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WAV investiert in Kläranlagen

Landkreis Osterholz (eb/jm). Der WAV Osterholz rüstet seine Kläranlage in Hambergen auf. Der Standort bekommt neue Technik für Klärschlammfaulung und ein Blockheizkraftwerk.
Die Grafik zeigt die geplante Erweiterung der Kläranlage in Hambergen, in der zukünftig durch Klärschlammfaulung Energie gespart werden soll.  Foto: eb

Die Grafik zeigt die geplante Erweiterung der Kläranlage in Hambergen, in der zukünftig durch Klärschlammfaulung Energie gespart werden soll. Foto: eb

Der Wasser- und Abwasserverband Osterholz (WAV Osterholz) hat sich zum Ziel gesetzt, den eigenen CO2-Fußabdruck und die zu entsorgende Klärschlammmenge seiner drei Kläranlagen in Hambergen, Worpswede und Grasberg ab dem Jahr 2021 in erheblich zu reduzieren. Dazu will der Verband seine Kläranlage in Hambergen aufrüsten und dort die Technik der Klärschlammfaulung einsetzen.
Um diese Ziele zu erreichen, wird der WAV Osterholz nach eigenen Angaben insgesamt knapp 8 Millionen Euro in den Um- und Ausbau seiner Kläranlagen investieren. Das Projekt wird durch einen Zuschuss in Höhe von 1 Million Euro aus dem Europäischen Fonds für die regionale Entwicklung gefördert.
 
Energie sparen und Entsorgung verbessern
 
Begründet wird das Vorhaben unter zwei Gesichtspunkten. „Der erste Punkt ist, dass für die Abwasserreinigung auf Kläranlagen eine große Menge Energie benötigt wird, deren Produktion wiederum einen entsprechend hohen CO2-Ausstoß zur Folge hat“, erklärt Michael Hein, Kaufmännischer Leiter des WAV. Eine Studie im Rahmen des Energiemanagements habe ergeben, dass am Standort der Kläranlage Hambergen aus Klärgas gewonnene Energie optimal verwertet werden könne.
„Der zweite Gesichtspunkt betrifft die Klärschlammentsorgung: Veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen haben die landwirtschaftlichen Entsorgungsmöglichkeiten der in den Anlagen anfallenden Klärschlämme nachhaltig eingeschränkt.“ Somit seien für die Zukunft präventive Maßnahmen zur Verminderung der Entsorgungsmengen erforderlich.
 
Klärschlammfaulung in Hambergen
 
Die Reduktion der CO2-Emissionen kann durch die Nutzung von Klärgas im Rahmen eines veränderten Reinigungsprozesses erreicht werden. Die hierfür verwendete Technologie nennt sich anaerobe Schlammstabilisierung oder Klärschlammfaulung. Diese Form der Energiegewinnung wird der WAV Osterholz zukünftig zentral auf seiner Kläranlage in Hambergen für alle drei Kläranlagen des Verbandes nutzen. Das gewonnene Klärgas wird gespeichert und für den Betrieb eines Blockheizkraftwerkes (BHKW) auf der Kläranlage verwendet. Dieses erzeugt dann Strom und Wärmenergie für den Betrieb der Kläranlage. Durch den Umbau und die Erneuerung der Anlagen sowie durch den Einsatz modernster technischer Komponenten können etwa 186 Tonnen CO2 im Jahr eingespart werden. „Die Maßnahmen führen insgesamt zu einer Einsparung von rund 50 Prozent des bisherigen Energiebezugs aller drei Kläranlagen sowie der CO2-Emission der Kläranlage in Hambergen“, sagt Michael Hein.
 
Bis zu 80 Prozent weniger Schlamm
 
Ein weiterer Effekt sei die zu erwartende Reduktion der Klärschlammenge um etwa 80 Prozent für alle Kläranlagen des WAV Osterholz. „Dies ist, nicht zuletzt in Hinblick auf die sich immer schwieriger gestaltende Entsorgung von Klärschlamm und der hiermit verbundenen Kosten, ein weiterer Vorteil der zentralen Klärschlammfaulung auf der Kläranlage in Hambergen“ so Hein.


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