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Ulla Ingenhoven

Lebensfreude vermitteln - „Randlage Artfestival Worpswede“ startet

Worpswede (ui). Die nächsten Wochen werden spannend und turbulent zugleich sein im Künstlerdorf Worpswede. Dafür wird das Ehepaar Volker Schwennen und Marie S. Ueltzen aus Neu St. Jürgen sorgen. Sie haben das „Randlage Artfestival Worpswede“ konzipiert, das bis zum 20. Oktober zahlreiche Veranstaltungen bietet. Das Festival findet unter dem Leitgedanken „Lebe dein Ändern“ statt.
Freuen sich auf das „Randlage Artfestival Worpswede“ (von links): Volker Schwennen, Dr. Stephanie Abke, Klaudia Krohn, Stefan Schwenke und Marie S. Ueltzen.  Foto: ui

Freuen sich auf das „Randlage Artfestival Worpswede“ (von links): Volker Schwennen, Dr. Stephanie Abke, Klaudia Krohn, Stefan Schwenke und Marie S. Ueltzen. Foto: ui

Bürgermeister Stefan Schwenke und die Kulturbeauftragte der Gemeinde, Klaudia Krohn, sind von dem Projekt überzeugt. „Die Gemeinde ist sehr daran interessiert, ganz neue Ideen zu unterstützen - wenn schon nicht mit Geld, dann mit Räumen, die wir zur Verfügung stellen“, sagte Stefan Schwenke im Sitzungssaal des Rathauses, wo das Festival vorgestellt wurde.
„Der Titel ist Programm“, erklärte Volker Schwennen, Kurator und Festivalleiter und wie seine Frau Vorsitzender des Vereins Kunstwerk Randlage. Es gehe um Fragen, wie man sein Leben verändert und wie man Veränderungen gestaltet und sich mit diesen auf unterschiedliche Weise auseinandersetzt. Viele hätten Angst vor Veränderungen. Und die beiden Organisatoren wissen: „Die Menschen entscheiden sich eher für das Unangenehme im Jetzt als das Ungewisse in der Zukunft.“ In den nächsten Wochen „wollen wir Lebensfreude vermitteln“, so die Bildende Künstlerin Marie S. Ueltzen.
Ausstellung in der Galerie Altes Rathaus
Die Galerie Altes Rathaus in der Bergstraße ist der Mittelpunkt des Ganzen. Hier präsentieren sich nicht nur 25 Künstler und Künstlerinnen in ihrer Gemeinschaftsausstellung „Lebe dein Ändern“, sondern hier finden auch Abendtalks mit spannenden Themen und Gästen statt. Weitere Sonderveranstaltungen sind Filmabende in der Ratsdiele sowie das Konzert „Seven Silences“ im Kaffee Worpswede. Daneben wird zu zahlreichen Werkbesichtigungen mit ausstellenden Künstlern eingeladen.
 
350 unsortierte Fragen
Viele Monate vor dem Artfestival gab es eine Untersuchung mit der Einstiegsfrage „Wie viel Dorf verträgt Kunst?“. Befragt wurden Personen aus Kunst, Kultur, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Deren Lösungen wurden diskutiert und dokumentiert und die Essenzen wieder zu Fragen formuliert. Unter dem Titel „Darf das Leben ein Festmahl sein?“ hat Volker Schwennen 350 unsortierte Fragen in einem Büchlein festgehalten, das vorgestellt wird. Unter anderem gehe es um Wohnraum, Arbeitsbedingungen bis hin zu globalen Themen.
 
Tiny House
Im Alten Rathaus wird auf sechs Quadratmetern ein Tiny House im Rahmen einer Installation eingerichtet. Das soll Fragen aufwerfen, ob das überhaupt eine ideale Wohnform ist. Aber, so Volker Schwennen, auf sechs Quadratmetern könne man sitzen, kochen, zur Toilette gehen …
 
Workshops
Ein Teil des Artfestivals sind Workshops. „Lebe dein Schreiben“ heißt es am 22. September von 14 bis 18 Uhr mit der Autorin Angelika Sinn. „Relewand“ hat der Maler Piotr Rambowski sein Angebot am 26. September von 18 bis 21.30 Uhr überschrieben. Hier werden alle Teilnehmer gemeinsam ein Bild erstellen. Am 29. September von 14 bis 18 Uhr wird die Fotografin und langjährige Sterbebegleiterin Gabi Anna Müller unter dem Motto „Lebe dein Sterben“ eine Lebens- und Sterbemeditation anbieten. Zu ihrem Workshop „Anders sticken“ lädt Marie S. Ueltzen am 3. und 4. Oktober, jeweils von 11 bis 17 Uhr ein. Sie wird in die Technik des Klosterstichs einführen. Um Gummigrafie geht es bei den Hamburger Fotokünstlern Frauke Hänke und Claus Kienle am 5. und 6. Oktober, jeweils von 11 bis 18 Uhr. Den letzten Workshop in dieser Reihe bestreitet die Klangkünstlerin und Komponistin Gabriele Hasler. Ihr Titel am 13. Oktober von 11 bis 16 Uhr: „Stimmt Worpswede“.
 
Abendtalks
Der erste Gast bei den Abendtalks, die immer um 19.30 Uhr beginnen, ist der Cartoonist Til Mette am 24. September. Am 25. September kommt die Klimaaktivistin Anna Braam in die Alte Galerie. Weitere Themen sind: Künstliche Intelligenz (1. Oktober), Fotografiekunst - „Realität und Wahrnehmung.“ (2. Oktober), „Gelebte Diverstät (8. Oktober), „Was verbindet Heimatforschung mit Science-Fiction?“ (9. Oktober), „Auf der Suche nach neuen Menschen“ (15. Oktober) und „Mit wilden Tieren leben, von wilden Tieren lernen“ (16. Oktober).
 
Filmabende
Auch die Filmabende in der Ratsdiele beginnen um 19.30 Uhr. Dort werden am 27. September „Ex Machina“, am 4. Oktober „Tomorrow - Die Welt ist voller Lösungen“, am 11. Oktober „Manifesto“ und am 18. Oktober „Die 4. Revolution / Energy Autonomy“ gezeigt.
 
Die sieben Täglichkeiten
Gabriele Hasler hat mit einem Aufnahmegerät die Akustik und die Stille von sieben Kunst- und Kulturorten in Worpswede aufgenommen, die sie zu Soundscapes verarbeitet hat. Am 12. Oktober ab 19.30 Uhr wird sie im Kaffee Worpswede / Große Kunstschau mit „Seven Silences“ die Uraufführung einer so entstandenen Komposition für Worpswede präsentieren.
Einer der Hauptsponsoren des Artfestivals ist die EWE-Stiftung. Für diesen Ideenreichtum und die ganze Arbeit engagiere sich die Stiftung gern finanziell, sagte Dr. Stephanie Abke.
Tickets für alle Veranstaltungen gibt es unter www.kw-randlage.de/ticketservice.


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