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Mülltrennung wirkt

Artikelreihe zu richtiger Müllentsorgung, da das Prinzip Nachhaltigkeit oftmals schon an der Mülltonne scheitert.

Das sieht nicht richtig aus. Ihren Müll richtig zu trennen, scheint vielen Menschen schwer zu fallen.

Das sieht nicht richtig aus. Ihren Müll richtig zu trennen, scheint vielen Menschen schwer zu fallen.

Bild: Animaflora

Der Begriff der Nachhaltigkeit ist in aller Munde, doch dessen Umsetzung scheitert oftmals schon an der Mülltonne, da über die richtige Trennung des Mülls noch viel Unwissenheit besteht. Der ANZEIGER klärt auf.

 

40,2 Millionen Tonnen - soviel Müll sammelten sich im 2021 in deutschen Haushalten an. Das sind 483 Kilo pro Kopf im Jahr. Im Landkreis Osterholz sammelten sich im selben Jahr 13.674 Tonnen Hausmüll, 5.614 Tonnen Sperrmüll, 3.970 Tonnen Verpackungsabfälle im Gelben Sack, 10.550 Tonnen Altpapier, 10.711 Tonnen Grün- und Gartenabfälle und 13.463 Tonnen Bioabfälle. - Das ist eine Menge Müll und ob sie sich nach Corona reduzieren wird, muss sich erst noch zeigen. In den Pandemiejahren ist das Müllaufkommen stark gestiegen. So lag die pro Kopf Müllmenge im Jahr 2019 noch bei 457 Kilogramm.

Will man den Corona bedingten Trend umkehren, komme es auf das eigene Konsumverhalten an, so die Abfallberaterin Annemarie Lampe vom Abfall-Service-Osterholz.

Und das sei ungemein wichtig, das „die Müllreduzierung der wichtigste und effektivste Schritt zum Umweltschutz“ sei, so die Expertin. Weil Müll sich aber nicht gänzlich vermeiden lasse, sei umso wichtiger, ihn richtig zu trennen. Denn nicht richtig getrennte Abfälle landen oftmals in der Verbrennung und sind somit nicht weiter nutzbar. Dadurch gehen wertvolle Rohstoffe verloren, die bei richtiger Trennung durch unterschiedliche Recyclingverfahren wieder zurückgewonnen und in den Produktionskreislauf eingesetzt werden können. „Die Rohstoffe dieser Erde sind endlich und wir sind darauf angewiesen, diese zu schonen und - soweit möglich - mehrmals zu nutzen“, wie Lampe erklärt. Dennoch scheint den Menschen die Mülltrennung gar nicht so einfach zu fallen, wie es klingt. Hier spielten Unwissenheit, aber auch Bequemlichkeit eine Rolle.

So landeten immer noch größere Mengen an Bioabfällen in der Restmülltonne. Vielen Personen ist nicht bewusst, dass alle biologisch abbaubaren Abfälle in der braunen Tonne entsorgt werden sollen. Auch z. B kranke Pflanzenteile, diverse Unkräuter, Schalen von Apfelsinen oder Bananen, Küchenabfälle und Speisereste.

Im Papiermüll fänden sich z.B. immer große Mengen an Plastikverpackungen, in denen sich vor allem Werbeprospekte befinden.

Auch Papiertaschentücher, Papierhandtücher und Servietten gehören nicht in die Papiertonne, da sie aufgrund der Materialqualität nicht mehr recycelbar sind.

Komplizierter wird es beim Gelben Sack. Denn dieser Sack ist kein Sack für Kunststoff oder Plastik, sondern ein Sack für Verpackungen. Das heißt, nicht alles aus Plastik darf in den Gelben Sack. Und weil Verpackungen oft aus unterschiedlichen Materialen bestehen, muss man sie voneinander trennen, bevor man sie in den Sack wirft. Der Aluminiumdeckel z. B. sollte vom Joghurtbecher getrennt werden.

Mülltrennung ist also in der Tat nicht ganz so einfach. Um hier etwas Licht ins vollgemüllte Dunkel zu bringen, startet ab diesen Monat unsere Artikelserie „Mülltrennung wirkt“. Die Stücke erscheinen alle zwei Monate und greifen Beispiele aus dem Alltag auf und lassen Expertinnen zum Thema zu Wort kommen.


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