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Amelie Nobel

Volkshochschule überzeugt mit Literaturreihe "HERKOMMEN"

Lilienthal. Die vhs Lilienthal-Grasberg-Ritterhude-Worpswede beteiligt sich vom 31. Oktober bis 8. November an dem bundesweiten Literaturprojekt „Und seitab liegt die Stadt“, bei dem literarische Veranstaltungen in Orten mit weniger als 20.000 Einwohner*innen gefördert werden.
Giesela Brünker (v. li.), Karin Hölscher und Martina Michelsen rücken mit der Literaturreihe „HERKOMMEN“ das Thema Herkunft in den Fokus.  Foto: an

Giesela Brünker (v. li.), Karin Hölscher und Martina Michelsen rücken mit der Literaturreihe „HERKOMMEN“ das Thema Herkunft in den Fokus. Foto: an

Das Literaturprojekt wurde von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Monika Grütters, und dem Literarischen Colloquium Berlin in die Wege geleitet. Aus insgesamt 172 Veranstaltungsideen zum Thema „Herkunft“ wurden 36 Projekte ausgewählt, darunter die Literaturreihe der vhs Lilienthal.
 
Das Programm überzeugte
 
Dr. Martina Michelsen (vhs Leitung) nennt verschiedene Gründe, warum gerade die vhs mit ihrem Programm überzeugen konnte. Zum einen sei die Literaturreihe interkommunal, da Veranstaltungen in allen vier Mitgliedsgemeinden angeboten werden, zum anderen richte sich ihr Programm an alle Altersgruppen. Darüber hinaus arbeite man eng mit den bereits bestehenden Einrichtungen Murkens Hof und der Bibliothek zusammen.
Man wolle das Kulturzentrum Murkens Hof nach vorne bringen, erzählen Michelsen und Gisela Brünker vom Kulturamt. Außerdem habe man einen besonderen Schwerpunkt gesetzt. Das Thema „Herkunft“ soll weniger geographisch aufgegriffen werden, sondern der psychosoziale Einfluss in den Vordergrund gerückt werden. Denn wir alle hätten eine Herkunft, die uns beeinflusse.
 
Elf Literaturveranstaltungen
 
Einer von den elf Literaturveranstaltungen ist der platt- und hochdeutsche Lesenachmittag am Sonntag, 1. November. An diesem Nachmittag sollen Geschichten rund ums das im 19. und 20. Jahrhundert beliebte Motiv des Teufelsmoors gelesen werden.
Wen das Thema „Teufelsmoor“ interessiert, für den könnte auch die Autorenlesung von Christa Malitz-Picard und Dr. Winfried Picard am Mittwoch, 4. November, einen Besuch wert sein. Das Ehepaar stellt seine beiden Romane „Die Engelkens“ und „Ein gutes Leben im Moor“ vor. Zum Thema „Herkunft“ passt die eigene Lebensgeschichte der Picards, die von Bayern über Hessen ins Teufelsmoor kamen. Die Veranstaltung findet im Findorffhof in Grasberg statt.
Restplätze gibt es noch für eine Autorenlesung in Kooperation mit der Buchhandlung „Buchstäblich“. Samer Tannous, der 2015 aus Syrien flüchtete und nun in Rotenburg an der Wümme lebt, hat gemeinsam mit seinem Freund Gerd Hachmöller einen Roman geschrieben, der die Unterschiede zwischen Arabern und Deutschen aufgreift. Aus ihrem Bestseller „Kommt ein Syrer nach Rotenburg“, werden die beiden am Dienstag, 3. November, in Murkens Hof lesen.
 
Herkunft als Thema für Kinder und Jugendliche
 
Da das Thema „Herkunft“ nicht nur für Erwachsene eine Rolle spielt, bietet die vhs auch für Kinder und Jugendliche Veranstaltungen an. Noch viele freie Plätze gibt es z. B für das Bilderbuchkino für Kinder ab vier Jahren am Dienstag, 3. November, unter der Leitung von Karin Hölscher. Diesmal wird das Buch „Zuhause kann überall sein“ von Irena Kobald gezeigt. Die Protagonistin „Wildfang“ muss ihre Heimat verlassen und in ein fremdes Land fliehen. Das Buch ist zweisprachig geschrieben und besteht aus einem deutschen und arabischen Teil.
Um Kinder spielerisch an das Thema „Herkunft“ heranzuführen, wird es auch ein Figurentheater für Kinder ab vier Jahren geben. Gespielt wird die Geschichte einer kleinen Ratte, die sich ein Zuhause wünscht.
Für Jugendliche aus Grasberg und Schüler*innen der IGS Grasberg bieten Laura Müller- Hennig und Frank Warneke eine viertägige Schreibwerkstatt unter dem Motto „Lyrik for the Future“ an. Anregung zum Schreiben soll hierfür eine Gedichtzeile aus Theodor Storms Gedicht „Stadt“ geben.
 
Literatur in unterschiedlichen Formaten
 
Wer sich für Lesungen nicht begeistern kann, für den gibt es die Möglichkeit Literatur visuell zu erleben. Resa Ehsan Maleki hat in seinem Heimatland Iran klassische kalligraphische Kunst gelernt und sich in Deutschland weitergebildet. Vom 5. November bis zum 18. Dezember können Interessierte in der Bibliothek Lilienthal seine Kalligraphien anschauen.
Zwei Veranstaltungen, die nahezu ausverkauft sind, aber ebenfalls einen anderen Blickwinkel auf Literatur ermöglichen, sind der literarische Spaziergang in Worpswede, der sich auf das Erleben der Worpsweder Landschaft in der Lyrik fokussiert sowie ein Literaturkonzert in Lilienthal am 31. Oktober.
Insgesamt zeigen sich Dr. Martina Michelsen, Gisela Brünker und Karin Hölscher zufrieden. Man könne mit dem Programm Literatur in den unterschiedlichsten Formen erleben, so Michelsen und unterstreicht damit nochmal die bunte Mischung an literarischen Formaten.
 
Weitere Info und Anmeldung
 
Anmelden und über das Programm sowie informieren können sich Interessierte bei der vhs, unter der Telefonnummer 04298/929240 oder unter www.vhs-lilienthal.de.


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