Luisa Mersmann

Stilles Leid hinter verschlossenen Türen

Das Bundeskriminalamt hat die aktuellen Zahlen zur sexuellen Gewalt an Kindern und häuslicher Gewalt veröffentlicht - mit einem schockierenden Ergebnis.

 

Sexueller Kindesmissbrauch bleibt auch im Jahr 2024 weiterhin auf einem hohen Niveau: Laut dem Bundeskriminalamt (BKA) wurden 16.354 Kinder als Opfer registriert - zum Vorjahresvergleich nur geringfügig weniger, als die Zahlen ein Rekordhoch verzeichneten. Die Zahlen betreffen Kinder unter 13 Jahren, an denen sexuelle Gewalt verübt wurde. Bei Jugendlichen bis 17 Jahren lagen die Fallzahlen bei 1.191. Im Fünf-Jahres-Durchschnitt befinden sich die Zahlen auf einem hohen Niveau.

Die Bedrohung komme aber nicht nur aus dem digitalen Raum. Mehr als die Hälfte der Taten erfolgten durch Personen aus dem sozialen Umfeld, wie Familie oder Bekannte.

Parallel stieg die Zahl besonders bei Jugendpornografie auf einen Höchststand mit 9.601 Fällen. Zwar ging die Kinderpornografie leicht zurück (-5,2 ProzenT9, blieb aber weiterhin deutlich über dem Fünf-Jahres-Durchschnitt. Bundesinnenminister Dobrindt fordert technische Verbesserungen zur Täteridentifikation, während Bundesfamilienministerin Prien den Schutz Minderjähriger als „eine der dringendsten Aufgaben unserer zeit“ bezeichnet.

 

Häusliche Gewalt

Auch die häusliche Gewalt erreichte 2024 einen neuen Höchststand. Laut aktuellen Daten waren 256.942 Menschen davon betroffen - ein Anstieg um rund vier Prozent gegenüber 2023 und im Vergleich zum Fünf-Jahreszeitraum ein Plus von fast 14 Prozent. Da nicht alle Fälle gemeldet werden, gehen Experten von einer wesentlich höheren Dunkelziffer aus. Etwa 73 Prozent der Betroffenen waren Frauen.

Besonders häufig war die Partnerschaftsgewalt: rund 171.000 Fälle. Mehr als die Hälfte der Taten waren einfache oder schwere Körperverletzung. Ungefähr ein Viertel waren Bedrohungen, Nötigungen oder Stalking. Rund vier Prozent wurden Opfer von Sexualstraftaten.

Etwa drei Viertel der Täter sind laut BKA Männer, knapp 70 Prozent haben die deutsche Staatsangehörigkeit.


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