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Zweite IHK-Umfrage: Situation der Betriebe verschärft sich

Immer mehr Unternehmen im Elber-Weser-Raum rechnen laut einer IHK-Umfrage mit erheblichen Einbußen wegen des Coronavirus.

Stade (eb). Seit der ersten IHK-Blitzbefragung Anfang März hat sich die Situation der Unternehmen im Elbe-Weser-Raum deutlich verschärft. Mittlerweile berichteten fast alle antwortenden Unternehmen, dass sie negative Auswirkungen des Coronavirus auf ihre Geschäfte deutlich spüren, so die IHK.
Um die wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus zu ermitteln, hat die Industrie- und Handelskammer vom 24. bis zum 26. März eine erneute bundesweite Online-Befragung durchgeführt. Im Elbe-Weser-Raum haben sich daran branchenübergreifend 173 Unternehmen beteiligt. Die erste Blitzumfrage fand Anfang März statt.
Mit Blick auf die Umsatzentwicklung auf das Gesamtjahr rechnen mehr als zwei Drittel mit einem Rückgang im zweistelligen Bereich. Fast jeder zweite Betrieb habe die Produktion oder das Geschäft zu großen Teilen oder sogar komplett eingestellt oder einstellen müssen. 42 Prozent beklagten, dass die Stornierung von Aufträgen in den vergangenen Wochen deutlich zugenommen habe. 60 Prozent verzeichneten eine geringere Nachfrage nach ihren Produkten und Dienstleistungen. „Rund 40 Prozent berichten von Liquiditätsengpässen“, sagt Maike Bielfeldt, Hauptgeschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer Stade für den Elbe-Weser-Raum. „Jedes siebte Unternehmen stuft sich bereits jetzt als insolvenzgefährdet ein.“
 
Betriebe setzen auf die Zuschussprogramme
 
Die Unternehmen warteten händeringend insbesondere auf Soforthilfen in Form von Zuschüssen (69 Prozent), die schnell und unbürokratisch zur Verfügung gestellt werden müssten. „Das enorme Interesse führte leider dazu, dass Server überlastet waren und Anträge online nicht gestellt werden konnten. Wir hoffen, dass sich mit dem zusätzlichen Antragsweg per E-Mail die Situation entspannen wird“, sagt Maike Bielfeldt.
Daneben sei das Kurzarbeitergeld eine wichtige Unterstützungsmaßnahme, gefolgt von Steuerstundungen und einer Herabsetzung der Steuervorauszahlung (50 Prozent). Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder der NBank sähen lediglich 29 Prozent - Bankdarlehen nur 13 Prozent - der Unternehmen als probates Mittel in der kurzfristigen Bewältigung der Krise an.
Die befragten Unternehmen sähen bei der Politik noch erheblichen Nachsteuerungsbedarf, insbesondere bei den Soforthilfen in Form von Zuschüssen (65 Prozent). Jedes zweite Unternehmen spreche sich für eine Senkung der Unternehmenssteuern aus. Je ein Drittel der Betriebe wünsche sich flexiblere und umfangreichere Möglichkeiten bei der Steuerstundung oder beim Kurzarbeitergeld.


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