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"Hamburgische Sezession 1919-1933": Ausstellung noch an zwei Wochenenden zu sehen

Lilienthal (eb). Die Ausstellung „Hamburgische Sezession 1919-1933“ ist noch einmal an zwei Wochenenden in den Räumen der Lilienthaler Kunststiftung zu sehen.

Geöffnet wird am 29. und 30. Januar und am 5. und 6. Februar jeweils von 14 bis 18 Uhr. Es gelten die 2G-Regel und Maskenpflicht. Das Café muss wegen Corona leider geschlossen bleiben.
Es ist schon traurig, dass man eine so besondere Ausstellung für Lilienthal gewinnen konnte, aber die Coronapandemie es nicht möglich macht, sie zu zeigen“, sagen die Beteiligten des Lilienthaler Kunstvereins. Eigentlich sollten die einzigartigen Bilder der „Hamburgischen Sezession“ noch bis März zu sehen sein. Die Coronapandemie zwingt die Kunststiftung jedoch, die bislang geplante Ausstellungszeit deutlich zu verkürzen.
 
Progressive Kunst für die Hansestadt
 
Die Bilder der Hamburgischen Sezession sind bunt und in ihrem Stil vielfältig. Und: Sie sind ein Highlight regionaler Kunstgeschichte zwischen zwei Weltkriegen. Ebenso vielfältig sind die Sezessionist:innen in ihren Biographien, ihrem Alter und Geschlecht sowie ihrer Religion. In der Ausstellung sind die großen Namen der Künstlergruppe vertreten, die national wie international Ruhm erlangten: Anita Rée, Eduard Bargheer, Dorothea Maetzel-Johannsen, Rolf Nesch.
1919 gegründet, verstand sich die Sezession nicht als Abspaltung, sondern als Interessenvereinigung progressiver Künstler mit dem Ziel, qualitätsvolle Kunst in Hamburg zu befördern. Ihre Mitglieder, die den Mangel an künstlerischer Atmosphäre und kulturellem Interesse in der Hansestadt beklagten, bewirkten einen Aufbruch in ein neues Kunstverständnis und den Durchbruch der Hamburger Künstlerschaft zu überregionaler Anerkennung.
 
1933 zur Auflösung gezwungen
 
Als die Hamburgische Sezession1931 ihre Ausstellung im neuen Gebäude des Kunstvereins eröffnete, sagte der ehemalige Direktor der Bremer und damalige Direktor der Hamburger Kunsthalle in seiner Ansprache: „Eine Schwalbe, heißt es, macht noch keinen Sommer, aber angesichts so vieler Schwalben darf man wohl von einem Hamburger Kunstfrühling sprechen.”
Die erfolgreiche, gut vernetzte und sich gegenseitig befruchtende Gruppe löste sich 1933 unter dem Druck der nationalsozialistischen Repressionen im Ausstellungswesen und unter dem Zwang, jüdische Mitglieder ausschließen zu müssen, selbst auf.
Danach wurden die Sezessionisten wegen ihrer als verfemt gebrandmarkten Malweise oder ihrer jüdischen Herkunft in der künstlerischen Arbeit stark behindert. Sie emigrierten, erlitten das Schicksal kreativer Isolation, verübten Suizid oder wurden in Konzentrationslagern ermordet. Auch nach dem 2. Weltkrieg konnte sich die Künstlergruppe nicht neu formieren.


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