SPD stellt Aktionsplan zu Lebensmittelpreisen und -produktion vor

„Welchen Wert Lebensmittel jenseits ihres Preises haben, wird momentan sehr deutlich“, sagt der SPD-Abgeordnete Bernd Wölbern. „Die Produktion jedes einzelnen Lebensmittels ist ein aufwendiger Prozess, der Ressourcen von Mensch, Tier und Umwelt benötigt. Diese dürfen nicht zu kurz kommen, gleichzeitig muss gesundes Essen für alle Bürgerinnen und Bürger bezahlbar bleiben.“
Mit einem neu angelegten Aktionsplan will die SPD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag diesen Spagat schaffen, faire Preise und faire Produktionsbedingungen beieinanderhalten.„Landwirtschaft, Lebensmitteleinzelhandel, Verarbeitende sowie Natur- und Verbraucherverbände sollen einen gemeinsamen Verhaltenskodex vereinbaren, der mehr Respekt und Wertschätzung für die Erzeugerinnen und Erzeuger schafft“, erklärt Wölbern. Ein Ziel sei die Kennzeichnung von Erlösanteilen für Produzierende. Hierzu hat es bereits erste Veranstaltungen gegeben.
Der Plan der Sozialdemokratinnen sieht außerdem „existenzsichernde Mindestpreise“ für Lebensmittel und einen Herkunftsnachweis für Produkte vor. Regionale Produkte und Erzeuger:innen sollen gesetzlich gefördert werden und Supermärkte sollen einen fest geschriebenen Anteil von Lebensmitteln aus der Region anbieten, so der Plan.
Auch die Verhinderung von Lebensmittelverschwendung steht im Aktionsplan. „Jedes dritte Lebensmittel, das in Deutschland gekauft wird, landet im Müll. Und viel zu viel davon wäre noch genießbar“, so Wölbern. Eine breite Informationskampagne über den Wert und richtigen Umgang mit Lebensmitteln soll die Verschwendung minimieren. „Aktuell sind die Landwirtinnen und Landwirte gezwungen, ihre Produktion nach der Quantität zu richten. Bei einem gesamtgesellschaftlich bewussteren Konsum lässt sich das ändern, davon bin ich überzeugt.“