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Kläranlage sichert Phosphor-Rückgewinnung

Osterholz-Scharmbeck (hc). Die Osterholzer Stadtwerke haben die Kläranlage in Lintel mit einer neuen leistungsstarken Zentrifuge und einer Überdachung als Zwischenlager für Klärschlamm ausgestattet. Diese Investitionen sollen die Voraussetzung für eine nachhaltige Verwertung des Abfallproduktes sein.
Christian Meyer-Hammerström, Daniela Rahn, Rainer Könemann und Kai Finken (von links) inspizieren die neue Lagerhalle für den aufbereiteten Klärschlamm.  Foto: hc

Christian Meyer-Hammerström, Daniela Rahn, Rainer Könemann und Kai Finken (von links) inspizieren die neue Lagerhalle für den aufbereiteten Klärschlamm. Foto: hc

„Die neuen Vorgaben zur Düngeverordnung mussten gefühlt von jetzt auf gleich umgesetzt werden“, berichtet Stadtwerke-Geschäftsführer Christian Meyer-Hammerström. Das hätte auch für die Landwirte zu einem Entsorgungsproblem geführt. Klärschlamm, der bisher als Dünger direkt auf die landwirtschaftlichen Flächen aufgebracht wurde, landet nun in der Kläranlage Lintel. Insgesamt fallen hier im Jahr etwa 10.000 Tonnen Klärschlamm an, die unter der Regie des Leiters der Kläranlage Kai Finken verwertet werden müssen. Die Verantwortlichen haben sich für eine thermische Verwertung entschieden, um das wertvolle chemische Element Phosphor, das im Klärschlamm enthalten ist, am Ende der Verarbeitung sichern zu können.
 
Phosphor zurückgewinnen
 
In Zusammenarbeit mit der „Klärschlammentsorgung Nordwestdeutschland“ (KENOW) will die Kläranlage Lintel demnächst für eine klimaneutrale Verwertung und nachhaltige Phosphor-Rückgewinnung sorgen. Die KENOW, die unter anderem eine Kooperation zu „hanseWasser“ unterhält, wird den Klärschlamm aus Lintel ab Mitte 2022 in einer umwelt- und klimafreundlichen Monoverbrennungsanlage thermisch verwerten. Während die entstehende Wärme an das Fernwärmenetz abgegeben wird, filtert man aus dem verbrannten Material anschließend das Phosphor heraus. „Der Wertstoff Phosphor ist endlich“, betont Rainer Könemann von „hanseWassser“ Bremen. Insoweit sei man froh, den Wertstoff aus den Verbrennungsrückständen zurückgewinnen zu können.
Die KENOW und die Stadtwerke haben einen Vertrag bis Ende 2028 geschlossen. Die Leiterin Entwässerung Daniela Rahn und auch alle anderen Beteiligten zeigen sich zufrieden, dass bei der europaweiten Ausschreibung die KENOW den Zuschlag für die Kooperation erhalten hat. Durch die Nähe zur Verbrennungsanlage in Bremen sind kurze Transportwege gewährleistet, was zusätzlich Emissionen einspare.


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