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"Vertrauen in die Feuerwehr erschüttert"

Bremen/Landkreis (lst). Der jetzt aufgedeckte Rassismusskandal innerhalb der Bremer Berufsfeuerwehr wird von Vertreter*innen der freiwilligen Feuerwehren aus der Region aufs Schärfste veurteilt.

Bremen/Landkreis (lst). Der jetzt aufgedeckte Rassismusskandal innerhalb der Bremer Berufsfeuerwehr wird von Vertreter*innen der freiwilligen Feuerwehren aus der Region aufs Schärfste verurteilt.

„Ich bin fassungslos über die Vorfälle in der Bremer Berufsfeuerwehr“, sagt Jörg Bernsdorf, Stadtbrandmeister in Osterholz-Scharmbeck. Innerhalb der Feuerwehr solch verbohrte und verkappte Ideologien zu verbreiten und sich derart rassistisch und auch sexistisch zu äußern, andere zu beleidigen und auszugrenzen sei ein absolutes No-Go und sollte rigoros verfolgt werden.
Das Vertrauen in die gesamte Feuerwehr sei erschüttert worden, dabei dürfe man nicht pauschalisieren, betont Bernsdorf.
„Nicht alle über einen Kamm scheren“
Ähnlich äußert sich auf Feuerwehrfrau Saskia Ullrich aus Beverstedt. Sie ist seit ihrem zehnten Lebensjahr in der freiwilligen Feuerwehr aktiv, inzwischen sogar Mitglied in zwei verschiedenen Ortswehren und könne nur Positives in Bezug auf den Umgang untereinander berichten. Es spiele keine Rolle, woher jemand komme oder welchem Geschlecht jemand angehöre, es gehe nur darum, anderen zu helfen. Man dürfe auf keinen Fall nun alle Feuerwehrleute über einen Kamm scheren.
Der Skandal
Hintergrund: Die Staatsanwaltschaft ermittelt innerhalb der Bremer Berufsfeuerwehr, weil Mitarbeiter sich in Chats und auf der Wache jahrelang offen rassistisch und sexistisch geäußert haben und auch entsprechende Bilder verschickt haben sollen.
Gegen mindestens einen Mann ist nach Informationen von NDR, Radio Bremen und „Süddeutscher Zeitung“ (SZ) ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Volksverhetzung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingeleitet worden. Das bestätigten die Bremer Innenbehörde und die Staatsanwaltschaft.
Beschwerden wurden
offenbar ignoriert
Mehrere Feuerwehrleute sollen sich außerdem in menschenverachtender Weise über Kolleg*innen und Hilfsbedürftige geäußert haben, zum Teil in deren Anwesenheit. Offenbar wurden die Vorgänge trotz Beschwerden in der Leitungsebene der Bremer Feuerwehr jahrelang ignoriert, behaupten Zeugen. Rassistische und sexistische Äußerungen seien demnach in unterschiedlichen Wachen an der Tagesordnung gewesen. Vorgesetzte sollen dies teilweise nicht nur geduldet, sondern sogar selbst vorgegeben haben.
Der Bremer Innensenator leitet die Bremer Feuerwehr nun vorerst selbst. Die ehemalige Staatsrätin Karen Buse setzte er als Sonderermittlerin ein. Der Hauptbeschuldigte wurde vom Dienst suspendiert.


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