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Lena Stehr

Alle Lampen an?

Die Energiekrise lässt die Weihnachtsbeleuchtung in vielen Kommunen dieses Jahr sparsamer als üblich ausfallen. Auch Weihnachtsmärkte standen auf der Kippe.

Aufgrund der Energiekrise fällt die Weihnachtsbeleuchtung in vielen Kommunen dieses Jahr sparsamer als üblich aus. Und während in Lilienthal auch der Weihnachtsmarkt nur „abgespeckt“ stattfindet, gibt es in Sandhausen ganz große Pläne.

Bereitet nach zwei Jahren Coronapause nun die Energiekrise den Weihnachtsmärkten den Garaus? Nicht nur für die Aussteller:innen, sondern auch für viele Vereine, Dorfgemeinschaften und Geschäftsleute wäre das eine Katastrophe. Das sehen offenbar auch die Verantwortlichen in der Region so, denn dem Anzeiger ist keine Kommune bekannt, in der auf den Weihnachtsmarkt verzichtet werden soll.

Obwohl es zumindest in Lilienthal fast soweit gekommen wäre. Der Wirtschaftsinteressenring (WIR) hatte nämlich kurzfristig die Information bekommen, dass das Rathaus leider nicht für den Kunsthandwerkermarkt zur Verfügung gestellt werden könne, berichtet Sven Behrens, Vorsitzender des WIR. Inzwischen habe man sich gemeinsam mit der Gemeinde entschieden, am ersten Adventswochenende zumindest einen kleinen Weihnachtsmarkt - ohne Kunsthandwerkermarkt - vor dem Rathaus zu organisieren.

 

Große Pläne für Sandhausen

 

Im krassen Gegensatz dazu stehen die Planungen im Osterholz-Scharmbecker Ortsteil Sandhausen. Travestiekünstler Marc Werde will hier mit breiter Unterstützung von vielen Seiten vom 16. bis 18. Dezember einen „Winterzauber“ im großen Zelt mit Weihnachtsmarkt, Tanz, Show, Brunch, Weihnachtsmärchen, Gottesdienst und Weihnachtsmannbesuch nach amerikanischem Vorbild auf die Beine stellen. „Die Leute brauchen einfach etwas, worauf und worüber sie sich freuen können“, sagt Werde alias Saskia Caprice und lobt explizit die tolle Gemeinschaft in Sandhausen.

Auch in Gnarrenburg gibt es eine Premiere: Beim Classic Winter Circus von Kalli Köllner, der Ende November und Anfang Dezember endlich wieder stattfinden kann, treten neben zahlreichen Akrobatinnen und Clowns zum ersten Mal auch Seelöwen in der Manege auf.

 

Weniger Lichter im Advent

 

Gekleckert statt geklotzt wird allerdings in den meisten Kommunen in puncto Weihnachtsbeleuchtung. So werde es in Bremervörde aufgrund der Energiekrise Einschränkungen geben, heißt es aus dem Rathaus. Die Stadt werde sich mit einer reduzierten Beleuchtung auf einzelne Aufenthaltsbereiche konzentrieren, um ein gewisses Maß an weihnachtlicher Beleuchtung herzustellen. Dort sollen dann möglichst energiesparende LED-Beleuchtungselemente zum Einsatz kommen. Welche Bereiche genau beleuchtet werden, werde noch mit dem City- und Stadtmarketingverein abgestimmt.

 

Gemeinden wollen Zeichen setzen

 

Auch in Gnarrenburg haben sich der Wirtschaftsinteressenring und die Gemeinde beschlossen, die Weihnachtsbeleuchtung dezent und reduziert zu halten. Die Sterne an den Straßenlaternen werde es in diesem Jahr nicht geben, es werde aber eine Beleuchtung am Kreisel angebracht und der große beleuchtete Weihnachtsbaum auf dem Dorfplatz soll unter dem Motto „Baum der Hoffnung“ in Kooperation mit dem Tandem-Verein ein Zeichen gegen Kinderarmut setzen. Ein Zeichen möchte man auch in Selsingen setzen. Um sich solidarisch mit den Menschen zu zeigen, die Schwierigkeiten haben, ihre Energierechnungen zu bezahlen, wird nicht die komplette LED-Beleuchtung angeschaltet, obwohl diese ohnehin schon sehr sparsam sei. Zudem werde es keinen Tannenbaum im Rathaus geben, wohl aber draußen. Auch der Lichterzauber am 25. November findet wie gewohnt statt.

In Worpswede sei die öffentliche Weihnachtsbeleuchtung traditionell ohnehin sehr reduziert, heißt es aus dem Rathaus. In diesem Jahr würden aber noch weitere Reduzierung vorgenommen. Es soll u.a. weniger Weidenkugeln in der Bergstraße geben, in der Osterweder Str. werde gänzlich auf Beleuchtung verzichtet, da diese noch nicht auf LED umgerüstet sei. In Hüttenbusch werde dagegen die LED-Weihnachtsbeleuchtung an der Hüttenbuscher Str. installiert. „In diesen ohnehin dunklen Zeiten sollte auf ein wenig Licht in der Adventszeit nicht verzichtet werden“, sagt Bürgermeister Stefan Schwenke.

Ob die Stadt Osterholz-Scharmbeck in der Weihnachtszeit alle Lampen an haben wird, konnte der Redaktion im Rathaus bis zum Redaktionsschluss niemand beantworten.


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