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Monika Ruddek

Ohne Bienen kein Gleichgewicht - Imkerverein Osterholz-Scharmbeck gab Einblicke in Bienenhaltung

In einem Schaukasten konnten die Besucherinnen und Besucher am Tag der Imkerei Tausende Bienen bewundern, die sich um ihre Königin gescharrt hatten.  Foto: mr

In einem Schaukasten konnten die Besucherinnen und Besucher am Tag der Imkerei Tausende Bienen bewundern, die sich um ihre Königin gescharrt hatten. Foto: mr

Grasberg. Auf dem Findorffhof gab der Imkerverein Osterholz-Scharmbeck e.V. vergangenes Wochenende am „Tag der deutschen Imkerei“ Einblicke in die Haltung von Honigbienen und die Vielfalt unterschiedlichster Honigsorten. Zahlreiche Besucher kamen, um sich zu informieren.
Am Stand der Biologischen Station Osterholz (BIOS) konnten Kinder unter dem Mikroskop eine Biene sozusagen hautnah betrachten. Deutlich waren ihre dichten Haare, die sogenannten Bürstchen, zu sehen, mit denen eine Honigbiene die Pollen der Pflanze aufnimmt. Wer Lust hatte, konnte ein dreigliedriges Insekt aus Papier selbst basteln. Gleich nebenan gab es für Kinder die Möglichkeit, ein Wildbienenhotel zu bauen.
Gut besucht war der Stand mit den verschiedenen süßen Honigsorten, die direkt verkostet werden konnten. Ein Film gab interessante Einblicke in das Leben und Arbeiten der Honigbienen, die den ganzen Tag über emsig von Blüte zu Blüte und zurück zu ihrem Stock fliegen, um überhaupt dieses bei Menschen so beliebte Nahrungsmittel zu produzieren.
Wie können die Lebensbedingungen der Bienen, und zwar der Wild- und Honigbienen, verbessert werden, um das ökologische Gleichgewicht zu schützen? Diese zentrale Frage stellte sich wohl so mancher Besucher am Tag der deutschen Imkerei.
Monokulturen und pflanzenarm gestaltete Gärten sind in unserer Region ein bekanntes Bild. Umso wichtiger ist es, dass ein Umdenken in allen Köpfen stattfindet und bienenfreundliche Pflanzen zahlreich die Natur bereichern, die unseren Bienen das Überleben sichern. Bienen sind Alleskönner, die nicht nur Honig liefern, sondern vor allem Pflanzen und Bäume bestäuben. Nahezu 80 Prozent der Pflanzen in Deutschland können nur durch die Bestäubung von Bienen erzeugt werden. Pflanzen und Bäume schützen das ökologische Gleichgewicht und sichern unser Überleben.
„Die Honigbienen sind genauso wie die Wildbienen auf unsere Hilfe angewiesen“, berichtet Hans Werner David, 1. Vorsitzende des Imkervereins Osterholz-Scharmbeck. Der Vereinsvorsitzende ist seit drei Jahren Imker und erzählt, dass jeder, der sich einen Bienenstock zulegen möchte, zu einem Imkerverein gehen sollte, um dort alles Wissenswerte über die artgerechte Haltung der Honigbienen zu lernen. Ebenfalls sollte eine sofortige kostenlose Registrierung der Imkerei beim zuständigen Veterinär erfolgen, um im Falle einer Bienenseuche, die laut Hans Werner David anzeigepflichtig ist, sofort handeln zu können. In Bremen sei gerade die sogenannte Amerikanische Faulbrut (AFB) ausgebrochen. Diese sei eine Bienenseuche, die durch Sporen bildende Bakterien hervorgerufen werde.
In den Bienenstöcken des Findorffhofs waren die Bienen emsig am Ein- und Ausfliegen. Die nahe gelegene großzügig angelegte Bienenweide bietet den hier lebenden Bienen ausreichend Nahrung. Zusätzlich konnten die Besucher am Tag der Imkerei in einem Schaukasten etwa 40.000 Bienen und die Königin mittendrin beobachten. Eindrucksvoll gewährten die emsigen Bienen hier sozusagen einen Blick in das Innere ihres Bienenstocks.
Auch bienenfreundliche Pflanzen hatte der Imkerverein an einem Stand aufgebaut. Hier konnten die Besucher sehen, welche Pflanzen in keinem Garten fehlen sollten, um Honig- und Wildbienen einen reich gedeckten Tisch zu bieten. Dazu gehört beispielsweise Blutweiderich, Lavendel, echter Salbei, Ehrenpreis, Glockenblumen, Thymian, Rosmarin, Oregano, Kapuzinerkresse und Minze. Zusätzlich gibt es noch zahlreiche andere Pflanzen und blühende Sträucher oder Bäume, die Honig- und Wildbienen anlocken.


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