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Zurück in die Vergangenheit?

Osterholz-Scharmbeck (eb/pvio). Die Gleichstellungsbeauftragten der Region haben eine Postkartenaktion aufgelegt, um Frauen an die Wichtigkeit zu erinnern, bei den Wahlen im September ihre Stimme abzugeben.
Wer dahin nicht zurück will, sollte im September wählen gehen, so die Gleichstellungsbeauftragen aus dem Landkreis. Bild:eb

Wer dahin nicht zurück will, sollte im September wählen gehen, so die Gleichstellungsbeauftragen aus dem Landkreis. Bild:eb

Zur Bundestagswahl sind dieses Jahr 2 Millionen Frauen mehr wahlberechtigt als Männer und trotzdem sind nur 31 Prozent aller Abgeordneten im Deutschen Bundestag Frauen. In den niedersächsischen Kommunalparlamenten sind es im Schnitt sogar nur 27 Prozent. „Nicht nur, dass viele Frauen sich selbst nicht für die Kommunalparlamente aufstellen lassen, viele Frauen nehmen auch ihr einst so hart erkämpftes Stimmrecht nicht wahr“, wie die Gleichstellungsbeauftragten der Region mit Bedauern feststellen. Dabei seien Frauenstimmen gerade jetzt - in der Pandemie - so wichtig, da Frauen viel stärker in der Krise belastet seien. Zur normal gewordenen Doppelbelastung von Familie und Beruf, seien nun auch noch erhöhte Anforderungen an die Pflege- und Familienarbeit und das Homeschooling bzw. die heimische Kinderbetreuung hinzugekommen. „Nicht wenige Frauen fühlten sich in die 1960er Jahre zurückversetzt, die wir eigentlich schon hinter uns geglaubt hatten.“ Zu selbstverständlich bleiben die Frauen heute wieder zu Hause und haben die Betreuung der Kinder übernommen. Zu selbstverständlich haben die Frauen in den systemrelevanten Berufen den Laden am Laufen gehalten und haben dafür selten mehr als ein Klatschen erhalten. Das Ziel der Geschlechtergerechtigkeit scheint wieder in weite Ferne gerückt zu sein.
Durch ihre große Überzahl sind die Stimmen der Frauen aber wahlentscheidend. „Deshalb möchten wir die Frauen bitten, aufrufen und ermutigen, Ihre Stimme nicht zu verschenken, sondern unbedingt wählen zu gehen, denn das ist eine der aktiven Möglichkeiten, die Zukunft mitzugestalten.“
Die Gleichstellungsbeauftragten der Gemeinden Lilienthal, Worpswede, Schwanewede, Grasberg, der Stadt Osterholz-Scharmbeck und des Landkreises Osterholz haben dafür Postkarten gestaltet, die die Frauen an dieses Grundrecht erinnern sollen oder mithilfe derer sie ihre Freundinnen und Kolleginnen ermutigen können, wählen zu gehen. Unter dem Motto „Zurück in die Vergangenheit?“ wird mit provokanten Motiven auf die Wahltermine aufmerksam gemacht. Unterstützt wurde die Aktion durch das Projekt CEDAW des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung.


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