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Linke diskutiert über Bildungspolitik in Deutschland

Osterholz-Scharmbeck (mf). Kürzlich lud die Linke zu einer Podiumsdiskussion über die deutsche Bildungspolitik in das Kulturzentrum Kleinbahnhof ein. Unter dem Titel „Bildung lernen“ erörterten die Teilnehmenden, wie es in Deutschland um die Bildung steht und forderten einen radikalen Wechsel.
Alle Diskutierenden sind sich einig: Mehr Geld für die Schulen, mehr Fachkräfte und die Auflösung der klassischen Schulformen helfen auf dem Weg zu mehr Bildungsgerechtigkeit. Foto: mf

Alle Diskutierenden sind sich einig: Mehr Geld für die Schulen, mehr Fachkräfte und die Auflösung der klassischen Schulformen helfen auf dem Weg zu mehr Bildungsgerechtigkeit. Foto: mf

„Die Bildungsgerechtigkeit liegt uns als Linke besonders am Herzen,“ so beschreibt Mizgin Ciftci, Bundestagskandidat der Linkspartei im Wahlkreis Osterholz/Verden, seine Position. Dies ist einer der wichtigsten Punkte für die Partei: Eine Bildung, die jedem, unabhängig von sozialer Herkunft, Ausbildung oder finanzieller Möglichkeiten der Familie, gleichermaßen zugänglich ist.
Zum einen beinhalte dieses die schon oft geforderte Auflösung der Dreigliedrigkeit des deutschen Schulsystems, um stattdessen Gesamtschulen einzusetzen. Zum anderen ginge es auch um die finanziellen Mittel der Bildungspolitik: Es müsse viel mehr Geld in Schulen und andere Bildungseinrichtungen fließen, um einen gerechten Unterricht zu ermöglichen. Geld, welches durch Vermögenssteuern und eine Verringerung der Rüstungsausgaben in die Bildungspolitik umgeleitet werden könne.
Das Thema der zu geringen Finanzierung ziehe sich durch das gesamte Bildungssystem hindurch, vor allem werde es im Fachkräftemangel deutlich, so Utz Weißenfels. Während in Deutschland eine Lehrkraft 25 Schüler:innen betreue, seien es in Finnland zwei Lehrkräfte für die gleiche Anzahl an Schüler:innen. Um eine individuelle Förderung anbieten zu können, sei es essentiell, ausreichend Fachkräfte zu haben. Dieser Unterschied lasse sich direkt in den der Bildung zugedachten Ausgaben der beiden Staaten wiederfinden: Während Deutschland 2015 gerade einmal 4,8 % des BIP für die Bildung aufwendete, waren es in Finnland 7,8 %, vergleicht Weißenfels, um die Dringlichkeit höherer Ausgaben für das Bildungssystem aufzuzeigen.
Neben der Schulbildung dürfe aber auch die frühkindliche Bildung in den Krippen und Kindertagesstätten nicht zu kurz kommen. So müsse ein Schlüssel von ungefähr 7,5 Kinder por Erzieher:in in Kindertagesstätten erreicht werden, momentan sei dieser teilweise doppelt so hoch. Auch sei die Ausbildung der Fachkräfte wichtig: Immer öfter zeige sich, dass auch hier wie bei Lehrkräften ein Studium sinnvoll wäre. Weiterhin müsse der Unterschied der Bezahlung zwischen Lehrer:innen verschiedener Schulformen und Erzieher:innen aufgehoben werden, es ginge hier schließlich nicht um eine unterschiedlich hohe Qualifikation, sondern nur um andere Schwerpunkte.


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