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Alfons Volmer

Zu Besuch beim Friedensfest an der BBS

Osterholz-Scharmbeck. Als Auftakt zu ihren anstehenden Profilwochen, feierte die BBS Osterholz-Scharmbeck ein Friedensfest. Wir waren dort und haben gefragt, was Frieden denn bedeutet?
Die BBS ist eine weltoffene Europaschule.

Die BBS ist eine weltoffene Europaschule.

„Stell‘ Dir vor, es ist Frieden, und alle gehen hin - genau so war es nämlich beim Friedensfest der BBS Osterholz-Scharmbeck, zu dem Schulleiterin Daniela Thies die gesamte Schüler- und Lehrerschaft bei Superwetter auf der Wiese begrüßen konnte. Dabei betonte sie, wie immens wichtig es gerade nach den Coronajahren sei, dass endlich einmal wieder alle zusammen etwas planen und durchführen können.
Bei dieser Auftakt-Veranstaltung zu den folgenden zwei Profilwochen (Präsentation der Arbeitsergebnisse zur Thematik Europa-, Umwelt- und UNESCO-Projekt-Schule) gehe es darum, den Frieden als kostbares Gut zu feiern sowie vor dem Hintergrund des omnipräsenten Ukrainekrieges einmal Atem zu holen und wieder Energie und Hoffnung zu tanken. Daher wurde dieses Gemeinschaftserlebnis auch eher locker-fröhlich konzipiert und diesen Performance-Cocktail zu genießen, hätten alle nach langer Durststrecke bitter nötig. „Wir wollen mit Projekten und Aktionen , die über den Schulalltag hinausgehen, etwas gegen Ängste, Verunsicherung, Hilflosigkeit und Vereinzelung unternehmen, uns sozusagen spielerisch den Themen Frieden und Nachhaltigkeit annähern, ohne dabei die Moralkeule zu schwingen. Schauen Sie also einmal alle nach links und rechts, Sie sehen plötzlich, dass da endlich wieder jemand steht, zum Reden und gegebenenfalls auch festhalten“, so Thies.
 
Seifenblasen für den Weltfrieden
 
Zu den rockigen Klängen der Lehrer:innen-Band „ 5Branches“ unter der Leitung von Gitarrist Bernd Hollermann spielte sich dann das Leben auf der Wiese ab und Stände wie zum Beispiel „Seifenblasen für den Weltfrieden, Blumen eintopfen, Flaggen- und Länderraten, Saftschänke und Bratwurstausgabe“, aber auch - als harter Kontrast - „Stammlager Sandbostel“ fanden zahlreiche interessierte Besucher:innen.
Eine Schüler:innengruppe führte zwischendurch noch ein kurzes Theaterstück zum wichtigen Thema „Kinderrechte“ auf. „Wir sind eine weltoffene Europaschule und das kommt auch bei dieser Veranstaltung zur Geltung“, so Lehrer Martin Janik.
Die Schüler:innen und Lehrer:innen lobten unisono die Art und Durchführung dieses Events, Dane und Michelle z. B. sahen darin nach der deprimierenden Corona-Welle endlich eine willkommene Abwechslung und einen stimmigen Tag.
 
Was bedeutet Frieden?
 
Was aber stellen die Schüler:innen sich unter Frieden vor? Jan denkt spontan an Gleichheit, Junis an Ruhe und die Abwesenheit Krieg, Linda an Respekt, Lea fühlt sich dabei in die Peace-Love-and Flower-Power-Zeit der 1970er versetzt. Max assoziiert mit dem Begriff Toleranz, Respekt, Zusammenhalt und Aufmerksamkeit, Mark nennt Sicherheit und Geborgenheit , für Lucas bedeute Frieden ein Leben ohne Angst um die Familie und Freunde, für Janik Glück und Zufriedenheit. Simon sieht Liebe füreinander als primär wichtig an, Kian eine harmonische Co-Existenz und Pascal betont das friedliche Leben mit- und füreinander. Isabell-Angelik weißt auf die Wichtigkeit des sozialen Umgangs und des Einklangs miteinander hin, David auf die von Entspannung und gegenseitiger Verantwortung.
 
Deutlich pessimistischer
 
Und die Lehrer? Björn Doherr fällt dazu ein, dass die EU ja eigentlich als Garantie für Frieden in Europa gegründet wurde, Kollege Matthias Lehmann kontert zum Stichwort Frieden mit„ Krieg“ (Er sei da eher nüchtern-realistisch eingestellt) und Michael Felsen weißt darauf hin, dass Frieden angesichts der zahlreichen bewaffneten weltweiten Konflikte wohl eher Glücksache sei.
Alle Befragten waren sich einig darüber, dass Frieden nicht an Landesgrenzen und vor allem nicht an Haustüren Halt machen darf, denn die Abwesenheit von „offiziellen“ Kriegen garantiere noch lange nicht auch ein friedliches Zusammenleben im engeren privaten Kreis. Somit sei jeder dabei täglich gefordert, aufmerksam Konflikte und Eskalationen zu verhindern - wehret den Anfängen. In dem Zusammenhang sei es eben auch wichtig, nicht nur die Ukrainekrise, sondern alle Kriege der Welt im Auge zu behalten und die betroffenen Menschen nicht zu vergessen. Die gelungene und allseits gelobte Veranstaltung klang passend dazu mit einer Cover-Version von „ We Are The World“ des (noch ) namenlosen Schul-Trios Susanne, Jeanette und Eriksson aus.


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