Hohe Anpassungsquote Vorbereitungen der Erdgas-Umstellungen gehen gut voran
Nach den rund 6.000 Erdgasgeräte-Umstellungen in Lilienthal müssen in 2020 und 2021 rund 12.000 Geräte in Ritterhude und Osterholz-Scharmbeck angepasst werden.
Damit liegen die Erdgasgeräte im Netzgebiet der Osterholzer Stadtwerke im bundesweiten Trend, denn ebenso wie in Lilienthal sind auch in den anderen Umstellungsgebieten von Nordwestdeutschland nur ein geringer Teil von etwa ein Prozent der Geräte nicht umstellbar. „Für uns sind gute Dienstleister tätig, die alles dafür tun, dass die Ausfallquote so gering wie möglich ist.“, sagt Wolfgang Heeger.
Das Unternehmen hat nach der erfolgreichen Umstellung in Lilienthal die Erfahrung gemacht, dass es für die Kunden besser ist, wenn zwischen Erfassung und Umstellung mehr Zeit vergeht. Daher wurde der Zeitraum dazwischen auf mehrere Monate erweitert. „Wir treten nach der Datenauswertung schnellstmöglich mit den Kunden in Kontakt und wir bleiben auch in Verbindung, damit die Anlage frühzeitig für das neue Erdgas bereit ist.“
Insgesamt spricht Wolfgang Heeger den beauftragten Dienstleistern ein großes Lob aus: „Bei inzwischen weit über 20.000 Hausbesuchen ist die Zahl der Kundenbeschwerden im minimalen Bereich.“ Gänzlich lassen sich diese in einem derartigen Massenprozess mit vielen individuellen Fragen nie vermeiden. Daher hat das Unternehmen extra ein spezialisiertes Erdgasbüro eingerichtet. Und auch über die Kundencenter vor Ort kann schnell ein Kontakt zu den Fachleuten hergestellt werden.
Für die Sicherheit der Kunden und die Funktionsfähigkeit der Anlagen ist die Anpassung eine behördlich geregelte Pflicht. Bereits bei der Erhebung wird die Anlage geprüft und in einigen Fällen muss der Betreiber auch einen Fachmann zur Fehlerbeauftragung beauftragen. Ursache für nicht anpassbare Geräte sind beispielsweise nicht lieferbare Düsen, entweder, weil es den Gerätehersteller nicht mehr gibt oder der Hersteller diese nicht mehr in seinem Programm hat.
Das Problem ist bundesweit dasselbe. Die gesetzlich geregelten Fördermöglichkeiten sieht Energieberater Klaus-Jürgen Pika als nicht ausreichend an. „Wir informieren unsere Kunden in verschiedenen Schritten jeweils schriftlich über die einzelnen Maßnahmen. Erst die Erhebung, dann die Anpassung und bei jedem zehnten Kunden machen wir auch noch eine Qualitätskontrolle. Dabei weisen wir auch auf die gesetzlichen Fördermöglichkeiten hin. Vorgesehen ist für den Einbau einer neuen Anlage, die sich selbst auf das neue Erdgas einstellt, ein Zuschuss von 100 Euro nach dem Energiewirtschaftsgesetz. Weitere Mittel für sich selbst an das H-Gas anpassende Heizgeräte stehen altersabhängig nach der Gasverbrauchsgerätekostenerstattungsverordnung zur Verfügung. Ist das nicht anpassungsfähige Gerät jünger als zehn Jahre, gibt es 500 Euro, bei einem Alter zwischen zehn und 20 Jahre sind es 250 Euro, zwischen 20 und 25 Jahre sind es noch 100 Euro und für Heizgeräte über 25 Jahre gibt es keine Erstattung.“
Weitere Förderungen gibt es aus BAFA- und kfw-Mitteln. Dabei sind entsprechende Anforderungen zu erfüllen. Die BAFA fördert den hydraulischen Abgleich der neuen Heizung mit 30% und kfw-Gelder gibt es für 15 Prozent der Gesamtkosten. Dafür ist zuvor das Mitwirken eines ebenfalls förderfähigen Energieberaters nötig. Die Osterholzer Stadtwerke haben das regionale Energieberater Netzwerk Enerkom mitgegründet und damit haben die Kunden in der Nähe neutrale Fachleute, die die Kunden auf dem Förderweg begleiten.
„Wir erleben in diesem Jahr eine riesige Nachfrage nach unserem Wärmepaket, mit dem die Kunden zu einem monatlichen Pauschalpreis eine neue Heizung mit kompletten Rund-um-Schutz erhalten. Aber fast 80 Prozent wollen einfach nur ihre störanfällige Heizung gegen eine moderne und spürbar sparsamere Heizung eintauschen“, berichtet der Heizungsfachmann aus seiner über 30-jährigen Erfahrung als regionaler Energieberater. Im Rahmen des Wärmepakets gibt es einen Stadtwerke-Zuschuss von 250 Euro für den Ersatz von nicht umstellbaren Heizungen.
Das Erdgasbüro ist unter der Telefonnummer 04791/809660 zu erreichen. In Notfällen ist darüber hinaus der Störungsdienst der Osterholzer Stadtwerke rund um die Uhr unter der Telefonnummer 04791/809911 erreichbar.