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Unerwarteter Überraschungsgast - NoMoorGas zu Besuch in Hannovers Staatskanzlei

Landkreis (eb). Anlässlich des Epiphaniasempfangs am 6. Januar im Kloster Loccum, zu dem der niedersächsische Landesbischof Meister alljährlich einlädt, war die Bürgerinitiative NoMoorGas mit über 30 Mitgliedern als unerwarteter Überraschungsgast in den Landkreis Nienburg gefahren. Vor Ort hatten sich die Reisenden in einem Spalier mit den bekannten roten Xen an der Zufahrt zum Kloster aufgestellt und ihrem Protest gegen die Ausweitung der Erdgasförderung in ihrer Region Ausdruck verliehen.
Die roten Xe sind mittlerweile im Landkreis bekannt und an zahlreichen Ecken zu sehen. Jetzt standen sie in Hannover.  Foto: eb

Die roten Xe sind mittlerweile im Landkreis bekannt und an zahlreichen Ecken zu sehen. Jetzt standen sie in Hannover. Foto: eb

Alle prominenten Besucher/innen aus Politik und Gesellschaft mussten diese stille und doch eindrückliche Demonstration passieren. Unter Ihnen auch der niedersächsische Ministerpräsident Weil. Ihm wurde von einer Delegation der Bürgerinitiative eine schriftliche Einladung zu einem persönlichen Gespräch überreicht. Stephan Weil hat dieses Angebot zum Austausch angenommen und NoMoorGas zu einem Gespräch in die hannoversche Staatskanzlei eingeladen. Der Besuch fand nun am 27. August statt. Um 12.30 Uhr nahm sich der Ministerpräsident gemeinsam mit Vertretern aus der Staatskanzlei und des niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung eine Stunde Zeit für die Anliegen der Bürgerinitiative.
Wie zu erwarten, konnte es in den grundsätzlichen Fragen über die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit der Ausweitung der Erdgasförderung keinen Konsens geben. Doch die Delegierten von NoMoorGas stellten nochmals klar, dass sie nicht bereit sind, über Abstände zur Wohnbebauung oder die Förderung in Trinkwasserschutzgebieten zu verhandeln, sondern dass es angesichts der sich anbahnenden Klimakatastrophe keine Ausweitung der heimischen Erdgasförderung mehr geben darf. Vielmehr müssen die Entwicklung, Förderung und Ausweitung alternativer Energien und der zügige Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen oberste Priorität erhalten. Hierbei stützt sich die Bürgerinitiative auf die aktuellen Zahlen und Forderungen großer Teile der Wissenschaft und auf den IPCC Report.
Für bereits bestehende und mit Bestandsschutz betriebene Förderstellen, sowie vorhandene Verpressbohrungen und Sondermülllagerstätten aus der Erdgas-Erdölförderung (Bohrschlammgruppen, Lagerstättenwassser etc.) forderte die Bürgerinitiative eine deutlich stärkere Kontrolle von Sicherheit und Funktion der Anlagen. Zwischenfälle und Havarien wie aktuell in Emlichheim oder Hankensbüttel darf es nicht mehr geben. Ministerpräsident Weil machte deutlich, dass ihm an einer zügigen Aufklärung der Vorfälle gelegen sei, er warb darum, dass man die Untersuchungsergebnisse zu den jüngsten Vorfällen abwarten möge.
Gesundheit-, Natur- & Trinkwasserschutz müssen endlich Vorrang vor der Förderung von Erdgas und Erdöl erhalten forderte NoMoorGas. Die Forschung nach den Ursachen für die erhöhte Krebsrate im Landkreis Rotenburg muss weiter vorangetrieben werden, darin waren sich alle Beteiligten einig. Mit den Ergebnissen der zweiten Studie wird zum Ende des Jahres gerechnet.


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