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Moor-Aufwuchs sinnvoll nutzen

Osterholz-Scharmbeck (eb). Wie können die Moorflächen im Teufelsmoor und in der Hammeniederung zukünftig bewirtschaftet und gepflegt werden? Die vom Landvolk Osterholz in Auftrag gegebene „Machbarkeitsstudie Aufwuchsverwertung und Artenvielfalt“ der Michael Succow Stiftung gibt darauf vielfältige Antworten.
Die Landvolk-Vorstandsmitglieder Bernd Stührenberg (von links), Tetje Meyerdierks und Stephan Warnken haben sich kürzlich intensiv über die Möglichkeiten der Moorbewirtschaftung mit den Landtagsabgeordneten Axel Miesner und Dr. Marco Mohrmann ausgetauscht.  Foto: Pape/Landvolk

Die Landvolk-Vorstandsmitglieder Bernd Stührenberg (von links), Tetje Meyerdierks und Stephan Warnken haben sich kürzlich intensiv über die Möglichkeiten der Moorbewirtschaftung mit den Landtagsabgeordneten Axel Miesner und Dr. Marco Mohrmann ausgetauscht. Foto: Pape/Landvolk

Osterholz-Scharmbeck (eb). Wie können die Moorflächen im Teufelsmoor und in der Hammeniederung zukünftig bewirtschaftet und gepflegt werden? Die vom Landvolk Osterholz in Auftrag gegebene „Machbarkeitsstudie Aufwuchsverwertung und Artenvielfalt“ der Michael Succow Stiftung gibt darauf vielfältige Antworten. Kürzlich traf sich der geschäftsführende Landvolk-Vorstand mit den Landtagsabgeordneten Axel Miesner und Dr. Marco Mohrmann, um über die Studie zu sprechen. Für den Arbeitskreis Aufwuchsverwertung stehen die energetische Nutzung und nachvollziehbare Klimaschutzmaßnahmen an erster Stelle. Die Beweidung mit Rindern sollte abhängig von den Bewirtschaftungsauflagen beibehalten werden. Sogenannte Paludikulturen, die Beweidung mit Wasserbüffeln oder die Biomasseverwertung als Baustoff werden für torferhaltende Bewirtschaftungsverfahren nur eine nachrangige Rolle bei der zukünftigen Mooraufwuchsnutzung spielen. Was sicher ist: Die bisherige Nutzung des Aufwuchses ist nicht rentabel. Die Qualität der Gräser ist überwiegend so schlecht, dass diese gerade einmal als Einstreu in Ställen taugen. Weitere Landwirte werden ihre Höfe aufgeben. „Wir brauchen eine Bewirtschaftung mit der wir auch Einkommen generieren können“, betont der Landvolk-Vorsitzende Stephan Warnken. Der Arbeitskreis Aufwuchsverwertung, der sich vor drei Jahren im Landkreis Osterholz gegründet hat, ist nun froh eine wissenschaftlich fundierte Machbarkeitsstudie in Händen zu haben. Axel Miesner, als Vorsitzender des Umweltausschusses und Dr. Marco Mohrmann, der Mitglied im Agrarausschuss des Landtages ist, interessiert das Thema ebenfalls sehr. „Die CO2-schonende Bewirtschaftung von Moorgebieten ist ein wichtiger Punkt um Klimaschutzziele zu erreichen“, betonten beide. Eine Idee der Machbarkeitsstudie, mit der sich der Arbeitskreis Aufwuchsverwertung intensiver beschäftigen möchte, ist die Nutzung der Gräser für eine energetische Verwertung. So könnte der Aufwuchs per Trockenfermentation in einer speziellen Biogasanlage verwertet werden. Mit der entstandenen Energie könnten beispielsweise benachbarte öffentliche Gebäude versorgt werden. Die Reste der Fermentation sind als Torfersatzstoffe vermarktbar. Für eine umfassende Begleitung zukünftiger Bewirtschaftungsprojekte, die den Landwirten auch langfristig finanzielle Sicherheit geben, strebt der Arbeitskreis die Gründung eines Landschaftspflegeverbandes im Landkreis Osterholz an. In diesem Landschaftspflegeverband haben Landwirte, Naturschutzverbände und der Landkreis gleichermaßen Mitspracherecht. Eine Arbeitsgruppe des Arbeitskreises Aufwuchsverwertung beschäftigt sich derzeit intensiv mit dieser Idee. Axel Miesner und Dr. Marco Mohrmann möchten das Thema Aufwuchsverwertung in Mooren noch in diesem Jahr zum Thema im Landtag machen. „Wir werden jetzt zunächst das Gespräch mit den zuständigen Staatssekretären suchen und laden zu diesem Gespräch auch Vertreter des Landvolkes Osterholz nach Hannover ein. Die Machbarkeitsstudie ist hochinteressant und muss auch auf Landesebene bekannt gemacht werden. Sie bietet auf allen niedersächsischen Moorflächen Perspektiven“, so Miesner und Mohrmann unisono. Zusatzinfo: Die Machbarkeitsstudie ist auf der Homepage des Landvolk-Kreisverbandes Osterholz einsehbar. Unter Aktuelles und dem Unterpunkt Leader-Förderung ist die komplette Studie zu finden. www.landvolk-osterholz.de


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