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Licht und Schattenseiten Bernd Hoetgers

Unter dem Titel „Bernhard Hoetger. Zwischen den Welten“ beleuchten seit dem 17. März drei Ausstellungssektionen das  Leben des umstrittenen Künstlers.

Bernhard Hoetger, Eva auf dem Schwan.

Bernhard Hoetger, Eva auf dem Schwan.

Bild: JOERG SARBACH

Worpswede. In diesem Jahr wäre der Bildhauer, Kunsthandwerker, Maler und Architekt Bernhard Hoetger (1874 - 1949) 150 Jahre alt geworden. Seine exzentrischen architektonischen Schöpfungen prägen bis heute den Künstlerort Worpswede wie die Böttcherstraße in Bremen. Die Worpsweder Museen nehmen dies zum Anlass, sich dem zu Lebzeiten gefeierten sowie - durch seine spätere Andienung an die Nationalsozialisten - bis heute stark umstrittenen Künstler in einer umfassenden Gesamtschau kritisch zu nähern.

Unter dem Titel „Bernhard Hoetger. Zwischen den Welten“ beleuchten seit dem 17. März bis 3. November drei Ausstellungssektionen sein facettenreiches Leben: „Hoetger und Vogeler“ im Barkenhoff, „Licht und Schatten“ in der Großen Kunstschau und „Impulsgeber Hoetger?“ in der Worpsweder Kunsthalle. Dabei geht es sowohl um die kunsthistorische wie auch um die aktuelle Relevanz von Hoetgers Werk. Die 1988 geborene Künstlerin Julia Kiehlmann begegnet Hoetger aus einer heutigen Perspektive.

 

Licht und Schattenseiten

 

Parallel entsteht in der Regie der Journalistin und Autorin Gabriele Rose ein Film mit dem Titel „Bernhard Hoetger: Vom Aufstieg und Fall eines Künstlers“, der im 2. Quartal 2024 in die Kinos kommt und ab Juli auch in der Ausstellung zu sehen sein wird.

Ein umfangreiches Begleitprogramm bietet vielfältige Möglichkeiten, dem Künstler, seinem Denken und Wirken, seinen Licht- und Schattenseiten zu begegnen - in Ausstellungsführungen, thematischen Worpswede-Führungen sowie im Publikumssymposium „Bernhard Hoetger“, das am 20. und 21. September im von Hoetger geschaffenen Himmelssaal in der Bremer Böttcherstraße und in der Bötjer´schen Scheune in Worpswede stattfindet.

Bereits vom 23. März bis 21. April präsentieren Kunsthandwerker:innen aus ganz Deutschland ihre Arbeiten zum Thema „Licht und Schatten“ in der Galerie Altes Rathaus, der kommunalen Galerie Worpswedes. Hoetgers weltbekannter Majoliken-Zyklus „Licht- und Schattenseiten“ ist noch bis zum 9. Juni im Rahmen der ebenfalls Hoetger gewidmeten Ausstellung „Faszination Höhle“, in den Museen Böttcherstraße zu sehen. Eine Auswahl charakteristischer Skulpturen, Möbel und Kunsthandwerk zeigt das Bremer Landesmuseum für Kunst- und Kulturgeschichte im Haus Riensberg. Und vom 17. August bis 8. September arbeiten fünf Bildhauer:innen im Rahmen eines Bildhauersymposiums zum Thema „Licht - Form - Schatten“ im öffentlichen Raum in Worpswede.

 

Die Ausstellungssektionen

 

Barkenhoff: Hoetger und Vogeler

Trotz der Unterschiedlichkeit der Künstler Bernhard Hoetger und Heinrich Vogeler lassen sich erstaunliche Parallelen im Werk aufzeigen. Diese reichen von stilistischen Ähnlichkeiten beispielsweise in Aktzeichnungen über die nahezu zeitgleiche Tätigkeit für den Keksfabrikanten Bahlsen bis zur thematischen Auseinandersetzung mit gleich gelagerten Themen wie der Mutter-Kind-Beziehung, das Werden des Neuen Menschen und natürlich die Freundschaft mit Paula Modersohn-Becker. Übereinstimmungen wie auch Gegensätze im Werk beider Künstler während ihrer Zeit in Worpswede (1914 sowie 1918 bis 1923) aufzuzeigen, ist das Anliegen dieser Ausstellung.

 

Große Kunstschau: Licht und Schatten

In dieser Ausstellung stehen die schillernde Persönlichkeit und das plastisch-bildnerische Oeuvre Bernhard Hoetgers sowie die Licht- und Schattenseiten seines Lebens und Wirkens (*1874 - † 1949) im Fokus. Die Künstlerin Julia Kiehlmann (*1988) begegnet Hoetger aus einer heutigen Perspektive und lädt mit ihren in Worpswede entstandenen Werken dazu ein, die menschliche Fragilität und Fehlbarkeit als Brücke zum Gegenüber zu begreifen.

 

Worpsweder Kunsthalle: Impulsgeber Hoetger?

Die Ausstellung widmet sich mit dem malerischen Schaffen Hoetgers, einem weniger beachteten Ausdrucksmittel des Künstlers. Sie untersucht im Vergleich zu seinen Zeitgenossen und Freunden, wie Willy Dammasch, Albert Schiestl-Arding, Bram van Velde und Alfred Kollmar die Entwicklung der expressionistischen Malerei in den 1920er Jahren in Worpswede. Thematische Schwerpunkte bilden einerseits Landschaftsdarstellungen aber auch Bildnisse und Blumenstillleben, die in dieser Zeit das malerische Œuvre Hoetgers und seines künstlerischen Umfeldes bestimmen und einen gemeinsamen Stilkanon aufweisen.


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