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Berufsorientierung ohne Klischees: IGS Lilienthal nimmt an Projekt teil

Lilienthal (an). „Technik, das ist doch nichts für Mädchen“: Die Berufswahl ist immer noch von Klischees geprägt. Um dem entgegenzuwirken, gibt es nun für Schüler:innen der 6 und 7. Klassenstufe die Möglichkeit am Projekt „Be oK- Berufsorientierung und Lebensplanung ohne Klischees“ teilzunehmen. Die IGS Lilienthal macht mit.
Technik ist nichts für Mädchen - sagt ein überholtes Klischee. Damit solche Irrtümer nicht die spätere Berufswahl der Schüler:innen beeinflusst, nimmt die IGS Lilienthal am Projekt „Be ok - Berufsorientierung und Lebensplanung ohne Klischees“ teil.

Technik ist nichts für Mädchen - sagt ein überholtes Klischee. Damit solche Irrtümer nicht die spätere Berufswahl der Schüler:innen beeinflusst, nimmt die IGS Lilienthal am Projekt „Be ok - Berufsorientierung und Lebensplanung ohne Klischees“ teil.

Im Rahmen des Projekts nehmen die Schüler:innen an Modulen zur klischeefreien Berufsorientierung teil und lernen, bei der Berufswahl die individuelle Lebensplanung zu berücksichtigen. Insgesamt 20 Durchgänge an Schulen aus dem Land Bremen und dem Landkreis Osterholz für die Jahrgangstufen 6 und 7 zwischen April 2021 und Oktober 2022 sind geplant. Den Auftakt macht nun die IGS Lilienthal.
 
Das Projekt „Be oK“
 
Das Projekt „Be oK“ wird von der Bremischen Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau (ZGF) organisiert und von der Agentur Sinus - Büro für Kommunikation GmbH durchgeführt. Bereits 2018 wurde das Modellprojekt im Rahmen des Ideenwettbewerbes „Bildung & Fachkräfte“ der Metropolregion Nordwest ausgewählt und gefördert. Finanzielle Unterstützung erhält das Projekt außerdem durch die Arbeitsagentur Bremen-Bremerhaven, die HKK Bremen, die Arbeitnehmerkammer Bremen sowie dem Landkreis Osterholz. Begleitet wird das Projekt über drei Jahre von einem Fach- und Wissenschaftsbeirat.
 
Interaktives Programm
 
An mehreren Projekttagen innerhalb einer Schulwoche werden im Rahmen des Projekts verschiedene Module durchgeführt, die jeweils zweieinhalb Stunden dauern. Ursprünglich sollte es eine Art Erlebnisraum geben, in dem die Schüler:innen gruppenweise Aufgaben lösen. Aufgrund der Hygienevorschriften ist dies leider nicht möglich, die Module werden nun mithilfe von verschiedenen Stationen durchgeführt. Die gesamte Veranstaltung findet als Hybridvariante statt. Die Hälfte der Schüler:innen ist vor Ort, die andere Hälfte sowie die Referent:innen werden zugeschaltet. Eine Besonderheit des Projektes ist es, dass sogenannte „Role Models“ Teil des Projekts sind. Es handelt sich dabei um Menschen, die in geschlechteruntypischen Berufen arbeiten. Hier wird ein ähnliches Konzept wie beim Speed Dating angewendet: 45 Minuten lang haben die Schüler:innen Zeit mit den Role Models zu sprechen. Die Role Models werden nicht nur Fragen zu ihren Berufen beantworten, die Schüler:innen sollen die vorgestellten Berufe zuerst erraten und sich aktiv mit ihnen austauschen.
Bei dem Projekt wird großer Wert auf eine umfassende Vor- und Nachbereitung gelegt. So werden die Module durch eine Auftakt- und Abschlussveranstaltung abgerundet. Es soll außerdem eine Reflexion mit den Schüler:innen erfolgen und auch die Eltern erhalten die Möglichkeit sich im Rahmen eines Elternabends mit dem Thema „Klischees“ auseinander zu setzen.
Neben den interaktiven Methoden weist die Projektdurchführung noch weitere Besonderheiten auf. So nimmt stets ein gesamter Jahrgang, eine ganze Woche an dem Projekt teil. Dies erfolgt mit dem Ziel, dass alle Schüler:innen und Lehrkräfte in das Projekt integriert werden. „Be ok“ wendet sich mit dem sechsten und siebten Jahrgang an vergleichsweise junge Schüler:innen. Die klischeefreie Berufsorientierung soll möglichst früh erfolgen. Klischees würden häufig schon früh geprägt und entscheiden auch darüber, wofür man sich interessiert und wofür nicht. Deshalb sei es wichtig, früh zu beginnen, damit nicht gängige Klischees, sondern die eigenen Stärken und Talente die spätere Berufsentscheidung bestimmen, erklärt die Bremer Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm.
 
Stärken und Wünsche
 
Mit dem Projekt „Be oK“ wird ein anderer Ansatz der Berufsorientierung verfolgt, der später auch in die Bildungspläne der Schulen integriert werden soll. Es geht um eine klischeefreie Berufsorientierung, die auch die Lebensplanung berücksichtigt und so die persönliche und berufliche Ebene miteinander verknüpft. Schüler:innen können so ausgehend von ihren Stärken und ihren Wünschen, was ihr späteres Leben betrifft, einen Berufswunsch entwickeln. Außerdem möchte man die Eltern und Lehrkräfte erreichen und diese dazu bewegen, die eigenen Klischees zu hinterfragen. Für die teilnehmenden Schüler:innen könne die Projektwoche eine Chance sein, die eigenen Stärken zu erkunden. Ein weiterer Schwerpunkt der Projekttage ist das Thema „Gesundheit“, da die eigene Gesundheit auch für die persönliche Entwicklung und Berufswahl eine wichtige Rolle spielt.
 
IGS macht den Anfang
 
Die IGS in Lilienthal ist nun die erste von 20 Schulen, an der die Projekttage stattfinden. Man sei gespannt auf den ersten Durchlauf, der vom 13. bis 16. April stattfinden wird, erzählt Bettina Wilhelm. Nach der IGS werden die Projekttage an der Oberschule an der Egge in Bremen-Nord und an der Schule Am Leher Markt in Bremerhaven durchgeführt.
Auch andere Schulen können noch an dem Projekt teilnehmen und die besondere Berufsorientierung ausprobieren. Voraussetzung ist, dass die Schulen sich im Bundesland Bremen oder im Landkreis Osterholz befinden und der gesamte 6. Jahrgang teilnimmt. Interessierte Lehrkräfte können sich mit einer E-Mail an beok@frauen.bremen.de) bewerben. Weitere Informationen sind unter http://www.be-ok.de/ zu finden.


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