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Lena Stehr

„Es gibt viel zu tun“

Bremervörde. Diese Themen bewegen Bremervörde in 2023

Ein eingespieltes Team: Thorsten Küver (li.) und Michael Hannebacher.

Ein eingespieltes Team: Thorsten Küver (li.) und Michael Hannebacher.

Von OS-Würfel über Ganztagsbetreuung bis Vörder Feld und Kitaneubau - Bürgermeister Michael Hannebacher und der Erste Stadtrat Thorsten Küver berichten, worüber diskutiert werden wird.

Wie kann das Platzproblem der Bremervörder Grundschule gelöst werden und was passiert mit dem alten „OS-Würfel“, der inzwischen leer steht? Das sind zwei der wichtigsten Fragen, mit denen sich die Bremervörder Politik in diesem Jahr beschäftigen wird. 7,3 Millionen Euro sind für das Projekt „OS-Würfel“ im Haushalt eingestellt, so viel wie für kein anderes Vorhaben, erklären Bürgermeister Michael Hannebacher und Erster Stadtrat Thorsten Küver im Gespräch mit der Redaktion.

Eine Arbeitsgruppe aus Politik und Verwaltung beschäftigt sich mit der Zukunft des Gebäudes und diskutiert auch über einen möglichen Abriss. Derzeit sind Schüler:innen der Grundschule Stadtmitte im alten Realschulgebäude untergebracht, für sie werde eine endgültige Lösung gesucht. Unklar sei nach wie vor, ob es auf einen Neubau, einen Anbau in Form eines Lernhauses oder auf eine Umgestaltung des „OS-Würfels“ hinauslaufe.

 

Skaterplatz

 

Damit zusammen hängt auch die Frage nach einem schon seit längerem von Jugendlichen geforderten Skaterplatz in der Stadt (der Anzeiger berichtete). Nachdem sich für die Standortfrage mittlerweile eine Lösung abzeichne, sei eine Planung in den Jahren 2023 und 2024 beabsichtigt.

 

Ganztagsschule

 

Unklar sei nach wie vor auch, welche Räumlichkeiten für einen Ganztagsbetrieb an den Schulen nötig seien. Da es ab dem 1. August 2026 einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Primarbereich gibt, sollen in diesem Jahr die Weichen dafür gestellt werden. Die Schulen müssten entsprechende Konzepte erarbeiten, die dann gemeinsam besprochen werden, so Küver. Bisher gibt es nur an der Hauptschule einen Ganztag, in den Grundschulen bietet der CJD eine Hortbetreuung an. Viele Eltern, die eine Ganztagsbetreuung wünschen, schicken ihre Kinder derzeit an die Grundschule Selsingen.

 

Kita-Neubau

 

Um neue Kita-Plätze schaffen zu können, soll es ab diesem Jahr auch um den Neubau einer Kita im Bereich des Markt- und Messegeländes hinter der NABU-Umweltpyramide gehen. Auf dem Gelände soll zudem eine neue Halle für den Bauhof der Natur- und Erlebnispark GmbH entstehen.

 

Wasserspielplatz

 

Grund zur Freude gibt es für Kinder und Familien, die sehnsüchtig auf die Fertigstellung des Wasserspielplatzes am Vörder See warten. Voraussichtlich im Mai soll es soweit sein, versprechen die Verwaltungschefs. Auch wenn die Baukosten mit rund 580.000 Euro sehr hoch seien, so zähle am Ende das Ergebnis, sagt der Bürgermeister. Die Stadt musste auch nicht alles selbst bezahlen, denn die Maßnahme wurde mit 320.000 Euro gefördert.

 

Vörder Feld

 

Mit der Vermarktung von Grundstücken im geplanten und umstrittenen Neubaugebiet „Vörder Feld“ könne hoffentlich Ende 2023/Anfang 2024 begonnen werden. Bereits seit Ende 2022 läuft die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit. Die Erkenntnisse und Einwendungen daraus sollen in einer der kommenden Fachausschusssitzungen erörtert werden. „Vor dem Hintergrund der Energie-Krise sind wir eigentlich ganz froh, dass die Planungen noch nicht weiter gediehen sind und wir die Chance haben, das Neubaugebiet für die Zukunft optimal aufzustellen“, so Hannebacher. Klimavorgaben, Fragen zur Wärmeversorgung und eventuelle Auflagen für Eigentümer:innen sollen in die Überlegungen mit einfließen und einen besonderen Stellenwert erhalten.

 

Wohnraum für Geflüchtete

 

Froh ist die Verwaltungsspitze, dass in Bremervörde die Unterbringung von Geflüchteten so reibungslos und ohne die Nutzung von Containern klappt. Derzeit seien rund 100 Unterkünfte im Stadtgebiet für Geflüchtete angemietet, Tendenz steigend. Alle seien besetzt, insgesamt mit 645 Menschen. Perspektivisch seien weitere 150 Geflüchtete unterzubringen. Die Stadt ist froh über alle Vermieter:innen, die dafür Wohnraum zur Verfügung gestellt haben und dieses bei Bedarf auch weiter tun werden.

 

Neu besetzte Stellen

 

Im vergangenen Jahr hat nicht nur Thorsten Küver seine Stelle als neuer Erster Stadtrat angetreten, auch Mareike Wilshusen hat ihre Arbeit im Bereich Standortmarketing, Öffentlichkeitsarbeit und Fördermittelmanagement aufgenommen. Dafür wurde eine neue Stabsstelle eingerichtet. „Wir wollen damit die herausragende und wichtige Stellung dieser Aufgabenbereiche würdigen und Bremervörde damit auch mehr Strahlkraft nach außen geben“, sagt Michael Hannebacher.

 

Was sonst noch wichtig ist

 

Laut Thorsten Küver soll die derzeit laufende Sanierung des Freibades im Sommer abgeschlossen sein, sodass die Saison normal starten kann. Nähere Informationen zum Sachstand werden in den kommenden Wochen öffentlich vorgetragen.

Thema in 2023 wird auch die Neugestaltung der Brunnenstraße sowie die Diskussion über die Gestaltungsideen für den Rathausmarkt Nord sein - besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Erhöhung der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt.

Für den Ersatzneubau der Turnhalle Iselersheim stehen Fördermittel in Höhe von 1,9 Millionen Euro bereit. Bis Ende des Jahres 2027 muss die Maßnahme abgeschlossen sein. Hier dürfe das grundsätzlich zur Verfügung stehende Ausführungszeitfenster nicht ausgereizt werden, um bei zu erwartenden Baukostensteigerungen keinen Anstieg der Finanzierungslücke zu riskieren, so Hannebacher. Und die steigenden Kosten im Energiebereich machen sich auch im Rathaus bemerkbar. Armaturen wurden ausgetauscht, Warmwasser abgestellt und im parlamentarischen Rathaustrakt soll in Kürze die Beleuchtung ausgetauscht werden.

 

Transparenz bleibt wichtig

 

„Es gibt viel zu tun“, fasst Hannebacher zusammen. Wichtig sei bei allen Dingen aber vor allem, dass es transparente Verfahren gebe, im Zuge derer mögliche Bedenken ausgeräumt werden. Auch wenn das ein oder andere Verfahren dadurch womöglich länger dauere.


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