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Christa Neckermann

Schüler:innen im Landkreis engagieren sich für die Umwelt

Osterholz-Scharmbeck/Ritterhude. Gymnasiast:innen beschäftigen sich mit vielfältigen Klimathemen und können beeindruckende Forschungsergebnisse vorweisen.

An den beiden Gymnasien in Osterholz-Scharmbeck und Ritterhude gehören Umweltschutz und Nachhaltigkeit schon seit langem zum Stundenplan. In vielen Fächern, wie etwa Erdkunde, Biologie, Chemie und Werte und Normen, werden diese Themen auch schon in den mittleren und unteren Jahrgängen angesprochen, berichtet Karin Bunsas, Schulleiterin am Gymnasium Osterholz-Scharmbeck. Gerade laufen an der Schule mehrere Projekte, unter anderem im Seminarfach in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut in Bremen, wo es zum Beispiel um die Nachhaltigkeit von Faserverbundstoffen geht.
Im Projekt „Watt für die Zukunft“ beschäftigen sich die Jugendlichen mit dem Niedersächsischen Wattenmeer, der hier lebenden Tier- und Pflanzenwelt, seiner Entstehung und der Bedeutung für das Klima. Etwa 120 Schüler:innen sind in den freiwilligen schulischen Projekten aktiv.
Im Ganztags-Projekt „Bau und Bepflanzung von Hochbeeten“ lernen die Jugendlichen, wie ertragreiche Hochbeete angelegt werden, welche Pflanzen dort zueinander passen und welche Auswirkungen Hochbeete auf die Umwelt haben.
Gemeinsam mit einer spanischen Schule nimmt das Gymnasium zudem an einem Erasmus-Projekt zum Thema Nachhaltigkeit teil. „Mit dieser Schule tauschen wir uns in Video-Konferenzen aus, auch das ist eine spannende Entwicklung“.
 
Network of European Blue Schools
 
Seit dem vergangenen Jahr ist das Gymnasium Osterholz-Scharmbeck darüber hinaus für ein Jahr Mitglied im „Network of European Blue Schools“, einer Initiative der „EU4Ocean“, der European Ocean Coalition, die unterschiedliche Organisationen, Projekte und Wissenschaftler:innen, die sich mit der Weiterbildung zu speziellen, ozeanbezogenen Themen beschäftigen, vereint, um Ozeane nachhaltiger zu nutzen.
„Wir arbeiten auch mit dem Greenlab Osnabrück, das sind Studierende der Universität Osnabrück, die für einen Tag in die Schulen kommen und hier mit den Jugendlichen einen Mikroplastik-Workshop durchführen“, zählt Karin Bunsas weiter auf.
Mitte November hat die Schülervertretung zudem eine Baumpflanz-Aktion ins Leben gerufen. Unter dem Motto „Weniger reden – mehr machen“ wollen die Jugendlichen dann zusammen mit der Försterei Heidhof mehrere hundert kleine Bäume pflanzen.
„Jeder Mensch kann zum Klimaschutz beitragen, wir pflanzen eben Bäume“, sagt Schulsprecher Julius Messerschmidt, der die von der Sparkasse Rotenburg Osterholz, der Klosterholz-Tombola und der Jägerschaft Osterholz gesponserte Aktion koordiniert.
 
Moore nachhaltig bewirtschaften
 
Finja Raven und Tina Porsch haben sich im Seminarfach ebenfalls mit umweltrelevanten Themen beschäftigt. Finja Raven untersuchte, ob und wie Moorschutz durch Paludikulturen (die nasse Bewirtschaftung von Mooren), möglich wäre. Unter dem Hauptthema „Sind wir auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Lebens- und Wirtschaftsweise?“untersuchte sie dazu Torfmoose, Rohrkolben, Schilf und Wasserbüffel.
In ihrem Fazit kommt Finja Raven zu dem Schluss, dass eine nachhaltige landwirtschaftliche Nutzung von Moorflächen möglich ist und zum Erhalt der Moore beitragen kann. Paludikulturen wie Torfmoose, Schilf, Rohrkolben und andere Pflanzen, aber auch die Haltung von Tieren wie Wasserbüffeln oder anderen Rindern, die geringere Ansprüche an ihre Umwelt und ihre Nahrung stellen, seien dabei potenzielle Möglichkeiten, wie diese landwirtschaftliche Nutzung aussehen könne.
 
Glas- oder Plastikflaschen?
 
Tina Porsch hat sich in ihrer Seminararbeit mit „Recycling von Mehrwegprodukten“ beschäftigt und versucht die Frage zu beantworten, ob Glas- oder Plastikflaschen letztendlich nachhaltiger sind. In ihrem Fazit stellt Tina Porsch fest, dass sich für recycelte PET-Flaschen, PET-Mehrwegflaschen und Glas-Mehrwegflaschen eine eindeutige Aussage nicht treffen lässt, jedoch „grundsätzlich gilt, dass Glas-Einwegflaschen und PET-Einwegflaschen nicht gekauft werden sollten, da für diese am meisten Ressourcen verbraucht werden und verhältnismäßig viel Energie für die Herstellung benötigt wird.“
Am Gymnasium Ritterhude ist seit kurzer Zeit Dr. Achim Rößler Beauftragter für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Auch das Gymnasium Ritterhude beschäftigt sich bereits seit längerem fachübergreifend mit den Themen Klima- und Umweltschutz sowie Nachhaltigkeit, erläutert Schulleiterin Silke Oetjen.
 
Auswikungen von Abgasen auf Pflanzen
 
In der Oberstufe beschäftigen sich die Schüler:innen mit Themen, die gezielt den Umweltschutz im Fokus haben. So wie die Arbeit von Denis Gaisler und Marcel Ovcar, die sich für „Jugend forscht“ mit den „Auswirkungen von Abgasen auf Pflanzen“ beschäftigten und hierbei besonders die Auswirkungen von Kohlendioxid auf Pflanzen (Moos und Kresse) untersuchten. Dabei kamen die beiden jungen Forscher zu dem Schluss, dass die „ungeschützte“ Kresse nach einer Woche abstarb, während die mit Moos vor den Abgasen geschützte Kresse deutlich gesünder war und auch das als „Filter“ eingesetzte Moos grüner und feuchter erschien.
 
Wiederbelebung von Pflanzen nach Trockenstress
 
Auch Matthias Holzkämper und Hauke Munzel beschäftigten sich am Gymnasium Ritterhude in ihrer Seminararbeit mit der Wiederbelebung von Pflanzen nach Trockenstress. Die Frage, die sich die jungen Forscher stellten, lautete, ob es einen Kompromiss zwischen Pflanzenbewässerung und Wassersparen gibt. Holzkämper und Munzel kamen dabei zu dem Schluss, dass ihre Versuchspflanze Kresse nach bis zu vier Tagen Trockenstress noch wiederbelebt werden konnte, nach sechs Tagen dagegen war die Pflanze tot.
An der Integrierten Gesamtschule in Buschhausen (IGS) hat Umwelt- und Klimaschutz auch schon seit Jahren Einzug in den Unterricht und in die praktische Wertstoffnutzung im Schulgebäude gefunden. In diesem Jahr war ursprünglich vorgesehen gewesen, ein Klimaprojekt über zwei Projektzeiträume durchzuführen. Das Projekt musste nun allerdings auf das nächste Halbjahr verschoben werden.


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