People not Profit: Junge Menschen fordern globale Klimagerechtigkeit
Neben zahlreichen anderen Krisen, wie dem Ukraine-Krieg und der Pandemie, ist der Klimawandel nach wie vor eine existenzielle Bedrohung der menschlichen Lebensgrundlagen. Deswegen rief Fridays for Future am 25. März weltweit zu Demonstrationen für mehr Klimaschutz auf. Die Kundgebungen standen an diesem Tag unter dem Motto „People not Profit“. In Deutschland fanden circa 300 Kundgebungen statt, unter anderem in Osterholz-Scharmbeck. Rund 30 Schüler:innen und junge Erwachsene haben über einen Monat lang intensiv die Durchführung der Kundgebung vorbereitet. Der Weg der Demonstrierenden führte vom Bahnhof in Richtung Campus, wo die Sambagruppe des Campus die Demonstrierenden mit lauter Musik unterstützte.
CO2 Ausstoß und Reichtum
Die rund 300 Teilnehmenden zogen mit Transparenten mit Aufschriften wie: „Unser Kampf ist intersektional“, „Kein Grad weiter“ oder „Wir streiken, bis ihr handelt“ am Osterholzer Gymnasium vorbei in Richtung Marktplatz. „Wir wollen auf die globalen Ungerechtigkeiten der Klimakrise aufmerksam machen. Profite von Konzernen dürfen nicht über Menschenleben stehen“, ließ Marvin Breier, einer von drei Rednerinnen auf dem Marktplatz, verlauten. „Wir leben in einem System, in dem die reichen Nationen für 92% des globalen CO2 Ausstoßes und die reichsten 1% der Weltbevölkerung für doppelt so viele Emissionen verantwortlich sind, wie die ärmsten 50%“, erklärte Breier weiter. Die Fridays for Future Bewegung spricht sich für ein Ende der Ausbeutung des globalen Südens aus und fordert Klimareparationen von den reichen Industrienationen.
Darüber hinaus solidarisierten sich die Protestierenden mit den Opfern des Ukraine-Krieges. Ein Embargo von Erdöl, Erdgas und Kohle aus Russland sei notwendig und erneuerbare Energien müssten schneller ausgebaut werden, um den Krieg nicht weiter indirekt zu finanzieren. Außerdem seien die Maßnahmen der Ampelkoalition nicht ausreichend, um das 1,5-Grad-Ziel in Bezug auf die Erderwärmung einzuhalten.
Klimaschutz als soziale Frage
Die soziale Frage wurde von den Redner:innen ebenfalls aufgegriffen. Denn viele Menschen könnten sich Klimaschutz durch nachhaltigen Konsum gar nicht leisten, wie Marvin Breier verdeutlicht: „Eine klimagerechte Welt und ein System, das allen Menschen zugutekommt erreichen wir nur, indem wir uns in den Betrieben organisieren, Gewerkschaften beitreten und für höhere Löhne, gute Arbeitsbedingungen und eine sozialökologische Transformation streiken. Nur zusammen können wir gewinnen!“
Nach ca. zwei Stunden führte es die Schüler:innen und jungen Erwachsenen zum Zielpunkt, dem Osterholzer Rathaus. Dort gab es einen Poetry Slam und mehrere abschließende Beiträge. In Paula Nisha Krügers Slam hieß es: „Wir, unsere Eltern und die vorherigen Generationen zerstören unseren eigenen Lebensraum, für den wir eigentlich so dankbar sein müssten. Und auch wir, unsere Kinder und Enkelkinder müssen das wohl oder übel ausbaden“. Neben dem Poetry Slam haben Eckhard Schlöbcke vom Friedensbündis Osterholz-Scharmbeck und Lena Reinhardt der Linksjugend einen Redebeitrag gehalten.
Die Initiatorinnen sind mit den 300 Teilnehmenden sehr zufrieden. Angesichts der Dringlichkeit gegenwärtiger Krisen sei das „ein großes Statement“.