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eb/jm

Kritik an Taxonomie: Fridays for Future protestiert

Osterholz-Scharmbeck (eb). Am Freitag fanden in zahlreichen Orten in Deutschland Protestaktionen von Fridays for Future statt. Anlass ist die neue EU-Taxonomie, die unter anderem fossiles Gas und Atomkraft als nachhaltige Energieträger einstufen soll.

„Sollte der Entwurf so verabschiedet werden“, befürchten die Aktivist:innen „weitere Milliardeninvestitionen in klima- und umweltschädliche Erdgasinfrastruktur und die weitere Nutzung von Atomkraftwerken.“ Auch die Fridays for Future Ortsgruppe Osterholz-Scharmbeck fordert die Bundesregierung deshalb auf, sich klar gegen die Pläne zu positionieren.
„Die Verabschiedung dieses Entwurfes wäre mehr als ein Schritt in die falsche Richtung. Wir müssen hin zu Produktion durch echte erneuerbare Energien wie durch Windkraft und Photovoltaik und weg von fossilen Energieträgern wie Erdgas,“ teilt die Gruppe mit. „Erdgas und Atomenergie als nachhaltig einzustufen kann keine Entscheidung sein, wenn die EU ernsthaften Klimaschutz betreiben möchte. Im Gegenteil, damit würde man jegliche Bemühungen für einen 1,5-Grad Pfad kontern“, so die Aktivist:innen. Die Klimaschützer:innen sehen die Wissenschaft dabei auf ihrer Seite: „Aktuelle Studien legen dar, dass Erdgas ähnlich klimaschädlich ist wie Kohle. Das liegt in erster Linie an der immensen Freisetzung von Methan, insbesondere bei Lagerung und Transport“, erklärt die Ortsgruppe. Der Zusammenschluss „Scientists for Future“ sprach sich bereits vor einem Jahr gegen den weiteren Ausbau der Erdgas-Infrastruktur aus. Die Wissenschafter:innen sehen auch in der Kernenergie keine Technologie zur Lösung der Klimakrise.
Fridays for Future fordert eine sofortige Beendigung aller neuen Erdgasinfrastrukturprojekte sowie einen Beschluss zu einem Erdgasausstieg bis spätestens 2035. Die Mitgliedsstaaten der EU haben noch bis zum 19. Januar Zeit, den aktuellen Entwurf der Taxonomie zu kommentieren und Änderungen vorzuschlagen. „„Die neue Bundesregierung muss jetzt Druck auf die EU-Ebene ausüben, um den Kommissionsentwurf zu verhindern. Andernfalls wird eine weitere Blockade für die Energiewende geschaffen, die einer Absage an Pariser Abkommen gleichen würde“, sagen die Osterholzer Aktivist:innen.


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