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Harry Czarnik

Unfallstatistik 2018 - Polizei und Landkreis nennen Zahlen

Landkreis. Bei einer Pressekonferenz im Polizeikommissariat Osterholz in der Pappstraße 6 wurde von der Polizeiinspektion Verden/Osterholz und dem Landkreis Osterholz die Unfallstatistik des Jahres 2018 vorgestellt.
In seiner Begrüßung stellte der Leiter der Polizeiinspektion Verden/Osterholz Uwe Jordan die Frage in den Raum. “Welche Strategien verfolgen wir, um Unfälle zu vermeiden?“ Mit dem Landkreis Osterholz stehe man bei diesem Thema in ständigem Austausch. Auch Landrat Bernd Lütjen begrüßte die gute Zusammenarbeit. „Der enge Schulterschluss zwischen uns hat sich bewährt.“
Im Vergleich zum Vorjahr ist entgegen dem Landestrend die Gesamtunfallzahl im Jahr 2018 erfreulicherweise um 3,59 Prozent auf 2.711 Unfälle zurückgegangen, obwohl die Zahl der Zulassungen von Fahrzeugen im Landkreis beständig steigt. Im Berichtszeitraum waren 84.767 Fahrzeuge angemeldet, womit rein rechnerisch dreiviertel aller Einwohner über ein Fahrzeug verfügt. Auch die Zahl der Schwerverletzten sank im Vergleich zu 2017 um 15 Personen auf immerhin noch 47 Verletzte.
Zu den Risikogruppen bei Verkehrsunfällen gehören die jungen Fahranfänger in ähnlichem Maß wie die Senioren. Während die häufigsten Ursachen bei der jüngeren Generation mangelnder Sicherheitsabstand, zu hohe Geschwindigkeit und der Konsum von Alkohol und Drogen sind, liegt der Schwerpunkt bei den älteren Verkehrsteilnehmer/innen bei mangelnder Übersicht zum Beispiel beim Manövrieren auf Parkplätzen und Unaufmerksamkeiten aufgrund altersbedingter Einschränkungen.
„Studien ergeben, dass sich die Älteren schwer damit tun, sich mit dem Alter zu befassen“, erläutert Kriminaldirektor Jordan. „Dabei lässt sich fast alles durch Hilfsmittel kompensieren.“ Unter dem Motto „Lebenslanges Lernen im Straßenverkehr“ werden nicht nur Kinder in den Kitas, Schülerinnen und Schüler und junge Fahrer im Fahrschulprojekt sensibilisiert. Auch für die „alten Hasen“ im Verkehr werden vom Präventionsteam der Polizeiinspektion Verden/Osterholz und dem Straßenverkehrsamt des Landkreises regelmäßig Veranstaltungen angeboten. Es finden kostenlose Beratungen zur Fahrsicherheit statt, und das Programm der Verkehrswacht „Fit im Auto“ bietet neben einem theoretischen Teil auch einen praktischen Fahr-Check mit einem Fahrlehrer im eigenen Pkw an.
Am Dienstag, den 23. Juli findet im „Musterhaus zum Wohnen mit Zukunft“ von 10 bis 12Uhr die erste Info-Veranstaltung zur Veranstaltungsreihe „Ein Leben lang sicher und mobil“ statt. Im Anschluss daran können die Ü70-Teilnehmer/innen eine kostenfreie Probefahrt mit dem Dozenten und Fahrlehrer Gerhard Kreie vereinbaren. Die Ergebnisse werden am Ende der Testfahrt unter vier Augen besprochen, es gehen keine Rückmeldungen an Polizei oder Landkreis.
Die Kosten für diese und andere Maßnahmen werden zu einem großen Teil aus Einnahmen der Geschwindigkeitskontrollen finanziert. Die insgesamt 589 Messungen im Landkreis ergaben ein düsteres Bild. Mit 29.389 Verstößen gegen Geschwindigkeitsbegrenzungen in 2018 geht diese Statistik in den vergangenen Jahren kontinuierlich nach oben. Auch in den neu eingerichteten 30er-Zonen bei der Findorffschule in Osterholz-Scharmbeck, der Kita „Schwanenkinder“ in Schwanewede und der „Kita Werschenrege“ im Ortsteil von Ritterhude wurden selbst nach einer 6-wöchigen Eingewöhnungszeit noch eklatante Verstöße gegen das Tempolimit festgestellt.
„Im Jahr 2018 wurden für verkehrssichernde Maßnahmen insgesamt 608.113,07 Euro ausgegeben“, berichtet die Leiterin des Straßenverkehrsamtes Anke Stelljes. Die Löwenanteile sind dabei mit 200.000 Euro in die Sanierung von Radwegen, und über 340.000 Euro in Hilfsorganisationen und in Einzelmaßnahmen investiert worden.


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