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Frischluftlabor am Klärwerk

Grasberg (pvio). Am Grasberger Klärwerk am Wiesendamm entsteht ein Umweltbildungszentrum, das Kinder für die Wichtigkeit von Wasserqualität und -lebewesen sensibilisieren möchte.
Nicht die Hände schmutzig, sondern sich die Füße nass machen Nicolai Endrikat und Manfred Mahnken vom Fischerei- und Gewässerschutzverein Lilienthal und Umgeb. e.V. zusammen mit Martin Schüppel und Bürgermeisterin Marion Schorfmann.

Nicht die Hände schmutzig, sondern sich die Füße nass machen Nicolai Endrikat und Manfred Mahnken vom Fischerei- und Gewässerschutzverein Lilienthal und Umgeb. e.V. zusammen mit Martin Schüppel und Bürgermeisterin Marion Schorfmann.

Was aussieht wie ein frisch ausgehobenes, großes Erdloch neben einer Kläranlage, in das etwas Wörpewasser hineinlief, fungiert in Grasberg am Wiesendamm künftig als ein „Frischluftlabor“ für junge Menschen mit Interesse an aquatischen Lebensformen. Darüber freut sich insbesondere Martin Schüppel, Artenschutzbeauftragter des Anglerverbands Niedersachsen, während hinter ihm der Baggerfahrer vom Unterhaltungsverband GLV (Gewässer- und Landschaftspflegeverband Teufelsmoor) dunkle Erde umschichtet.
 
Emotionale Bindung zur Wörpe
 
Vor ca. Jahren hat Schüppel im Rahmen des integrierten ländlichen Entwicklungskonzepts Oste Wörpe Börde, die das Umweltbildungsprojekt „Aquatische Lebensgemeinschaft erlebbar machen“ entwickelt.
Schüppels Projekt, das nicht nur für die Wichtigkeit von Wasserqualität sensibilisieren, sondern Kindern eine emotionale Bindung zu Fischen, zur Wörpe und der Heimat verschaffen will, basiert auf drei Säulen: auf dem Bruthaus, in dem Kinder selbstständig Meerforellen züchten und aussetzen lernen; dem Klärwerk, an dem man lernt, dass alles, was man ins Klo wirft, auch irgendwo wieder rauskommt und abschließend auf dem nun entstehenden Frischluftlabor. Hierbei handelt es um eine drei bis zehn Zentimeter tiefe Blänke, in der Kinder mit Gummistiefeln FFH-relevante Arten und Kleinstgewässerlebewesen untersuchen können. Auch können hier anhand von Totholz, Steinen und anderen Naturmaterialien kleine Forschungsaufgaben erstellt und beobachtet werden.
Mit der Fertigstellung der Blänke, der dritten Säule des Projektes „Aquatische Lebensgemeinschaft erlebbar machen“, soll fortan am Grasberger Klärwerk ein Umweltbildungszentrum etabliert werden, das sich vor allem an Schulen richtet. Schüppel betont die Einmaligkeit des Projekts: „Blaue Klassenzimmer gibt es ja bereits viele, aber ein solches Frischluftlabor ist einmalig.“
Für September sind die ersten Gespräche mit Lehrer:innen der IGS geplant.
 
Mit guter Unterstützung
 
Es seien aber Schüler:innen auch von anderen Schulen herzlich willkommen, also auch aus Lilienthal, Tarmstedt oder Wilstedt. Und: „Je jünger, desto besser“, wie Schüppel seinen Ansatz erklärt. Wer früh ein Bewusstsein für Umwelt- und Naturschutz entwickelt, werde darin später auch Veränderungen bewirken.
Unterstützt wurde das Projekt von Anfang an durch die Gemeinde. „Die Zusammenarbeit lief stets gut“, so Schüppel, auch wenn es ganz schon aufwendig gewesen sei, ein bauliches Projekt zu beantragen und bewilligt zu bekommen.
Unterstützt wurde das Frischluftlabor vom NLWKN mit einer Zuwendung von 3600 Euro, die ungefähr die Baukosten abdecken, vom Lions Clubs Lilienthal, der Kreissparkasse, der Lilienthaler Freiwilligenagentur und der Osterholzer Kreisverwaltung.
Zur Verfügung gestellt hat das Gelände die Gemeinde und Maßnahmenträger ist der Fischerei- und Gewässerschutzverein Lilienthal und Umgeb. e.V.


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