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Janine Girth

Nah am Wasser im Kunstverein - Werke von Kate Schneider (Berlin) bis 23. Juni zu sehen

Bilder vom nah am Wasser sein brachte die Berlinerin Kate Schneider mit in die Kreisstadt, zu sehen auf Gut Sandbeck.  Foto: ek

Bilder vom nah am Wasser sein brachte die Berlinerin Kate Schneider mit in die Kreisstadt, zu sehen auf Gut Sandbeck. Foto: ek

Osterholz-Scharmbeck. „Nah am Wasser“ heißt die derzeitige Ausstellung in der Galerie Gut Sandbeck. Die Berlinerin Kate Schneider brachte ihre maritimen Bilder aus der Hauptstadt mit.
Ruhige Meeresspiegel, auf denen ein ruhiger Himmel ruht, strahlen dabei etwas fast Meditatives aus, während ein aufgekräuseltes Wasser mit dickerem Ölstrich etwas greifbar Haptisches bekommt. Ja, es bräuchte etwas Mut, in einem Gemälde zunächst „Nichts“ darzustellen. „Ich merke schon manchmal eine leichte Irritation der Besucher beim Anblick der entsprechenden Bilder“, sagte Kate Schneider im Gespräch mit dem Anzeiger. „Doch erst auf den zweiten Blick eröffnet sich dem Betrachter die Ruhe, das Sein, dem ich so Raum geben wollte.“
Im Gespräch mit Andreas Pirner vom Kunstverein Osterholz e.V., der sie nach dem Schwerpunkt ihrer Arbeit befragte, sagte Schneider, sie habe im Nachhinein vieles erst selbst entdeckt bei ihren Bildern: „Es gab viel Wasser, viel Horizont – das habe ich zunächst nicht bewusst gewählt. Das Thema ließ sich quasi entdecken.“ Desto bewusster habe sie sich die Nähe zum Wasser zum Thema gemacht. „Wasser als spielendes, immer da seiendes Element habe ich so Raum gegeben.“ Grundsätzlich arbeite sie mit Ölfarben. „Ölfarbe hat so eine Seele, eine Tiefe durch die Zeit, die es braucht.“ Eine weitere Eigenschaft habe Kate Schneider: „Mittlerweile habe ich mich vom Pinsel entfernt. Die Bilder sind alle mit dem Spachtel entstanden.“ Kräftig oder fein – sie habe ihre Technik mit den Spachteln entwickelt und finde manchmal ihren Daumen nah an der Leinwand, wo sie die Spannung des Untergrunds spüren kann. „Drauftupfen mach ich nicht mehr im Laufe der Zeit“, sagte die 49-Jährige, die bis 2002 in Leipzig, Berlin und in Michigan/USA Bildende Kunst studiert hatte. „Meine Bilder übersetzen meinen Eindruck“, sagte sie, denn die Gemälde entstünden nach Skizzen im Atelier, wo sich immer wieder ihre Erinnerung mit hineinmischen lasse. Selbst auf eine Signatur verzichtete die Künstlerin in den meisten Fällen (hin und wieder ist ein dünner Bleistift-„Schneider“ zu sehen): „Ich will das Bild damit nicht kaputtmachen oder kippen lassen.“ Eine Bilderserie habe sie mit gedünntem Acryl gemalt mit Breitfeder, einer vorn flachgedrückten Rohrfeder: „Die dunklen Bilder kommen aus der grafischen Richtung, da ich auch aus dem Zeichnerischen komme. Der Reiz dieser Bilder ist, dass sie durch das Schwarz-Weiße nicht ins Klischeehafte abrutschen.“ Sogar Sommerblumen sind in ein Bild geraten. Kate Schneider lachte kurz auf: „Ja, das kennt man doch, das Meer aus Getreide oder Gras und darauf wiegen sich die Mohnblumen.“ Mit diesen leichten Eindrücken von Meeresrauschen und Salzwasserbrise mit den besten Grüßen aus Berlin an die Nordseeküste stellte sich bei den Besuchern bestimmt das erste Sehnen nach der Sommerfrische ein.
Die Galerie Gut Sandbeck ist geöffnet samstags 15 bis 18 Uhr, sonntags durchgehend 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.


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