterhuder Rathaus zu sehen (und zu kaufen) bis zum 30. Juni 2020.


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